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0826 - Kampf um Armakath

0826 - Kampf um Armakath

Titel: 0826 - Kampf um Armakath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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versucht. Er hatte es sogar geschafft, sich in dieser Stadt, deren Existenz er sich nicht erklären konnte, räumlich so weit es nur ging von ihr zu entfernen. Er war sich sicher gewesen, nun die Schwefelklüfte verlassen zu können; zurück zur Erde, denn dort war er sicher vor ihrem Einfluss. Er verfluchte immer wieder seine Neugierde, die ihn dazu getrieben hatte, sich das Refugium seines alten Feindes Sarkana anzusehen. Er wollte sicher gehen, dass die Vernichtung des Vampirdämons nicht nur ein Gerücht, sondern eine Tatsache war.
    Im Refugium dann war er ihrem Einfluss erlegen, hatte sie an sich genommen, ihren rechtmäßigen Träger getötet. Seither war aus Tan Morano, der seine Unabhängigkeit stets über alles andere gestellt hatte, ein Geistessklave geworden.
    Der Sklave der Dunklen Krone.
    Der Moment, in dem er den Wechsel von der Hölle zur Erde vollzog, hatte ihm endgültig gezeigt, wie mächtig die Krone war. Tief resigniert hatte Morano festgestellt, dass er nach wie vor in den Schwefelklüften weilte - und zwar exakt am Ausgangspunkt seiner Flucht.
    In der Zwischenzeit wusste er alles über die Dunkle Krone. Ganz ohne sein Dazutun waren die Informationen zu ihm geströmt, wann immer er die Insignie auf seinem Haupt trug. Dass nicht einmal Sarkanas übermächtige Magie sie hatte bezwingen können, bewies ihre Macht. Eine Macht, der auch er nichts entgegenzusetzen hatte.
    Wann der Prozess dann eingesetzt hatte, das konnte Morano nicht mehr sagen. Er hatte ja nicht einmal mehr eine Vorstellung davon, wie lange er sich bereits in dieser unwirklichen Stadt befand. Er erinnerte sich nur, dass das Umherirren ganz plötzlich endete.
    Die Dunkle Krone hatte sich ihren Platz in der ›weißen Stadt‹ gewählt. Morano war sich sicher, dass sie von hier aus ihren Machtbereich ausdehnen wollte. Das Refugium existierte nicht mehr, also konnte es keinen besseren Ersatz geben, als diesen gigantischen Moloch aus Stein. Morano spürte die tastenden Finger, die sie nach allen Seiten hin aussandte. Wie die mächtige Wurzel eines Baumriesen, die alles um sich herum unterwanderte und schließlich beherrschte.
    Und im Zentrum dieser Wurzel wuchs das Gebäude, das ihrer würdig war. Nichts anderes hätte es sein können, als ein düsterer Tempel, der sich hoch in den Himmel erhob. Und seine Farbe war das Schwarz der finstersten Nacht, die der Dschungel Afrikas je gesehen hatte.
    Ein schwarzer Fleck inmitten einer makellos weißen Stein wüste…
    ***
    Die Krone hinderte Tan Morano nicht daran, den Tempel zu verlassen. Sie schien sich sicher zu sein, dass er keinen weiteren Fluchtversuch unternehmen würde. Schließlich hatte er gesehen, wie wenig Sinn das ergab.
    Und Morano hegte auch tatsächlich keine Pläne in dieser Richtung. Zumindest würde er den gleichen Fehler nicht noch einmal machen. Wenn er den Tempel verließ, dann aus einem anderen Grund. Er wollte genau wissen, was in der Stadt geschah. Der Einfluss der Dunklen Krone weitete sich kontinuierlich aus. Rund um den schwarzen Tempel eroberte sie mehr und mehr Terrain.
    Morano war bei seinen Ausflügen hoch konzentriert. Er durfte den Moment nicht verpassen.
    Den Moment - er war sich nicht sicher, wer ihn auslösen würde. Aber er musste ganz einfach kommen. Vielleicht war das dann seine letzte Chance, der Krone zu entkommen. Er musste schnell handeln, wenn es so weit war. Die Attacke auf den Tempel würde erfolgen. Von welcher Seite auch immer.
    Zum ersten Mal sehnte sich Morano regelrecht nach dem Erscheinen dieses lästigen Gryfs. Am besten, er würde Zamorra direkt mitbringen. Morano hatte eine schwache, stark vernebelte Erinnerung, dass Zamorra bereits einmal in dieser Stadt gewesen war. Möglich, dass er erneut auftauchen würde. Jeder, der die Dunkle Krone angriff und von ihm ablenkte, war ihm recht.
    Tan war überzeugt, dass die Schwarze Familie nicht hinnehmen konnte, dass sich mitten in ihrem Einflussgebiet eine riesige Stadt manifestierte. Sie würden kommen, die Dämonenhorden. Und sie würden die Stadt zerstören, mit allem, was in ihr war.
    Am wahrscheinlichsten war jedoch, dass die Stadt selbst sich gegen die Dunkle Krone zur Wehr setzte. Morano war sich sicher, dass diese Stadt ein übergeordnetes Bewusstsein besaß. Welche Macht es besaß, konnte er nur erahnen.
    Jede dieser Möglichkeiten mochte ihm die Chance zur Flucht bieten. Er durfte sie nur nicht versäumen.
    Morano wagte sich weiter vom Tempel fort, als je zuvor. Wieder war der Kreis

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