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0825 - Böse kleine Elena

0825 - Böse kleine Elena

Titel: 0825 - Böse kleine Elena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hält sie sich schon einige Jahre versteckt?«
    »Stimmt, Herr Sinclair.«
    »Kann sie sich nicht an die Öffentlichkeit wagen, jetzt da alles anders geworden ist?«
    »Nein. Ihr Eintreffen ist das beste Beispiel. Ihr Vater hat nichts vergessen. Er will sie nach wie vor. Nur wagt er sich nicht allein hierher, denn man würde sich an ihn erinnern. Deshalb hat er Sie geschickt, Herr Stahl.«
    »Ja, und mit einem Schädel im Gepäck. Dem angeblichen Totenkopf seiner Tochter, zu dem ich den Körper suchen soll.«
    Kabanek hob die Schultern. »Was es mit diesem Totenschädel auf sich hat, kann ich Ihnen nicht sagen. Mir ist sein Verhalten, von dem Sie mir berichtet haben, ein Rätsel. Ein Schädel, der schreien kann, der also normale menschliche Regungen zeigt… ist das überhaupt möglich?«
    »Ich habe es erlebt.«
    »Sie auch, Herr Sinclair?«
    »Nicht in der Form, er hat sich anders gemeldet, durch eine Stimme, wobei ich glaube, dass es eine Frauenstimme gewesen ist.«
    Kabanek räusperte sich. »Wer käme da in Frage?«
    Ich gab die Antwort, auch wenn sie nur eine Vermutung war. »Ein großes Rätsel umgibt nach wie vor die Frau namens Tabita Scott. Sie wissen, in welche Richtung sich meine Vermutungen bewegen?«
    »Mittlerweile ja. Ich will ehrlich sein«, sagte der Pfarrer. »Diese Frau war auch für uns ein Rätsel. Niemand verstand sich mit ihr. Sie stammte eben aus einer anderen Kultur. Sinti und Roma sind leider immer verfolgt worden, nicht nur in Ihrem Land, Herr Stahl, auch im Osten. Deshalb blieb dieser Menschen leider nichts anderes übrig, als sich abzukapseln und ihren eigenen Weg zu gehen. Es ist viel über die einzelnen Sippen geschrieben worden. Was davon stimmt, weiß ich nicht. Ich habe mich nicht mit den Mythen der Zigeuner befasst, aber wenn ich mir den Schädel anschaue, so muss ich zugeben, dass er mir schon Furcht einjagt. Er hat bisher zwischen uns gestanden, und ich werde den Eindruck nicht los, dass er genau zugehört und vieles verstanden hat. Oder denken Sie anderes darüber, meine Herren?«
    »Nein«, sagte ich.
    »Da stimme ich auch zu«, meinte Harry.
    »Wie kann man es testen?«
    »Sie wollen, dass der Schädel sich meldet?«
    Der Pfarrer nickte mir zu.
    »Dein Kreuz?« fragte Harry.
    »Bitte?« Kabanek schaute mich irritiert an, aber ich gab ihm keine Antwort.
    Ich wandt mich an Harry. »Das ist mir zu gefährlich. Ich habe Angst davor, den Schädel zu zerstören, denn er kann für uns der Wegweiser sein.«
    »Wohin?«
    »Zu Elena, Herr Pfarrer.« Diese Antwort hatte ich sehr bewusst gegeben, weil ich ihn aus der Reserve locken wollte, denn noch wussten wir nicht, wo sich die junge Frau versteckt hielt.
    »Nun ja, ich merke, dass etwas in Bewegung geraten muss. Deshalb werde ich Ihnen den Gefallen tun und Ihnen sagen, wo Sie hingehen müssen, um Elena Scott zu finden. Sie hält sich nicht bei einer Sippe versteckt, da hätte sie unter Umständen ebenso große Probleme bekommen wie ihre Mutter damals. Ich habe sie an einen einsamen Ort gebracht.«
    »Nicht weit von hier?«
    »Ja, sie lebt in der Ruine eines kleinen Schlosses, das sich irgendein Graf einmal vor ein paar Jahrhunderten hat bauen lassen. Dort muss sie sein, und sie hat sich dort einigermaßen eingelebt. Hin und wieder bringe ich ihr Kleidung und etwas Geld. Ich versorge sie auch mit Lebensmitteln, aber sie ist sehr allein und dementsprechend menschenscheu geworden. Daran sollten Sie denken, wenn Sie zu ihr gehen. Ich werde Ihnen ein Schreiben von mir mitgeben, damit sie beruhigt ist. Rechnen Sie nicht damit, freundlich aufgenommen zu werden.«
    »Das kann ich verstehen«, sagte Harry.
    Ich wurde konkreter. »Bitte, Herr Pfarrer, wo genau müssen wir hinfahren?«
    »Das kleine Schloss liegt nahe der Elbe, praktisch noch in den Flussauen, steht allerdings auf einem Hügel, sodass es vor dem Hochwasser geschützt ist. Es gibt keinen direkten Weg, mehr ein Spazierpfad, wenn Sie so wollen. Aber die Ruine liegt ziemlich einsam, und sie ist auch nicht zu einem Ausflugsziel geworden, dafür hat sich die Natur ausgebreitet und dem Schloss eine gute Deckung verschafft. Sie müssen in Richtung Fluss fahren und sich dann rechts halten. Bei diesem Wetter ist es schwer, sie zu entdecken. Als Fixpunkt könnte Ihnen ein altes Bootshaus am Ufer dienen. Dort können Sie Ihren Wagen abstellen und gehen anschließend geradewegs nach Norden.«
    »Gut, das werden wir finden.« In diesem Augenblick geschah etwas Unheimliches. Keiner von uns

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