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0829 - Die Hölle der Unsterblichen

0829 - Die Hölle der Unsterblichen

Titel: 0829 - Die Hölle der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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hin.
    Sid Amos hatte längst einen kleinen Zauber angewandt, der jedes Geräusch von Baudelaire zu ihm übertrug, sodass ihm nichts entging, obwohl er sich in etwa zwanzig Metern Entfernung von dem Verfolgten aufhielt.
    Sid war überrascht, als Baudelaire plötzlich zu sprechen begann, als rede er mit einem Gegenüber. »Du? Was… was willst du? Woher weißt du, dass ich…«
    Amos’ Augen weiteten sich verblüfft. Niemand befand sich bei dem Menschen. Hatte er den-Verstand verloren und führte Selbstgespräche?
    »Ich konnte nicht!«, fuhr Baudelaire fort. »Es ist…« Eine Pause. »Ich…« Eine erneute Pause. »Ich habe das Haus verlassen.« Zuletzt klang er niedergeschlagen und schuldbewusst.
    Da wurde Amos klar, dass der Verfolgte in telepathischem Kontakt mit jemandem stand. Baudelaire war an diese Art der Kommunikation nicht gewöhnt, deshalb sprach er seine Teile des Gesprächs aus, obwohl auch er sie nur hätte denken müssen. Dadurch, dass er sie aussprach, fiel es ihm allerdings leichter, die notwendige Konzentration aufzubringen - und so wurde Amos sehr einseitig Zeuge eines Dialogs.
    Wer mochte derjenige sein, dem Baudelaire Bericht erstattete? Lucifuge Rofocale selbst? Das konnte Sid sich nicht vorstellen. Viel wahrscheinlicher war es, dass der Ministerpräsident Baudelaire einen Dämon zur Seite gestellt hatte, um…
    Ja, warum? Um Zamorra, Nicole und Andrew aufzuhalten? Es konnte nicht anders sein. Offenbar hatte Lucifuge Rofocale die befürchteten Gegenmaßnahmen bereits eingeleitet.
    Allerdings auf sehr seltsame Art und Weise - er hatte einen Menschen gewählt, der beim Anblick seiner Feinde in Schweiß ausbrach und einen Rückzieher machte? Und der doch offenbar sehr gut über jeden Schritt seiner Gegner informiert war; warum sonst hätte Baudelaire bei Jean-Marie Lamy auftauchen sollen?
    Inzwischen murmelte Baudelaire vor sich hin, wo er sich befand. »…noch immer in der Rue de Gérando…« Danach folgte wieder eine Pause. »Ja… der Friedhof… ich warte dort auf dich…«
    Sid Amos hatte genug gehört.
    Er wirbelte dreimal um die eigene Achse, murmelte einen Zauberspruch und verschwand.
    Eine nicht messbare Zeitspanne später befand er sich in der Wohnung des alten Lamy. »Willkommen«, rief er.
    Die Blicke aller vier Versammelten richteten sich auf ihn. »Assi!«, zischte Nicole. »Was…?«
    »Keine Zeit!«, unterbrach der ehemalige Höllenfürst. »Sie entschuldigen?«, fragte er sarkastisch. »Andrew, du wirst diese Angelegenheit ohne die beiden erledigen müssen. Sie haben etwas anderes zu tun!«
    »Was wollen Sie hier? Sind Sie dieser Amos?«, ereiferte sich Jean-Marie Lamy. »Ich wusste gleich…«
    Den Rest des Satzes hörte Sid nicht mehr. Er hatte schon den Rücksprung eingeleitet und in letzter Sekunde Nicole und Zamorra angefasst.
    Er nahm sie mit auf den erneuten Teleportationssprung, der ihn genau dorthin führte, wo er vor wenigen Sekunden verschwunden war. Noch immer stank es hier penetrant nach Schwefel.
    »Assi, du bringst uns sofort zurück«, schimpfte Nicole. »Was fällt dir überhaupt ein…«
    »Baudelaire stand in Kontakt zu Lucifuge Rofocale, und ich bin gerade dabei, euch den Hals zu retten«, stellte Amos klar, Nicoles Tirade nicht beachtend.
    »Auch wenn ich von deiner Methode nicht gerade angetan bin, hast du ein gutes Argument vorgebracht.« Professor Zamorra hob die Hand, um Nicoles weiteren Wutanfall zu unterbinden.
    »Wo ist er?«, fragte sie daraufhin milder gestimmt.
    »Ich führe euch. Es gibt hier einen netten Friedhof, und dort wird er sich mit dem Dämon treffen, der ihm zur Seite gestellt wurde.«
    ***
    In der Wohnung Jean-Marie Lamys stank es penetrant nach Schwefel.
    Andrew Millings blieb bei dem staunenden Wohnungsbesitzer zurück. »Nun hast du Sid kennen gelernt. Er wählt hin und wieder«, Andrew stockte, »ungewöhnliche Wege.«
    Lamy fing sich rasch. »Du beschreitest ebenfalls einen ungewöhnlichen Weg.«
    »Wie kommst du darauf?«
    Der Alte lachte rau. »Ich werde mit dir in die Geheimbibliothek gehen.«
    Millings dachte zuerst, Lamy hätte ihm keine Antwort auf seine Frage gegeben, doch dann wurde ihm klar, dass er sich täuschte.
    »Folge mir!« Lamy nahm den an einem Haken neben der Ausgangstür hängenden Schlüsselbund, verließ seine Wohnung und ging die Treppe nach unten.
    Andrew staunte, wie problemlos der Hundertjährige diese Anstrengung bewältigte; dann erinnerte er sich daran, wie Lamy von seinen eigenen magischen Kräften

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