Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0828 - Drachenritt

0828 - Drachenritt

Titel: 0828 - Drachenritt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
Vom Netzwerk:
Torngaur. »Ihr müsst wirklich den Verstand verloren haben - sofern ihr jemals welchen hattet.«
    »Womit wir zu der elementarsten aller Fragen kommen: Gibt es intelligentes Leben in der Hölle?«, fragte Rontorr.
    »Ja«, sagte Torngaur wütend. »Mich.«
    »Nicht Stygia, LUZIFER oder Orrnaug?«
    »Haltet die Klappe und kommt in die Deckung zurück!«, befahl Torngaur. »Bevor der Drache euch sieht. Ihr werdet nicht auf den Druiden zustürmen, sondern ihn zu uns locken.«
    »Und wie stellst du dir das vor?«
    Torngaur schüttelte den Kopf. »Als LUZIFER die Hölle erschuf und anschließend das Denkvermögen verteilte, wart ihr wohl beide gerade zum Klo unterwegs! Was hat er eben gebrüllt?«
    »LUZIFER?«
    »Der Druide!«, zischte Torngaur wütend über so viel Dummheit. Kein Wunder, dass die Hölle immer wieder Niederlagen gegen Dämonenjäger wie Zamorra kassierten. Wenn solche Intelligenzbestien am Werk waren… Kaum zu glauben, dass sie alle drei aus demselben Ei geschlüpft waren!
    »Er hat Teri gebrüllt«, entsann sich Goraun.
    »Und was ist das?«
    »Der Name der Druidin.«
    »Richtig. Also locken wir ihn zu uns, indem wir ebenfalls seinen Namen rufen, und zwar mit der Stimme dieser Teri.«
    »Und wie kommen wir an diese Stimme heran?«
    »Oh, LUZIFER, gib mir Geduld, aber schnell«, ächzte Torngaur. »Habt ihr Trottel schon mal was von Magie gehört? Oder von Stimmenimitation? Oder von beidem?«
    Die beiden Angehörigen der Or-Sippe sahen sich an. »Haben wir?«, fragte Goraun.
    »Ich glaube, ja«, sagte Rontorr.
    »Dann werden wir genau das jetzt machen. Wir imitieren magisch Teris Stimme und rufen diesen Gryf. Er wird zu uns kommen.«
    »Das ist doch viel zu umständlich. Wir gehen hin und hauen ihm eins auf…«
    »Und der Drache schnappt euch.«
    »Dieses Mistvieh mit dem unaussprechlich langen Namen sieht uns doch gar nicht. Der Nebel wird immer dichter und dichter und dichter…«
    »Drachen«, dozierte Torngaur, »speziell, wenn sie aus dem Drachenland stammen, können auch im Nebel sehen!«
    »Das muss verboten werden«, verlangte Rontorr.
    Torngaur holte tief Luft. »Also, wenn ihr nicht sofort die Klappe haltet und mit mir zusammen den Druiden ruft…«
    »Eines von beidem geht nur«, wandte Rontorr etwas zögerlich ein. »Entweder die Klappe halten oder rufen.«
    In diesem Moment beschloss Torngaur, seinen Eibruder bei nächster Gelegenheit umzubringen. Falls diese Aktion schief ging, würde er Ormaug gegenüber alle Schuld auf Rontorrs Schultern laden. Den Rest würde das Oberhaupt der Or-Sippe besorgen. Aber wenn es klappte, musste er ihm eben selbst den Hals umdrehen.
    »Rufen!«, ordnete er an, um den abstrusen Dialog nicht noch weiter ausufern zu lassen.
    ***
    Gryf lauschte auf eine Antwort.
    Es dauerte eine Weile, und gerade wollte er zum zweiten Mal rufen, möglichst noch lauter als zuvor, als er aus der Ferne etwas hörte.
    »Gryf…«
    War das Teris Stimme?
    Er konnte es nicht genau sagen. Dazu war der Ruf zu leise, zu weit entfernt. Langsam wandte sich Gryf um.
    »Teri?«, rief er erneut. »Wo steckst du?«
    »Hier, Gryf…«
    Jetzt hatte er zumindest die Richtung. Sie war also tatsächlich hier. So setzte er sich in Bewegung, dorthin, wo er sie vermutete.
    Und schon wieder hörte er ihre Stimme. »Gryf…? Du bist auch hier?« Ebenso leise wie ihre Richtungsmeldung eben, aber jetzt stimmte diese Richtung nicht mehr. Die Stimme kam von der anderen Seite!
    »Hier stimmt doch was nicht«, murmelte er. Es war ja wohl kaum vorstellbar, dass sich Teri an zwei Orten zugleich befand.
    Er blieb stehen. Es ist eine Falle, sagte er sich. Eine Falle in einer Falle!
    Wohin sollte er sich nun wenden? Wo befand sich die richtige Teri? Und: wer imitierte ihre Stimme? Wer war dieser unheimliche Fallensteller?
    Noch während Gryf überlegte, sah er einen Schatten. Einen von abnormer Größe, der sich unheimlich schnell bewegte.
    Er sah nach oben, um zu erfahren, wer oder was diesen Schatten warf.
    Es war ein Drache!
    ***
    Auch Teri hatte den Ruf gehört. Sie konnte aber niemanden entdecken. Der Nebel war zu dicht. Doch sie glaubte, Gryfs Stimme erkannt zu haben.
    »Gryf…? Du bist auch hier?«, rief sie zurück.
    Der Drache hob den lang gestreckten Schädel. »Ach, Säugetierchen«, brummte er. »Du bist dumm. Was da ruft, ist Fresschen.«
    »Das ist Gryf!«, beharrte die Druidin.
    »Gryf ist ein Wanderfischchen… äh, ein Säugetierchen wie du, eh?«
    »Natürlich!«, fuhr sie ihn an. »Offenbar

Weitere Kostenlose Bücher