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0827 - Der Dämon von Songea

0827 - Der Dämon von Songea

Titel: 0827 - Der Dämon von Songea Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Balzer
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bisher gelangweilt der Diskussion gefolgt waren, »legt den beiden Ausländer und dem Stadt jungen Handschellen an. Wir werden uns auf der Wache etwas eingehender unterhalten.«
    ***
    Der Weiße Zauberer raste vor Zorn. Wer waren diese Frevler, die es gewagt hatten, ihn bei seiner Rache zu stören? Und was waren das für geheimnisvolle Waffen, mit denen sie die Macht des Universums selbst zu kontrollieren schienen?
    Der Dämon hatte sich in eine kühle Höhle zurückgezogen, um sich zu regenerieren. Sich gegen die Silberscheibe des fremden Magiers zu wehren, hatte ihn viel Kraft gekostet.
    Doch der Gedanke an die Frevler ließ ihn nicht los. Er musste mehr über sie wissen, denn die größte Auseinandersetzung stand ihm noch bevor. Kinjikitile! Ich werde deinem nichts würdigen Nachfahren das Herz aus der Brust reißen und es genüsslich verspeisen!
    Doch vorher musste er verhindern, dass ihm diese beiden europäischen Zauberer noch einmal ins Handwerk pfuschten.
    Der Weiße Zauberer richtete sich auf und konzentrierte sich. In seinem Geist entstand das Bild des Mannes, der er einmal gewesen war, und sein Äußeres veränderte sich. Die grauschwarze Haut kräuselte sich wie ein Gewässer bei einer leichten Sommerbrise, als sich die Atome neu zusammensetzten und sich wieder in eine glatte, weiße Oberfläche verwandelten. Der leicht gebückte Körper streckte sich, bis er alles Tierhafte verloren hatte. Selbst die Uniform erneuerte sich, bis sie aussah, als sei sie gerade frisch aus der Reinigung gekommen.
    Die Gestalt, die aus der Höhle in das grelle Licht der Sonne trat, hätte man in ihrer schlichten Tropenuniform leicht für einen Wildhüter halten können. Der Weiße Zauberer wusste, dass er diese äußere Hülle nicht lange beibehalten konnte. Die Metamorphose kostete ihn zu viel Kraft.
    Aber es würde reichen, um die beiden Frevler auszuschalten!
    ***
    Chief Mbeya zündete sich eine Zigarette an, setzte sich rücklings auf einen Bürostuhl und nahm genüsslich einen tiefen Zug. Er rauchte eine Weile schweigend, dann drückte er betont langsam die Zigarette aus und griff zu dem Schlagstock, der neben dem Aschenbecher auf dem Schreibtisch bereit lag. Scheinbar gedankenverloren ließ er die Stockspitze rhythmisch auf seine linke Handfläche klatschen.
    »Und jetzt, Professor, werden wir uns ein bisschen unterhalten«, sagte er. »Und wehe, Sie wagen es, mich zu verarschen!«
    Hinter Zamorra lachte einer der beiden massigen Polizisten, die den Parapsychologen mit ihren Schraubstockhänden unerbittlich auf die Knie pressten, laut auf.
    »Sie machen einen großen Fehler, Chief«, warnte der Parapsychologe.
    Zamorra sah den Schlag kaum kommen. Sterne explodierten in seinem Kopf, als ihn der Schlagstock am Kinn traf. Nur der eiserne Griff seiner Bewacher verhinderte, dass er zu Boden geschleudert wurde.
    »Sie reden nur, wenn Sie gefragt werden, Professor. Und wie Sie jetzt vielleicht verstehen werden, bin nicht ich es, der hier einen Fehler gemacht hat. Also, was wollen Sie und Ihre Freundin wirklich hier? Und kommen Sie mir bloß nicht wieder mit diesem Maji-Maji-Schwachsinn.«
    »Ich bin französischer Staatsbürger. Ich will mit der Botschaft sprechen.«
    Der nächste Schlag schien ihm den Unterkiefer zu zertrümmern. Für einen Moment sah Zamórra nur violettes Licht. Er schmeckte Blut, und ein dünnes Rinnsal lief sein Kinn herunter.
    »Wir brauchen hier keinen Botschafter«, stellte der Chief fest. »Und auch keinen Anwalt. Ich bin hier das Gesetz, und Sie werden mir sagen, was ich will, sonst mache ich Sie fertig. Und danach kommt ihre Freundin dran.«
    Zamorra wusste, dass der Polizeichef nicht bluffte. Er war hier Ankläger, Richter und Jury in einer Person, und wenn es ihm gefiel, würde er auch noch den Henker spielen.
    Das kann nicht sein, dachte Zamorra. Wir haben uns nicht drei Jahrzehnte lang gegen die mächtigsten Ausgeburten der Hölle behauptet, um jetzt in der afrikanischen Provinz dem Größenwahn eines korrupten Polizeichefs zum Opfer zu fallen.
    Aber im Moment sah es ganz danach aus. Das Leben schrieb manchmal die seltsamsten Pointen.
    »Sie können uns hier festhalten und foltern, vielleicht können Sie uns sogar umbringen, Chief«, sagte Zamorra. »Aber das, was da draußen lauert, wird sich von Ihrer Show kaum beeindrucken lassen.«
    Zum ersten Mal sah Zamorra so etwas wie Unsicherheit in den Augen seines Gegenübers aufblitzen. Doch dann lachte Mbeya laut auf. »Sie sind ein mutiger Mann,

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