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0826 - Kristalle der Gewalt

Titel: 0826 - Kristalle der Gewalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Monde hatte, die zusätzliches Licht hätten spenden können.
    Sie mußten den Morgen abwarten. Erst dann hatten sie eine Chance, Balku zu finden.
    Unwillkürlich griff sich Tekener zum Hals.
    Er war sich darüber klar, daß er Glück gehabt hatte. Der junge Haluter hätte ihn auch erschlagen können, während er schlief. „Der Bursche scheint doch nicht ganz so schlimm zu sein, wie ich gedacht habe", murmelte der Aktivatorträger. „Sonst hätte er die Gelegenheit wohl wahrgenommen."
    Er blickte zu Jeynahl hinüber, und plötzlich fiel ihm auf, daß der Gur-rad in einer eigenartigen Haltung auf dem Boden lag. Hüfte und Beine waren so gegen den Oberkörper verdreht, daß er auf keinen Fall bequem ruhte.
    Tekener nahm einen brennenden Ast, erhob sich leise, und ging zu dem Löwenmähnigen hinüber.
    Jeynahl hatte die Augen weit geöffnet, doch es spiegelte sich kein Leben mehr in ihnen. Jeynahl war tot.
    Bestürzt untersuchte Tekener ihn und stellte fest, daß er eine schwere Verfügung am Hinterkopf hatte, wie sie von einer blitzschnell zupackenden, außerordentlich starken Hand stammen konnte. Er legte seine eigene Hand über die Wunde, ohne sie direkt zu berühren, und fand seine Vermutung bestätigt. Balkus Hand war nur wenig größer als seine. Sie konnte es gewesen sein, die den Gur-rad getötet hatte.
    Der Terraner kehrte ans Feuer zurück und setzte sich. Er legte den Ast wieder in die Flammen. Dann horchte er in die Nacht hinaus.
    Lauerte Balku irgendwo da draußen? Wartete er auf eine Chance, auch ihn und Jennifer zu töten? Oder war er ins offene Land geflohen und entfernte sich nun immer weiter von ihnen?
    Tekener widerstand der Versuchung, Jennifer zu wecken. Sie brauchte die Ruhe, und ändern konnte sie nun auch nichts mehr. Der Terraner nahm sich jedoch vor, Erger Darg einige Fragen zu stellen, sobald der neue Tag anbrach, und er wollte dieses Mal nicht lockerlassen, bis er wußte, was er wissen mußte.
    Die Nacht verstrich, ohne daß etwas geschah. Balku tauchte nicht wieder auf.
    Jennifer erwachte kurz vor dem Haluter. Sie ging zu einem nahen Bach, um sich zu erfrischen, und Tekener hielt sie nicht auf. Er folgte ihr allerdings ein kleines Stück, so daß er sie stets im Auge behalten konnte.
    Er wollte ihr zur Hilfe kommen, falls Balku sie angreifen sollte.
    Als sie zurückkehrte, sagte er ihr, was geschehen war. Sie eilte augenblicklich zu Jeynahl und untersuchte ihn.
    Erger Darg, der inzwischen aufgewacht war, gesellte sich zu ihr. Er sprach kein Wort, bis Tekener sagte: „Ich vermute, daß Balku ihn mit bloßen Händen getötet hat."
    „Das ist richtig", bestätigte der Ha-luter. „Die Wunde läßt keinen anderen Schluß zu."
    „Ich denke, es ist an der Zeit, daß Sie uns erklären, wer Balku ist", bemerkte Tekener.
    Erger Darg blickte ihn erstaunt an. „Das wissen Sie doch", erwiderte er. „Er ist das Kind von Bakor-Tars, dem Sextadimtechniker."
    „Das meine ich nicht, Erger Darg. Ich will von Ihnen wissen, was wirklich ist. Balku ist ein Junges. Er wird eines Tages zu den Vier-Meter-Riesen gehören. Wieso? Woher kommen diese Riesen?"
    „Das geht Sie nichts an", antwortete der Haluter abweisend. „Ich denke doch", rief Tekener scharf. „Wenn Sie wollen, daß ich Ihnen helfe, die Probleme ihres Volkes zu lösen, dann sagen Sie mir endlich die Wahrheit. Wieso gibt es diese Riesen? Warum haben die Haluter ihre Existenz stets verschwiegen? Wenn sie nicht zu einem Brudervolk der Haluter gehören, wer sind sie dann?"
    Erger Darg gab ein paar Knurrlaute von sich. Grollend und brummend machte er sich daran, große Steine um Jeynahl aufzustellen und den Toten unter kleineren Steinen, die er dazwischenlegte, zu begraben.
    Jennifer und der Narbengesichtige beobachteten ihn schweigend. Tekener zeigte sein kühles, abwartendes Lächeln. Er sah dem Haluter an, daß dieser grübelte und tiefverwurzelte Tabus zu überwinden suchte.
    Das Geheimnis der Riesenhaluter gehörte offensichtlich zu jenen Dingen, die besser gehütet wurden als alle anderen. Fast schien es, als sei es ein Sakrileg, darüber auch nur zu sprechen.
    Tekener drängte Erger Darg nicht. Die Entscheidung mußte fallen. So oder so.
    Tekener war entschlossen, sich von dem Haluter zu trennen, falls dieser auch jetzt nicht sprach. Er wußte, daß er ihn damit treffen würde, denn Erger Darg fühlte sich mittlerweile für ihn und Jennifer verantwortlich, und das um so mehr, als Jeynahl ermordet worden war. „Nun?" fragte der Terraner,

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