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0825 - Feuertraum

0825 - Feuertraum

Titel: 0825 - Feuertraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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erhielten.
    Aber das betraf seinen Besucher ja ohnehin nicht…
    Zamorra begrüßte seinen Gast und führte ihn ins Innere des Châteaus. Wie die meisten Besucher, die Château Montagne das erste Mal zu Gesicht bekamen, staunte er über die Größe und wuchtige Schönheit des Gebäudes.
    Kurz darauf drückte Feeney Andrews Hand. Nicole und Diana befanden sich noch in ihren Badezimmern; die drei Männer trafen sich in der Bibliothek des Schlosses.
    Ohne Umschweife ergriff Feeney das Wort. »Ich will gleich zur Sache kommen. Es geht um Charina.«
    Andrew wurde bleich.
    5. Der Bericht
    Vergangenheit
    Die Nacht war lau, der Himmel nur leicht bewölkt. Eine unendliche-Vielzahl an Sternen blitzte am Firmament.
    Charina kniete, die Arme leicht erhoben. Jetzt streckte sie den linken Arm aus, reckte den Feuerstein dem Himmel entgegen. Feuer und Luft gingen eine Symbiose ein, der Stein begann zu glühen, in gelbem, erst weichem, dann zunehmend grell werdendem Licht.
    Starke Hitze loderte um Charinas Finger. Es störte sie nicht, denn das Feuer war ihr Freund. Als der Stein entflammte, fühlte sie sich von den Flammenlohen umschmeichelt.
    Flackerndes Licht erhellte ihre Umgebung, bewirkte aber auch immer wieder geisternde Schatten. Die Dämonin mit den langen weißen Haaren befand sich in den kümmerlichen Überresten einer Burg, die einst einen düsteren Fürsten beherbergte, der sich der Schwarzen Magie verschrieben hatte. Er hatte von den Dämonen der Urzeit ewiges Leben erhalten… wie er schließlich doch sein Ende fand, verlor sich bereits im Dunkel der Vergangenheit.
    Neben ihr brannte eine Kerze auf einem schmiedeeisernen Gestell, doch die Helligkeit und Wärme des natürlichen Feuers war nichts als ein schaler Abklatsch der Herrlichkeit, die Charina durch ihre einfache Beschwörung geschaffen hatte.
    Sie schleuderte das magische Feuer auf den Überrest der Burgmauer, der sich ganz in ihrer Nähe befand.
    Die Steine brannten, und die Flammen rasten an ihnen entlang, bis schließlich jeder Überrest der alten Burg hell loderte.
    Charina lachte triumphierend. Das magische Feuer sog seine Nahrung aus dem Inneren der Steine; und es würde noch tagelang so brennen können, ehe die Steine ihre Festigkeit verloren und als Staub zu Boden rieseln würden.
    Es war ein imposantes Schauspiel… wie geschaffen für die Nacht, in der sie empfangen würde. Zum ersten Mal seit Jahrhunderten hatte sie sich entschlossen, ein Kind zu zeugen; eine dunkle Satansbrut, die sie in Zukunft bei ihren Wanderungen durch die Welten begleiten sollte.
    Sie hatte versucht, Asmodis als Vater des Kindes zu gewinnen, doch der Höllenfürst hatte ihr diese Gnade nicht erwiesen. Er hatte sie eine Ewigkeit vor seinem Thronsaal in den Schwefelklüften warten lassen, ehe er ihre Demütigung dadurch perfekt machte, dass er einen niederen Stacheldämon schickte, um ihr mitzuteilen, dass sie zu gehen habe.
    Doch noch während sie den Ort ihrer Niederlage unauffällig verließ, trat einer der alten Erzdämonen an sie heran. Einer derjenigen, von denen es hieß, er stamme noch aus der glutflüssigen Urgewalt des Universums. Charina wusste nicht, was sie von solchen Gerüchten halten sollte, doch es verwandelte ihre Schmach in Ehre, als er sich erbot, ein Dämonenbalg mit ihr zu zeugen.
    Da Krosagk wie sie selbst wenig von den Intrigen und Machtkämpfen in der Hölle hielt, begleitete er sie auf ihren Dimensionsstreifzügen. Sie erlebten eine erfüllende Zeit, als sie arglose Opfer vieler Rassen und Spezies umgarnte und in seine Klauen trieb.
    Als er sich mit ihr vermählte, floss das Feuer seiner Existenz in sie hinein, und sie dachte von diesem Augenblick an anders über die Erzählungen seiner Herkunft. Seitdem erfüllte Feuer jede Faser ihres Daseins.
    Und heute war es so weit. Heute würden sie einen Nachkommen zeugen. Krosagk war lange von ihr getrennt gewesen, doch sie wusste, dass er ihre Verabredung einhalten würde. Ihr stand eine lange, triumphale Zukunft bevor, denn die Macht des Feuers, jenes wichtigsten aller Elemente, würde mit ihr sein.
    Sie erwartete ihren Gefährten, hatte die Bühne für sein Kommen bereitet. Sie erwartete seine stattliche, Grauen erregende Gestalt zu sehen, die selbst ihr Ehrfurcht bereitete, immer noch.
    Er kam nicht.
    Stattdessen kam ein erbärmlicher Mensch.
    Er hielt einen flachen Stein in der einen Hand, ein Schwert in der anderen. »Du wartest vergebens«, rief er ihr zu.
    Sie fühlte Zorn heiß in sich emporsteigen. Die

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