0828 - Drachenritt
vermutlich um die Fallensteller, die Teri hierher geholt hatten. Und nur die wussten, wie sie wieder zurückkehren konnte. Sie und Gryf.
Wenn der Drache sie fraß, konnten sie Teris Fragen nicht mehr beantworten.
Das gefiel ihr nun gar nicht.
»Lass das!«, schrie sie, als der Drache ein zweites Mal zum Angriff ansetzte. Er wollte sich auch die anderen Dämonen holen.
Chrufu antwortete nicht.
Da riss Teri an seinen Hörnern wie an den Zügeln eines ungestümen Pferdes. Sie versuchte seinen Kopf zu drehen, damit er sein Ziel verfehlte.
Aber Chrufu war stärker und ließ sich nicht lenken. Im Gegenteil, er begann zu bocken. Teri hatte Mühe, sich auf ihm zu halten.
»Lass das doch endlich!«, rief sie entsetzt.
»Dann misch du dich nicht in meine Angelegenheiten«, knarzte der Drache. Und da hatte er auch schon den nächsten Dämon zwischen den Zähnen. Aber irgendwie hatte er ihn nicht richtig gepackt. Der Dämon rutschte ihm weg und prallte ein paar Meter tiefer auf den Boden.
»Da siehst du, was du angerichtet hast!«, murrte Chrufu. »Ich konnte mich nicht richtig konzentrieren und -aua!«
Er zuckte zusammen. Violette Funken sprühten um seinen Schädel und verfehlten Teri nur knapp.
»Jetzt reicht’s!«, donnerte der Drache und ließ sich einfach fallen.
Mit seinem schweren, riesigen Körper begrub er den »abgerutschten« Dämon unter sich.
***
Gryf glaubte seinen Augen nicht trauen zu dürfen. Um ihn herum war der Nebel gerade mal nicht ganz so dicht, sodass er den Drachen relativ genau sehen konnte. Er hatte starke Ähnlichkeit mit seinen Artgenossen aus dem Drachenland, das für Menschen verboten war; lediglich Zamorra hatte es inzwischen besuchen können. Aber besonders gut war ihm das nicht bekommen. Sein wohl einziger Erfolg dabei war, dass er das Öffnen des 3. Siegels jenes verfluchten Buches überlebt hatte. [1]
Gryf hätte nicht mit ihm tauschen mögen.
Hin und wieder traf man noch auf Drachen, die einst nicht ins Drachenland zurückgekehrt waren, als dort zum Rückzug geblasen wurde. Letzteres mochte damit Zusammenhängen, dass Drachen auf der Erde wie wilde Tiere gejagt worden waren, oder auch mit dem Expansionsstreben der DYNASTIE DER EWIGEN. [2]
Es gab natürlich auch noch andere Drachen, die nicht zu dieser besonderen Spezies gehörten. Aber der hier sah absolut nach einem Drachenländer aus.
Der riesige Bursche ging in den Sturzflug über. Und direkt hinter seinem Kopf saß eine Reiterin ihm im Nacken. Goldenes Haar wehte hinter ihr her.
Das war Teri!
Hier steckte sie also… und schien in der relativ kurzen Zeit ihres Hierseins bereits einen Verbündeten gefunden zu haben. Kannte sie auch den Weg zurück zur Erde?
Nein, entschied Gryf. In dem Fall wäre sie längst zurückgekehrt. Darüber hinaus dürfte sie ebenso wie er selbst in Sachen Magie blockiert sein.
Er sah, wie der Drache wieder auftauchte und einen Dämon verschlang.
»Ups«, murmelte er. »Ob es das ist, was wir uns wünschen sollten? Wohl kaum!«
Ebenso wie Teri ging er davon aus, dass der Dämon - oder auch mehrere - wovon er ausgehen musste, als der Drache erneut zum Sturzflug ansetzte - verantwortlich dafür war, dass Teri und er nacheinander in diese Falle gesprungen waren. Möglicherweise kannten nur die Dämonen den Weg zurück. Wenn der Drache sie aber alle fraß…
»Verdammt!«, brüllte der Druide wütend auf. »Man sollte diesem Mistvieh den Kopf abschlagen und über Merlins Burgtor nageln! He, Drache -lass das!«
Aber vermutlich hörte der ihn gar nicht.
Stattdessen gab es einen dumpfen Schlag, der den Boden erzittern ließ.
Aufprall , dachte Gryf. Jetzt ist er wohl auf die Schnauze geflogen!
Er begann zu rennen, dorthin, wo der Drache seine Bruchlandung gemacht hatte. Und merkte erst unterwegs, dass das eine der Richtungen war, aus denen er Teris Stimme gehört hatte.
Also hatten die Dämonen diese Stimme vorgetäuscht.
Er fragte sich, was ihn dort am Ziel nun erwartete…
***
Zamorra lehnte sich im Sessel zurück. »Eine von Merlins Inkarnationen«, wiederholte er. »Wie darf ich das verstehen? Ich habe noch nie davon gehört, dass Merlin Inkarnationen seiner selbst besitzt und irgendwohin schickt, damit sie dort aktiv werden können.«
»Was verstehen wir in diesem Fall überhaupt unter Inkarnation?«, fragte Nicole. »Da gibt es doch verschiedene Definitionen. Erstens: Geburt oder Menschwerdung eines Gottes. Zweitens: die Verkörperung von etwas Geistigem.«
»Ich würde die zweite
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