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0827 - Der Dämon von Songea

0827 - Der Dämon von Songea

Titel: 0827 - Der Dämon von Songea Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Balzer
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wissen, dass das Dorf in großer Gefahr ist, und wir sind gekommen, um zu helfen.«
    Eine Weile geschah nichts.
    Endlich wurde die Kirchentür knarrend geöffnet. Ein etwa 45-jähriger schwarzer Priester trat heraus, sah sich hektisch um und winkte sie zu sich. »Kommen Sie, schnell!«
    Zamorra sprang auf und rannte zur Kirche. Die anderen folgten ihm. Als die massive Holztür krachend hinter ihnen zufiel, sah der Parapsychologe in über hundert Gesichter, die ihn angsterfüllt anstarrten. An der doppelflügeligen-Tür standen zwei junge Männer mit Jagdgewehren, die durch einen dünnen Spalt angestrengt nach einem möglichen Angreifer Ausschau hielten.
    »Sie müssen die beiden entschuldigen«, sagte der Priester zerknirscht. »Sie wollen nur ihre Familien beschützen. Ich bin Vater Kiango. Und ich fürchte, ich bin die Ursache für diese Misere.«
    ***
    »Sie sind der Urenkel von Kinjikitile?«, fragte James Mutombo fast ehrfürchtig.
    »Der bin ich. Aber ich habe nicht den Eindruck, damit das große Los gezogen zu haben«, sagte Vater Kiango mit einem gequälten Grinsen. Dann senkte er die Stimme, damit ihn die umstehenden Dorfbewohner nicht hören konnten. »Es ist der Weiße Zauberer, oder? Er ist zurückgekehrt. Ich habe es gesehen - in meinen Träumen.«
    Zamorra nickte. »Und offenbar hat er die Geister der gefallenen Maji-Maji-Krieger in seine Gewalt gebracht. Er verfügt über eine ganze Armee.«
    »Und das alles nur, um sich an den Nachfahren seiner Mörder zu rächen. Ich bin sicherlich nicht der einzige auf seiner Liste.«
    »Nein, es waren vier Namen.« Zamorra zögerte einen Moment, bevor er fortfuhr. »Die anderen drei sind tot.«
    Der Priester starrte den Parapsychologen einen Moment stumm an, dann lächelte er unsicher. »Wenn er nur mich will, sollte ich mich ihm stellen. Dann sind die anderen wenigstens in Sicherheit.«
    »Das hätte keinen Sinn. Er will sehr viel mehr als Ihren Tod.«
    Zamorra berichtete dem Priester von Hardenbergs Ziel, sich einen großen Teil des Landes zu unterwerfen. Sprachlos hörte der Priester ihm zu.
    Schließlich sagte er mit belegter Stimme: »Wir müssen ihn aufhalten!«
    »Ganz Ihrer Meinung«, stimmte Nicole zu. »Doch wir wissen leider nicht, ob unsere Waffen gegen Hardenberg ausreichen. Bisher konnten wir ihn damit nur kurzzeitig in die Flucht schlagen. Und seither ist er noch stärker geworden.«
    »Aber vielleicht können Sie uns helfen, Vater«, schlug Zamorra vor.
    »Ich wüsste nicht wie.«
    »Kinjikitile war ein mächtiger Zauberer. Oft überträgt sich dieses magische Potenzial auf die Nachkommen. Vielleicht können wir es irgendwie anzapfen.«
    »Ausgeschlossen.« Der Priester schüttelte energisch den Kopf. »Mit so etwas will ich nichts zu tun haben. Ich bin Priester!«
    Den letzten Satz schrie Kiango fast heraus. Die heftige Reaktion überraschte Zamorra. Sie sprach dafür, dass der Priester etwas vor ihm verbarg, und der Parapsychologe ahnte bereits, worum es sich dabei handelte. »Vater, sind Sie selbst in den magischen Künsten unterrichtet worden?«
    Kiango starrte Zamorra an, als hätte der ihn geschlagen. »Das ist lange her. Ich habe mit diesem abergläubischen Hokuspokus längst abgeschlossen. Jetzt ist das einzige Übernatürliche, das für mich existiert, der Schöpfer.«
    »Wir brauchen Sie.«
    »Es tut mir Leid, ich kann Ihnen nicht helfen!«
    »Vater!«, schrie plötzlich einer der Bewaffneten an der Tür. »Da draußen geschieht etwas!«
    Die Dämonenjäger waren sofort an der Tür. Durch den winzigen Spalt sahen sie, wie ein heftiger Wind den Staub auf dem Marktplatz aufwirbelte. Durch den immer dichter werdenden Staubschleier glaubten sie, schattenhafte Gestalten zu erkennen, die sich langsam der Kirche näherten.
    Hardenbergs Geisterarm se.
    »Showtime«, murmelte Nicole und holte ihren Dhyarra hervor.
    »Sie wollen doch nicht etwa da raus?«, fragte Kiango entgeistert.
    »Von wollen kann keine Rede sein«, erwiderte Zamorra, während er sein Hemd aufknöpfte. Das Amulett auf seiner Brust hatte sich deutlich erwärmt. »Aber uns bleibt keine andere Wahl.«
    Die beiden Dämonenjäger nickten sich noch einmal zu, öffneten die Tür und traten hinaus in die Schlacht.
    ***
    Sofort wurde der Wind stärker. Die Dämonenjäger konnten kaum noch etwas sehen, während sie sich langsam der Mitte des Dorfplatzes näherten. Die umherwirbelnden Sandkörner ritzten ihre Haut auf wie kleine Glassplitter.
    Am anderen Ende des Platzes glaubte Zamorra,

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