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0826 - Kristalle der Gewalt

Titel: 0826 - Kristalle der Gewalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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als Erger Darg das Begräbnis beendet hatte.
    Der Haluter wandte sich ihm zu. „Ich werde Ihre Fragen beantworten", erklärte er. „Jedoch nicht jetzt. Später."
    „Nein", entgegnete Jennifer. „Wenn nicht jetzt, dann überhaupt nicht mehr. Dann trennen sich unsere Wege."
    Erger Darg setzte sich ächzend auf den Boden. Er schnaufte einige Male heftig. „Ich darf nicht darüber reden", sagte er. „Das ist uns klar", erwiderte Tekener. „Dennoch muß es jetzt sein. Also? Wer sind die Riesen?"
    „Es ist alles ganz einfach", erklärte Erger Darg zögernd. „Viel einfacher, als Sie es sich vorstellen. Schon immer wurden besonders große Haluter geboren, Haluter, die von der Norm abweichen und über archaische Merkmale verfügten."
    „Sie hatten zuviel von den Charaktereigenschaften der Bestien", sagte Jennifer. „Das ist zum Teil richtig", gab Erger Darg zu. „Dann ist die Zahl der Haluter niemals wirklich auf 100 000 begrenzt gewesen", sagte Tekener. „Die Zahl der Norm-Haluter ist niemals größer als 100 000 gewesen", antwortete Erger Darg. „Darüber hinaus aber hat es immer eine gewisse Zahl jener Riesen gegeben. Zur Zeit sind es etwa 17 000."
    „Was geschah mit ihnen?" fragte Jennifer. „Sie wurden kurz nach ihrer Geburt hierher in die Magellanschen Wolken nach Terzrock gebracht. Dies ist die Heimat der Riesen-Halu-ter. Sie ist es seit fast 50 000 Jahren."
    „Ich verstehe", sagte Tekener, der von der Eröffnung des Haluters seltsam berührt wurde. „Alle, die nicht .der Norm entsprachen, wurden deportiert. Damit wollte das halutische Volk verhindern, daß die archaischen Elemente der Gewalt und der ungestümen Wildheit wieder Fuß fassen konnten. Die Deportierten haben hier auf Big Planet oder Terzrock, wie Sie sagen, gelebt und eine Zivilisation aufgebaut. Hier konnten sie sich austoben und so leben, wie es ihrer Natur entsprach. Aber Raumschiffe durften sie niemals bauen, und haben sie auch nicht gebaut. Daher sind sie niemals irgendwo in den Magellanschen Wolken oder in der Heimatgalaxis oder sonstwo in Erscheinung getreten."
    „Die Haluter aber haben eisern über diese Deportierten geschwiegen, weil sie sich ihrer wilden Vergangenheit schämen. Ist das richtig?" fügte Jennifer hinzu. „So ist es", antwortete Erger Darg. Zahllose Fragen beschäftigten Tekener. Er drängte sie jedoch zurück, um nicht noch mehr Zeit zu verlieren. Außerdem hatte er bereits viel von dem Haluter erfahren. Er wollte ihn nicht noch mehr bedrängen. „Ich bin dafür, daß wir endlich aufbrechen", sagte Jennifer. „Moment", bat Tekener. „Was ist das?"
    Aus der Ferne tönte ein eigenartiges Grollen zu ihnen herüber. Es wurde ständig lauter. „Es hört sich an, als ob eine große Herde auf uns zukommt", sagte Jennifer.
    Tekener rannte auf einen Kno-chenberg los und kletterte daran hoch, bis er weit über das Land sehen konnte.
    Vom Raumhafen her wälzte sich eine breite Front mächtiger, dunkler Körper heran.
     
    *
     
    Cornor-Lerz triumphierte, als er sich an der Spitze seiner Freunde dem Raumhafen Chosmort näherte. Er zweifelte nun nicht mehr daran, daß sie sich durchsetzen und erfolgreich sein würden.
    Auf dem Weg zum Raumhafen hatten sich noch etwa fünfzig weitere Haluter ihnen angeschlossen. Unter ihnen mochten einige sein, die gar nicht wußten, worum es eigentlich ging, aber das interessierte Cornor-Lerz nicht.
    Ihm kam es nur darauf an, daß er nunmehr wieder eine gewisse Streitmacht hatte, mit der er einen Überraschungsschlag gegen seinen Gegner ROSS und dessen rie-senwüchsige Anhänger führen konnte.
    Der Kommandant brüllte seine Befehle hinaus. Nur mit Mühe überstimmte er den Lärm, den die stampfenden Hände und Füße auf dem Boden verursachten. Ihm erschien es so, als erdröhne ganz Terzrock unter der Wucht der anstürmenden Friedenswilligen.
    Rasend schnell rückten die Raumschiffe näher. Cornor-Lerz zählte nahezu hundert Raumer. Zwei oder drei davon mußten sie an sich reißen. Das würde genügen. Damit konnten sie den ganzen Planeten beherrschen, wenn sie nur entschlossen genug arbeiteten.
    Einer würde schon genügen! schrie es in dem Kommandanten.
    Wie ein Geschoß durchbrach er eine Schallschutzmauer, die den Raumhafen Chosmort umgab. Die Betonbruchstücke wirbelten durch die Luft, als seien es federleichte Attrappen.
    Keiner der anderen Haluter dachte daran, die einmal geschaffene Bresche zu benutzen. In breiter Front brachen sie die Mauer auseinander, so daß eine Lücke von

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