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0825 - Feuertraum

0825 - Feuertraum

Titel: 0825 - Feuertraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Dann erst töte Zamorra, töte das Weib, das bei ihm ist, töte alles und jeden, der sich in dem Schloss aufhält! Lass das Schloss selbst brennen, dass nichts mehr an es erinnert…«
    ***
    Die Information elektrisierte Zamorra. »Ihr habt das Tor in die Hölle der Unsterblichen bewacht?«
    »Es ist eine alte Geschichte, ja, ja, eine Legende! Es heißt, in den Bergen gab es ein Tor, ein böses Tor, eine Tür in diese schreckliche Welt… Man kann nur von einer Seite hindurchgehen, heißt es, ja, ja, nur in die Hölle hinein, doch nie aus ihr heraus. Und nur wer unsterblich ist, kann dort bleiben, muss dort bleiben, ja, ja!« Stehr sprang wieder zu Boden und lief hektisch im Kreis um die vier herum.
    »Es ist sehr wichtig für uns«, ergriff Andrew das Wort. »Gibt es das Tor wirklich? Ist jemals jemand von euch hindurchgegangen?«
    »Oh weh!«, klagte Stehr und begann, rastlos auf und ab zu springen. »Es gibt schlimme Geschichten, schlimm, schlimm! Von Kindern, kleinen Kindern, ja! Es heißt, sie waren so neugierig, dass sie die Wäch ter ablenkten und durch das Tor traten.« Unvermittelt blieb er stehen. »Man hat sie nie wieder gesehen! Ja! Nie wieder!«
    »Wann ist das geschehen?«
    »Vor vielen Generationen, ja. Lange selbst, bevor die Schlangenschwestern kamen und wir uns zurückzogen. Sie sind daran schuld, dass wir alles vergessen haben, was einst war. Wir kennen nur noch die Geschichten, ja, ja, und wir wissen nicht, ob sie wahr sind oder nicht«
    »Wir müssen mehr darüber wissen.« Zamorra beugte sich zu dem Kleinen herab. »Gibt es jemanden in deinem Volk, der uns mehr darüber sagen könnte?«
    Stehr streckte seinen Arm aus und brachte ihn nahe an Zamorras Gesicht. Dann krümmte er seinen Zeigefinger, winkte den Parapsychologen näher an sich heran. »Ich weiß nicht!«, platzte er dann heraus.
    Zamorra zuckte erschrocken zusammen. Der Kleine kam ihm langsam wie ein neckender Kobold vor; eine unangenehme Assoziation. Doch Zamorra glaubte nicht, dass Stehr log - seine Geschichte schien Hand und Fuß zu haben.
    »Es gibt nur eins, ja, ja, was ihr tun könnt. Geht durch die Blumen nach Hause und kommt nach einem Tag wieder. Ich werde auf euch warten, ja, auf euch warten, und in der Zwischenzeit mein Volk befragen.«
    Geht durch die Blumen nach Hause… Der unscheinbare Satzteil offenbarte Zamorra, dass Stehr wirklich nicht zu unterschätzen war. Er wusste über die Regenbogenblumen genau Bescheid… »Wir können auch hier warten.«
    »Nein, geht nach Hause, wo immer das ist. Die anderen mögen keine Fremden, ja, keine Fremden! Zu schlechte Erfahrungen haben wir gesammelt mit den Schwestern. Ja, ja. Ich werde ihnen alles erklären, auch dass ihr die Helden seid, ja, die Befreier! Sie werden sich freuen, so sehr freuen, jajaja!« Wieder begann Stehr vor schierer Freude in die Luft zu springen.
    Also vereinbarten sie, in genau einem Tag wiederzukommen. Sie konnten nur hoffen, dass diese Zeitspanne auch einem Tag in ihrer Dimension entsprach. Es war ohnehin besser, die Nacht nicht in Samila zu verbringen. Andrews Vision hing wie eine düstere Bedrohung über ihnen.
    Sie kehrten via Regenbogenblumen nach Château Montagne zurück.
    Dort erwartete sie eine Überraschung.
    ***
    Kaum betraten sie die oberirdischen Bereiche des Châteaus, trat ihnen Butler William entgegen. Er näherte sich mit steifen Schritten. Er entwickelte immer öfter - wie zu seinen Lebzeiten der gute Raffael Bois - einen gerade übernatürlich anmutenden Sinn dafür, wann Zamorra nach Zeiten der Abwesenheit wieder zurückkehrte.
    »Monsieur Zamorra«, begann er und räusperte sich, »vor wenigen Minuten versuchte jemand, Sie telefonisch zu erreichen.«
    Ehe er antworten konnte, kommentierte Nicole: »Da der geheimnisvolle Unbekannte dich erreichen wollte, verschwinde ich jetzt im Badezimmer! Eine ausgiebige Dusche wird mich entspannen.« Sie eilte davon, drehte sich aber noch einmal um und rief: »Ja, ja, eine Dusche, ja!«
    Zamorra schmunzelte. »Um wen handelte es sich?«, fragte er William.
    »Ein gewisser Ron Feeney. Als er hörte, dass Sie nicht anwesend sind, erkundigte er sich übrigens nach Monsieur Millings.« William wandte sich um und blickte Andrew in die Augen.
    Der wirkte überrascht. »Nach mir?«
    »Mir drängte sich unvermeidlicherweise der Eindruck auf«, Zamorra fragte sich, wie ein Mensch spontan zu solch geschraubter Ausdrucksweise fähig sein konnte, »er sei an Ihnen noch mehr interessiert als an Monsieur

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