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0826 - Kampf um Armakath

0826 - Kampf um Armakath

Titel: 0826 - Kampf um Armakath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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schwarzer Fleck. Um Einzelheiten zu erkennen, waren sie ganz einfach zu weit entfernt. Und dennoch wusste die Korsin, was sie dort vorfinden würde - wen sie dort finden musste.
    »Bitte, bringt mich näher heran.«
    Saarg nickte nur und ließ das Mädchen auf seinem Rücken aufsitzen.
    »Halte dich gut fest.«
    Mirjad hörte seine Worte kaum. Sie konnte den Blick nicht von der schwarzen Unmöglichkeit lassen, die wie ein böses Tier auf einem weißen Laken zu hocken schien.
    ***
    Artimus van Zant spürte, wie Professor Zamorra sich an ihn hängte.
    Wie der Franzose das machte, war dem Südstaatler unklar, doch er wusste, dass er nur einen Bruchteil von Zamorras Fähigkeiten kannte. Der Parapsychologe wusste sehr wohl, was er tat. Um ihn musste Artimus sich nicht kümmern.
    Er hatte allerdings auch bereits genug mit sich selbst zu tun.
    Es war sicher nicht der erste ungewöhnliche Transit, den van Zant erlebte. Der zeitlose Sprung, den Laertes und der Druide Gryf beherrschten - die unglaublichen Regenbogenblumen, deren fantastische Funktionsweise ihm Zamorra erklärt hatte, das war ihm alles nicht fremd. Und seit Khira ihm kurz vor ihrem Tod ihr Erbe hinterlassen hatte, war auch van Zant in der Lage, die Welten zu wechseln. Bis jetzt zumindest allerdings nur, wenn er den Spuren folgte, die Vampire hinterließen. Bei den drei Asasabonsam hatte es funktioniert. Artimus war ihnen völlig problemlos in Sarkanas Refugium gefolgt, mitten hinein in die Schwefelklüfte.
    Irgendwie war ihm klar, dass dies nicht alles war, was der seltsame Splitter in ihm bewirkte, den Khira in seine Hand gesteckt hatte. Er fühlte das ganz einfach. Und seine Neugier nach weiteren magischen Fähigkeiten hielt sich in engen Grenzen. Sein Leben war schon kompliziert genug, seit er mit Zamorra und dem Team zusammengetroffen war.
    Dieser Transit verlief so vollkommen anders, als mittels zeitlosem Sprung oder den Regenbogenblumen. Artimus befand sich in einem hell erleuchteten Tunnel, dessen Ende nicht abzusehen war. Sofort fiel ihm der Vergleich mit den Nahtoderlebnissen ein, von denen Menschen berichteten, die bereits klinisch tot, durch die moderne Medizin jedoch in das Diesseits zurückgeholt worden waren. Hell und freundlich -absolut nicht bedrohlich. Van Zant fühlte sich sicher, wie in Abrahams Schoss.
    Er konnte keine Bedrohung für sich erkennen. Und schließlich kannte er die Person, der er hier folgte. Kannte er sie denn tatsächlich? Dieser Gedanke hatte keine Chance um geklärt zu werden. Nicht jetzt zumindest, denn übergangslos war das Tunnelende erreicht. Sanft, beinahe unmerklich, glitt van Zant in eine strahlende Helligkeit hinein, die das Tunnellicht bei weitem übertraf. Geblendet schloss er für Sekunden die Augen.
    Dass Zamorra nicht mehr in seiner Nähe war - freiwillig oder nicht -, bemerkte Artimus erst Sekunden später. Nicht zum ersten Mal war er auf sich alleine gestellt. Doch hier gab es nichts, was bedrohlich erschien.
    Genauer gesagt gab es tatsächlich nichts.
    Ein Raum, eine Tür. Alles in kühlem Weiß. Keine Möbel oder andere Gegenstände. Van Zant bewegte sich vorsichtig in den nächsten Raum, dann in den folgenden. Die Erinnerung kam rasch. Er musste sich ja nur das passende Ambiente hinzudenken, was dem Südstaatler nicht sonderlich schwer fiel. Er war in dem kleinen Haus, in dem er seine spätere Frau zum ersten Mal getroffen hatte. Sie wohnte dort, was bei Julie Skinner nichts anderes bedeutete, als das sie hier ihr Labor hatte, in dem sie es heftig knallen ließ.
    Und so hatte man Artimus Julie auch beschrieben: die Durchgeknallte. Man hatte ihn zu neugierig auf dieses Naturereignis gemacht, auf diese rothaarige Wissenschaftlerin, der man Genialität zusprach, zur gleichen Zeit jedoch auch einen unverkennbaren Hang zum Wahnsinn.
    Für den Südstaatler war eine solche Beschreibung eine Herausforderung gewesen, der er sich nicht entziehen konnte. In diesem Haus, das aus mehreren Räumen bestand, die im Prinzip ein durchgehendes Labor darstellten, hauste sie.
    Julie war die weltweit anerkannte Expertin auf dem Gebiet der Femtosekundentechnologie, die van Zant im Prinzip überhaupt nicht interessierte. Er wollte diese Irre kennen lernen. Das hatte er auch getan… und war nicht mehr von ihr losgekommen.
    Sie hatten sich geliebt und gestritten. Zwei von sich überzeugte Überegos prallten aufeinander, und in wissenschaftlichen Kreisen schloss man Wetten ab, was bei dieser Beziehung entstehen könnte: Die

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