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0828 - Drachenritt

0828 - Drachenritt

Titel: 0828 - Drachenritt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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Katze?«
    Das schwarze Fellbündel antwortete natürlich nicht. Außerdem konnte Nicole sich denken, weshalb es wieder mal hier aufgetaucht war Diese Katze, die es offenbar schaffte, durch Wände zu gehen, kam und ging, ohne sich aufhalten zu lassen, aber sie tauchte immer dann auf, wenn es um das Buch mit den 13 Siegeln ging. Jedes Mal, wenn sie erschien, öffnete sich ein weiteres Siegel.
    »Nein«, murmelte Nicole. »Diesmal nicht, Freundchen! Es langt jetzt.«
    Jedes der dreizehn Kapitel des Buches wurde von einem Siegel geschützt. Wenn dieses Siegel geöffnet wurde, ließ sich in den Kapitelseiten lesen - soweit man der verwendeten Sprache kundig war. Sie musste schon alt gewesen sein, als das Universum noch jung war. Aber es gab Bilder, die zu einem eigenartigen Leben erwachten und Geschichten erzählten. Geschichten, die jedes Mal zu einem Auftrag wurden, den Zamorra ausführen musste.
    Sicher gab es eine Möglichkeit, sich dem zu entziehen, überlegte Nicole seit langem. Aber Zamorra schaffte es nicht. Er ließ sich immer wieder in die eigenartigen magischen Aktionen hineinziehen. Und jedes dieser Abenteuer wurde gefährlicher und tödlicher als das vorhergehende.
    Er war, fand sie, geradezu süchtig danach geworden. Er lauerte darauf, das nächste Siegel öffnen zu können.
    Es wird ihn über kurz oder lang umbringen , befürchtete sie. Irgendwann gerät er in eine Lage, aus der es keine Rettung mehr gibt.
    Bisher hatte es immer noch irgendwie wieder geklappt. Aber da die Situationen immer gefährlicher wurden, war nicht damit zu rechnen, dass es immer so blieb. Irgendwann würde der Sensenmann ihn holen. Denn auch Unsterbliche waren nicht vor Gewalt gefeit.
    Nicht, wenn ich es verhindern kann!
    Entschlossen marschierte sie los. Ihr Ziel war Zamorras »Zauberzimmer«. In diesem befand sich das unheilvolle Buch. »Böses Buch«, hatte Gryf es genannt.
    Als Nicole eintreten wollte, sah sie, dass die Katze ihr gefolgt war. »Du bleibst draußen! Verstanden?«
    Die Katze reagierte nicht. Nicole bückte sich, hob das Tier auf und warf es ein paar Meter weit von der-Tür fort. Die Katze landete elegant auf ihren Pfoten. Nicole schob die Tür gerade so weit auf, dass sie hindurchschlüpfen konnte, und verschloss sie dann wieder. Magische Riegel schnappten ein.
    Die Französin ging zum Buch hinüber, doch sie war zu spät gekommen.
    Das 6. Siegel war bereits offen!
    ***
    »Das gibt’s doch nicht!«, murmelte Nicole bestürzt. Sie begriff nicht, dass sich das Siegel von selbst geöffnet hatte. Normalerweise musste dafür ein etwas umständliches und Kräfte raubendes Ritual durchgeführt werden.
    Aber dafür hatte Zamorra keine Zeit gehabt!
    Es sei denn, er habe sich aus dem Zimmer geschlichen, als Nicole eingeschlafen war, und diese Prozedur durchgeführt! Vielleicht hatte sie deshalb Unruhe in ihm gespürt? Weil er sich gerade ins Bett legte?
    Nein. Das war nicht möglich. Das Öffnen des sechsten Siegels musste auf andere Weise geschehen sein.
    Sie sah die offenen Seiten. Es reichte schon eine Handbewegung, sie umzublättern. Nicole brauchte sie nicht einmal zu berühren. Auch das war neu.
    Die Bilder, die den kaum zu entziffernden Text auflockerten, begannen sich zu bewegen, wie Nicole es von früher her kannte. Sie schluckte heftig, als sie in einer bizarren Nebelwelt einen Drachen sah, der Dämonen fraß. Und der von Teri Rheken geritten wurde!
    Teri?
    Was bedeutete das?
    Oder war es eine Täuschung?
    Nicole riss sich von dem Anblick los. Sie wollte dem Bann des Buches nicht ebenso verfallen, wie es bei Zamorra geschehen war. Es reichte, dass er dem seltsamen, diabolischen Zwang unterlag.
    Sie schloss die Augen und wandte sich ab.
    Wieder einmal eine andere Welt!
    Mussten sie dorthin?
    Sicher, sonst hätte das Buch nicht jene Welt gezeigt. Jetzt begriff Nicole Zamorras Unruhe, sein etwas hektisches Schlaf verhalten. Er musste von den Bildern des Buches geträumt haben. Zumindest das war normal. Das Buch erteilte seine Aufträge meist in Form von Träumen.
    Was aber erwartete sie in der anderen Welt?
    Zamorra würde es wissen. Nicole hatte sich ja vorher von den Bildern abgewandt. Dennoch ging sie wie selbstverständlich davon aus, dass sie Zamorra begleiten würde. Sie würde ihn natürlich nicht im Stich lassen. Die letzten Ereignisse um die Siegel hatten gezeigt, dass er auf Hilfe angewiesen war. Diese Hilfe würde sie ihm auf jeden Fall gewähren.
    Tief atmete sie durch.
    Diesmal musste sie noch in den

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