Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0825 - Feuertraum

0825 - Feuertraum

Titel: 0825 - Feuertraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
Vom Netzwerk:
ausgefüllt. Außerdem regte sich in ihm nicht der geringste Widerstand. Er fühlte nichts mehr. Er war tot. »Ich werde ebenfalls dort hingehen und Millings vernichten. Führe mich.«
    Charina war auf ihren Wanderungen weit herumgekommen. Sie kannte auch diese Dimension namens Samila, obwohl sie seit vielen Jahrhunderten nicht mehr dort gewesen war. Soweit sie wusste, befand sich Samila fest in der Hand einer ungewöhnlichen Dämonensippe, die sich einem Schlangenzauber verschrieben hatte. Sie hatte sich diesen Höllenschwestern immer sehr verbunden gefühlt.
    Charina war seitdem auf einer solchen Unzahl von Welten gewesen, dass sie einen Augenblick lang überlegen musste, wie sie den Weg nach Samila finden konnte. Sie verfügte über zahlreiche Reisemöglichkeiten an die ungewöhnlichsten Orte. Sie besuchte fremde Planeten und Galaxien ebenso wie andere Dimensionen und sogar längst untergegangene Reiche, indem sie einen Zeitzauber anwandte.
    Meist reiste sie durch die Kraft ihrer ureigenen Magie, indem sie die Hölle als Ausgangs- oder Zwischenstation nutzte und sich von dort an ihr jeweiliges Ziel versetzte. Sie hatte jedoch auch andere Wege genutzt. Eine Zeitlang war etwa ein Silbermonddruide in ihrer Gewalt gewesen, und sie hatte seine Fähigkeit zum zeitlosen Sprung mit ihrer Magie kombiniert - ein erstaunliches Experiment, das zu ungeahnten Ergebnissen führte. Dann wieder war sie vor vielen Jahrzehnten mit einem Meeghspider gereist… oder per Regenbogenblumen…
    Sie stockte.
    Das war es.
    Regenbogenblumen. Seit einer Ewigkeit existierte auf Samila eine Kolonie dieser Transportpflanzen.
    »Folge mir«, befahl sie ihrem Diener. Über Zugang zu Regenbogenblumenkolonien verfügte sie an vielen Stellen. Samila wartete auf sie!
    ***
    Sie traten aus der Regenbogenblumenkolonie und wurden von einem freudigen »Ja, ja, jaja!« begrüßt.
    Stehr sprang aus der Krone des nahe stehenden Baumes herab und hüpfte auf sie zu. »Ich habe euch erwartet, ja, erwartet!«
    »Wir freuen uns, dich zu sehen«, begrüßte Professor Zamorra den Abkömmling der wilden Berge. »Warst du mit deinen Nachforschungen erfolgreich? Gibt es das Tor, das in die Hölle der Unsterblichen führt?«
    »Ich habe jemanden gefunden, ja, ja, der die Geschichte besser kennt als alle anderen. Er ist alt, ja, alt, und er hat Dinge gesehen, die wir Jungen nicht einmal ahnen. Jaja!« Stehr eilte von ihnen weg. »Folgt mir, es gibt jetzt erst einmal Wichtigeres zu tun!« Er winkte sie mit einem seiner langen Arme heran.
    Zamorra konnte sich kaum Wichtigeres vorstellen als einen möglichen Weg in die Hölle der Unsterblichen, aber er folgte gehorsam. »Ich ahne, was uns erwartet«, sagte er leise zu Nicole.
    »Wenn man bedenkt, dass wir hier als die großen Befreier angesehen werden, die die teuflischen Unterdrücker beseitigt haben, braucht man keine hellseherischen Fähigkeiten, um das vorauszusehen.«
    Sie hatten mit ihren Vermutungen genau ins Schwarze getroffen.
    Stehr führte die vier Dimensionsreisenden in den Wald, ganz in die Nähe jener Stelle, an der die Hütte der Schlangenschwestern gestanden hatte. Dabei kam es Zamorra so vor, als würden sie ihr Ziel diesmal sehr viel rascher erreichen als damals. Er wunderte sich zwar darüber, beachtete es jedoch nicht weiter.
    Dort erwarte sie eine Vielzahl von jubelnden, wild herumwuselnden Abkömmlingen. Stehrs Volk geriet bei ihrem Anblick völlig außer sich. Blüten in allen Farben wurden ihnen entgegengeworfen, und immer wieder vollführten die affenähnlichen Wesen seltsam anmutende nach hinten gewandte kleine Sprünge, während sie ihre Augen geschlossen hielten; Zamorra interpretierte dieses Verhalten schließlich als Geste der Ehrerbietung.
    In der nächsten Stunde setzte man ihnen allerlei Speisen und Getränke vor. Zunächst waren sie skeptisch - die Mahlzeiten sahen allzu sehr nach irgendwelchen weichgekochten Wurzeln und wirbellosen Kriechtieren aus -, doch sie änderten ihre Meinung rasch. Solange sie nicht wussten, was sie aßen, schmeckte es ihnen hervorragend. Es war schmackhaft, als sei es von einem Meisterkoch gewürzt. Die Getränke entwickelten angenehme Süße, wenn man sie lange genug im Mund ließ, und in der Kehle verursachten sie ein belebendes Prickeln.
    Zamorra glaubte, dass seine Wahrnehmung von Sekunde zu Sekunde schärfer wurde. Er konnte auch in großer Ferne alles klar erkennen, einmal glaubte er sogar, durch einen Baum hindurch sehen zu können…
    Immer, wenn er

Weitere Kostenlose Bücher