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0825 - Feuertraum

0825 - Feuertraum

Titel: 0825 - Feuertraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Hitze der brennenden Steine intensivierte sich, denn noch immer war das Feuer mit ihr verbunden, und was sie fühlte, ging auf die Flammen über. Sie hatte einen speziellen Zauber angewandt, der den Moment der Empfängnis zu einem weithin sichtbaren, grell leuchtenden Fanal hätte werden lassen.
    »Wer bist du, dass du es wagst, hierher zu kommen und Dinge zu stören, die zu groß für deinen jämmerlichen-Verstand sind?«
    »Man nennt mich Arthur«, sagte der blonde, breitschultrige Mann und hob das glänzende Schwert etwas an, sodass die Spitze auf sie deutete. Nicht das geringste Zittern war zu sehen. Es schien sich um einen erfahrenen Kämpfer zu handeln, der das große Gewicht des wuchtigen Schwertes mühelos hielt.
    Der Name war ihr nicht unbekannt, und sie spürte die Bedrohung, die von dem Eindringling ausging. »Ich erweise dir die Gnade, dass ich dich gehen lasse und dich nicht töte«, sagte sie, »wenn du mir sagst, wie…«
    »Still!«, schnitt Arthur ihr das Wort ab. »Rede nicht, Dämonin!« Er streckte ihr den linken Arm entgegen. Der flache Stein, den sie schon zuvor wahrgenommen hatte, pulsierte in einem langsamen Rhythmus und verstrahlte dunkelblaues Licht. »Siehst du diese Gemme?«
    Charinas Blick fixierte den unscheinbaren Stein. Mit unerschütterlicher Gewissheit wurde ihr klar, dass dies das Zentrum der Gefahr war, die von Arthur, dem Dämonenjäger, der seit Jahrzehnten der erbittertste Feind der Hölle war, ausging. Sie hatte schon von diesem magischen Stein gehört - angeblich verfügte er über Schrecken erregende Kräfte. Viele Dämonen sollten ihm schon zum Opfer gefallen sein.
    Das Feuer auf den Steinmauern loderte empor und verfärbte sich sekundenlangtiefblau, als sie diesen Gedanken konsequent zu Ende verfolgte. Du wartest vergebens, hatte Arthur gesagt. Sollte das etwa bedeuten…
    »Ich sehe es dir an, dass du weißt, was mein Auftritt zu bedeuten hat, Charina!« Er sprach ihren Namen aus, wie sie Weihwasser ausgespuckt hätte. »Krosagk ist tot! Und auch dein finsteres Treiben ist am Ende angekommen… Kämpfe mit mir, Charina!«
    Sie trat einen Schritt auf ihn zu, das lange weiße Kleid raschelte auf dem Boden. Sie wusste, wie sie auf Menschen wirkte, wusste darum, wie schön sie in ihren Augen war. Mehr als einmal hatte sie das gnadenlos ausgenutzt, ihre Opfer in Sicherheit zu wiegen.
    Auch im bevorstehenden Kampf mit Arthur gedachte sie, diesen Vorteil auszunutzen.
    Während ihr Hass übermächtig wurde - und die Flammen knackend höher und höher in den Himmel jagten, dass einzelne Steine bereits als dunkle Schlackehaufen aus dem Gemäuer herabstürzten - sagte sie sanft: »Du hast mich befreit! Krosagk hielt mich unter einem mörderischen Bann und zwang mich …«
    »Weicht von mir, Worte der Lüge!«, schrie Arthur und zerschnitt mit dem breiten Schwert die Luft. »Wage es nicht, mich täuschen zu wollen!«
    Charina fragte sich, wer hier wen täuschte. Arthur war zwar ein Feind, der den Mächten des Bösen schon lange ividerstand, und gerüchteweise sollte er über ein unnatürlich langes Leben verfügen, ja gar ein Auserwählter sein, aber selbst ihm wäre es nicht möglich, Krosagk zu vernichten… oder doch? Konnte ein Urdämon wie er überhaupt vernichtet werden? Es erschien ihr ebenso unwahrscheinlich, wie die Möglichkeit, dass jemand Asmodis selbst vom Höllenthron vertreiben würde.
    Er log, um sie zu verunsichern… nicht anders konnte es sein! »Dann sage mir, wie du meinen Gefährten vernichtetest!«
    »Trauerst du ihm nach, ja?« Wieder zischte das Schwert durch die Luft. »Du verhöhnst damit all die Menschen, die um ihre Ehemänner, Weiber, Eltern und Kinder trauern, die dir und ihm zum Opfer gefallen sind!«
    Er log! Es konnte nicht anders sein! »Niemand kann Krosagk töten!«
    »Glaube mir oder glaube mir nicht, es spielt keine Rolle!« Arthur senkte das Schwert und näherte sich der schönen Dämonin. Er zuckte mit keiner Wimper, obwohl er die Hitze des Feuers spüren musste… Widerwillig zollte Charina ihm Respekt.
    Dann hob sie ihren Arm, um ihm eine tödliche Feuerlohe entgegenzuschleudern.
    ***
    Gegenwart
    Andrew Millings sah Ron Feeney nachdenklich an und unterbrach dessen Bericht. »Das wenige, das Sie bis jetzt erzählt haben, überzeugt mich davon, dass Sie tatsächlich aus gutem Grund hier sind… allerdings kann niemand so genau über das Bescheid wissen, was damals geschah. Nur Charina selbst… und ich.«
    Seit Andrew damals als Arthur die

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