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0825 - Feuertraum

0825 - Feuertraum

Titel: 0825 - Feuertraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Feeney war ebenso kurz wie laut. Also schnappte ich mir meinen Dhyarra und eilte zu euch. Zum Glück. Was hättet ihr nur ohne mich gemacht, ihr großen Helden?«
    Andrews-Wangen überzogen sich mit leichter Röte.
    Zamorra hingegen wusste, dass sie es keineswegs so spöttisch meinte, wie es klang. Sie versuchte lediglich, die Stimmung durch etwas Humor zu lockern. Andererseits gab es auch ein sehr ernstes Problem. »Wir müssen uns dringend eine Frage stellen: Wieso konnte Feeney den Schutzschirm durchdringen?«
    »Die Antwort liegt auf der Hand«, erwiderte Andrew. »Laut seiner Erzählung können wir davon ausgehen, dass das Feuer in ihm, mit dem er uns angegriffen hat, in letzter Konsequenz auf Krosagk zurückgeht - natürlich durch Charina vermittelt. Die Dämonin trägt wohl in gewissem Sinn Krosagks Erbe in sich. Krosagk war ein sehr alter Dämon, wenn ich den Legenden, er stamme aus dem Urfeuer des Universums, auch großen Zweifel entgegenbringe. Ich vermute, dass die Art seiner Magie einfach zu ursprünglich und zu fremd ist, als dass du sie bei der Errichtung deines magischen Schirms bedacht hast.«
    »Natürlich«, murmelte Zamorra nachdenklich. »Ich kenne diese spezielle Magie nicht, also habe ich gegen sie auch keinen Abwehrzauber dagegen in die Schutzsymbole eingebaut. Feeney ist keine Kreatur der Hölle…« Er schickte einen unflätigen Fluch hinterher. »Das könnte sich in der Zukunft zu einem gewaltigen Problem entwickeln.«
    »Wir sind noch nie auf etwas Derartiges getroffen«, wiegelte Nicole ab. »Wir können nur hoffen, dass Charina und dieser Feeney die einzigen sind, die über derlei Magie heute noch verfügen.«
    »Und doch sind die beiden genau zwei zu viel, oder sieht das jemand anders?«
    »Ein Problem, um das wir uns kümmern müssen.« Nicole deutete auf den zerstörten-Teppich. »So etwas darf nicht noch mal Vorkommen. Wenn unsere Feinde hierher Vordringen können, werden wir keinen Augenblick mehr sicher sein.«
    »Aber was ist Feeney?«, fragte Andrew. »Charina war eine«, er unterbrach sich und setzte neu an, »ist eine Dämonin, eine schwarzmagische Kreatur der Hölle. Sie könnte niemals in das Château eindringen, glaub mir. Ich kenne sie gut genug.«
    »Sie hat sich Feeney als Diener geschaffen, ohne höllische Magie in ihn zu legen«, vermutete Zamorra. »So immun wie er gegen Schmerzen war, habe ich keinen Zweifel daran, dass er ein Untoter ist - aber wohl eine neue Art von Zombie, der wir bisher noch nie begegnet sind.«
    »Sie hat ihn getötet und mit der Feuerkraft Krosagks wiederbelebt«, ergänzte Andrew. »Das würde alles erklären.«
    »Genug spekuliert!« Diana erhob sich demonstrativ. »Ich für meinen Teil habe Hunger, und ich habe keinerlei Lust, mit knurrendem Magen nach Samila zu gehen.«
    »Wir sollten darüber nachdenken, ob…«, begann Zamorra, doch Andrew unterbrach ihn.
    »Wenn du vorschlagen willst, dass ich hierbleibe - vergiss es! Ich weiß genauso gut wie du, dass sich inzwischen alle Voraussetzungen zur Erfüllung meiner Vision eingestellt haben. Wir werden nach Samila gehen, und wir haben Bekanntschaft mit einem Feuer spuckenden Feind geschlossen.« Er grinste unecht über seinen schwachen Versuch, Humor zu zeigen. »Aller Wahrscheinlichkeit nach wird es Feeney sein, der in Samila jene Attacke startet. Doch wir wissen davon, und wir werden vorbereitet sein. Er wird nicht triumphieren.«
    »Wieso willst du nicht hierbleiben?«, fragte Nicole. »Zamorra und ich können auch ohne dich…«
    »Weil ich erstens von Merlin beauftragt wurde, mich um dieses ganze Problem Hölle der Unsterblichen zu kümmern, und weil es mir zweitens, verdammt noch mal, wichtig ist. Und drittens, fällt mir gerade ein, kann Feeney ohnehin nicht wissen, dass wir nach Samila gehen. Wieso sollte er uns also heute dort finden? Vielleicht spielt die Vision ja in einer späteren Zukunft.«
    ***
    »Samila?«, wiederholte Charina.
    »Ich las in den Gedanken des Feindes, dass er mit seinen Begleitern dort hingehen wird.« Die Dienerkreatur Ron Feeney hatte ihrer Herrin alles berichtet, was sich im Château zugetragen hatte.
    »Du solltest froh sein, dass du mir auch diese Nachricht überbracht hast«, erwiderte die Dämonin leise. »Sonst hätte ich dich, als völligen Versager ansehen und dich vernichten müssen.«
    Feeney nahm die Worte unbewegt hin. Was hätte er sagen sollen? Etwa seiner Herrin widersprechen? Schließlich hatte sie Recht. Er hatte versagt, seinen Auftrag nicht

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