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0826 - Kampf um Armakath

0826 - Kampf um Armakath

Titel: 0826 - Kampf um Armakath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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größte Entdeckung des Jahrhunderts… oder ein Doppelmord.
    Als Artimus und Julie heirateten, wussten beide im Grunde, auf welch tönernen Füßen ihre Beziehung stand. Sie taten es dennoch.
    Julies Stimme war plötzlich da. Nicht in van Zants Kopf, sondern real - es war das Haus, das zu ihm sprach. »Allzu lange hat unsere Ehe ja auch nicht gehalten, Arti. Hast du es bereut?«
    Van Zant reagierte ruhig auf die Stimme. So schnell warfen ihn solche Dinge nicht mehr aus der Bahn. »Bereut? Okay, die Scheidung war nicht billig. Aber sonst… nein, nie. Warum hast du mich hierher gerufen, Julie? Was soll hier mit mir geschehen?«
    Die Stimme ging auf die letzten Fragen nicht ein. »Bis zum Schluss sind wir ja auch nicht wirklich voneinander losgekommen. Ich weiß, dass dich an meinem Tod keine Schuld traf.«
    Julie war bei dem Angriff der DYNASTIE DER EWIGEN auf die geheime Basis von Tendyke Industries ums Leben gekommen. Doch tot war sie im Grunde bereits vorher gewesen. Sie war der wahnsinnig machenden Strahlung erlegen, die von den Spidern ausging, den Raumschiffen der nicht mehr existenten Rasse der Meeghs. Sie hatte versucht, diese Strahlung zu besiegen, doch ihre Erfindung hatte bei einem Selbstversuch versagt.
    Van Zant ging auf diese Bemerkung nicht ein. Lange Zeit hatte er sich mit Selbstvorwürfen gequält. Er wollte diese Gefühle nicht erneut in sich hochkommen lassen.
    »Warum bin ich hier?« Artimus’ Blicke suchten intensiv nach irgendeinem Anhaltspunkt; vergeblich, denn hier gab es tatsächlich nichts außer den reinen Mauern, dem Boden und der Decke.
    »Weil ich nach dir gerufen habe. Weil du - wie ich - zum einem Teil des Ganzen werden sollst. So wären wir dann schließlich doch wieder in einer Realität vereint.« Julies Stimme klang sanft - zu sanft, wie van Zant fand. Das war nicht die Stimme der Frau, mit der man sich über viele Stunden hinweg lautstark streiten und einander anschreien konnte. Es war Julie, doch nur eine gezähmte Version von ihr.
    »Realität? Wessen Realität? Deine?« Er erhielt keine Antwort. »Ich habe kein Interesse an diesem ominösen Ganzen, von dem du redest. Also schickst du mich am besten dorthin zurück, wo du mich hergeholt hast.«
    Julies Stimme klang traurig. »Aber das geht doch nicht mehr. Du bist angekommen. Einen Weg zurück gibt es nicht.«
    »Werden wir ja sehen…« Van Zant hatte sich bereits in Richtung Ausgang bewegt. Nichts und niemand hinderte ihn, als er das Haus verließ. Die echte Julie Skinner hätte ihn mit allen Mitteln am Gehen gehindert - notfalls mit dem Nudelholz! Doch nichts geschah.
    Der Anblick, der sich dem Physiker nun bot, ließ ihn für Sekunden die Luft anhalten. Das hier musste der Alptraum eines dem Irrsinn verfallenen Architekten sein. Artimus konnte längst nicht alle Bauwerke irgendeinem irdischen Stil zurechnen. Er war kein Fachmann in diesen Dingen, aber dieses Konglomerat, das seinen Augen entgegensprang, entbehrte tatsächlich jeder Logik, jedem auch noch so kleinen Versuch, irgendein Konzept in ihm zu entdecken.
    Van Zant hatte keine Ahnung wie groß diese Stadt sein mochte. Ganz sicher aber war sie prädestiniert, um sich in ihr zu verirren. Wo sollte er nach Zamorra suchen? Er kam sich reichlich hilflos vor, doch wie angewurzelt vor Julies Haus stehen zu bleiben, konnte nicht der Weisheit letzter Schluss sein.
    Schulterzuckend wandte er sich nach rechts, wo eine prächtige Pagode seine Blicke einfing. Prächtig, doch schneeweiß… wie alles hier. Dumpfe Stille lag über der ganzen Szenerie, und so klang der unterdrückte Schrei, der plötzlich an Artimus’ Ohren drang, wie der Knall einer Explosion. Ohne zu zögern rannte er los, bog zweimal links in abzweigende Straßen ab. Dann hatte er die Quellregion des Schreies erreicht.
    Und Artimus van Zant erstarrte zur Salzsäule.
    Denn keine zehn Meter von ihm entfernt konnte er beobachten, welches Schicksal auch ihm hier zugedacht war.
    Ein Teil des Ganzen…
    Entsetzt realisierte der Physiker, was Julies Stimme damit gemeint hatte.
    ***
    Der unerträgliche Druck auf ihn hatte nachgelassen.
    Sie benötigte einen großen Teil ihrer Macht, um sich ihrem neuen Ziel zu widmen. Er war nun nicht mehr wichtig, war nicht mehr das dringend notwendige Vehikel, ohne das sie diesen Ort niemals erreicht hätte.
    Dennoch ließ sie ihn nicht los. Die ganze Kraft und Magie, die sich in ihm bündelte, war nicht stark genug, um ihm die Flucht zu ermöglichen. Mehr als einmal hatte er es

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