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0829 - Die List des Terraners

Titel: 0829 - Die List des Terraners Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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deutete in eine andere Richtung. „Dort verläuft die Straße nach Tervth."
    Traiguthur atmete unwillkürlich auf. Die Berichte über den Zustand dieses Bandes entsprachen also den Tatsachen. Es war noch einigermaßen intakt.
    „Wie weit, denken Sie, werden wir kommen?" fragte Waybunth.
    Traiguthur antwortete nicht, denn er spürte den Spott in Waybunths Stimme. Waybunth wollte einfach nicht an einen Erfolg glauben. Er hatte bereits jetzt aufgegeben. Für Traiguthur war das unverständlich.
    Von einem Weltverwalter erwartete er eine beispielhafte Haltung, auch unter den gegenwärtigen Umständen.
    Er sah, daß sich die einzelnen Gruppen inzwischen formiert hatten. Etwa zweieinhalbtausend Varben befanden sich auf der Plattform, bereit zum Aufbruch.
    „Rufen Sie jetzt vier Träger zu sich!" sagte Traiguthur zu Waybunth. „Ich will nicht, daß Sie auf halbem Weg erschöpft zurückbleiben."
    Waybunth wandte sich ab und verschwand wortlos in der Menge.
    „Wir setzen uns an die Spitze!" riet Traiguthur seinen Trägern zu. „Bringt mich dorthin, wo die Straße nach Tervth an die Plattform gekoppelt ist."
    Die vier Männer bahnten sich mit ihrer Last mühsam einen Weg durch die wartenden Varben. Die meisten der hier Versammelten machten bereits jetzt einen kranken und apathischen Eindruck, so daß Traiguthur sich fragte, ob Waybunth nicht recht hatte.
    Dort, wo die Straße begann, standen die Weltverwalter Povgurth, Jenomarth und Grossath mit ihren persönlichen Kontrolleuren und Trägern. Von Waybunth war nichts zu sehen, er war irgendwo untergetaucht. Die drei Weltverwalter sahen Traiguthur abwartend an. Er begriff, daß sie in ihm nicht nur den Initiator, sondern auch den Anführer des Unternehmens sahen. Sein persönlicher Kontrolleur war am Tag der Katastrophe umgekommen, deshalb wäre Traiguthur unter normalen Umständen der am wenigsten einflußreichste Mann dieser Führungsgruppe gewesen.
    Aber die alten Gesetze hatten ihre Gültigkeit verloren! dachte er.
    Wahrscheinlich hatten es die Weltverwalter nur der schlechten Verfassung der Kolonisten zu verdanken, daß man sie überhaupt noch akzeptierte und nicht durch eine revolutionäre Regierung ersetzen ließ.
    Es war früh am Morgen.
    Traiguthur hoffte, daß sie bis zum Einbruch der Nacht bis an den Knotenpunkt in Saygrilth kommen würden. Dort konnten sie ausruhen, um am nächsten Tag weiterzumarschieren. Der Zustand der Straße ließ eine Fortsetzung des Unternehmens während der Dunkelheit nicht ratsam erscheinen.
    „Laßt uns aufbrechen!" sagte Traiguthur. „Jeder von uns sollte daran denken, daß wir die Wiederherstellung der alten Bedingungen erreichen wollen.
    Davon hängt unser aller Leben ab. Wir müssen den Schweren Magier nötigenfalls dazu zwingen, seine verbliebenen Kräfte für diesen Zweck einzusetzen."
    Kormoth, der persönliche Kontrolleur von Weltverwalter Jenomarth lachte krächzend und klopfte mit einer bezeichnenden Geste gegen die in seinem Gürtel steckende Waffe.
    Traiguthur behielt mühsam die Beherrschung.
    „Es wird keine Gewaltanwendung geben!" sagte er entschieden. Die anderen nickten widerstrebend, aber Traiguthur fragte sich zweifelnd, ob er im Ernstfall in der Lage sein würde, sie vor unüberlegten Racheakten zurückzuhalten.
    Götter, die Macht und Ansehen verloren hatten, pflegten tief zu stürzen! überlegte Traiguthur.
    Das galt auch für den Schweren Magier.
    Einst hatten die Varben ihn verehrt, nun richtete sich ihr Groll gegen ihn.
    „Vorwärts!" befahl Traiguthur seinen Trägern.
    Sie hoben ihn auf und trugen ihn auf die Straße hinaus.
    Der Weltverwalter konnte sich noch an die Zeit erinnern, da er hier entlang geschwebt war. Nun mußte er sich tragen lassen, von Varben, die wie schwerfällige Kriechtiere wirkten. Hinter Traiguthur setzte sich der lange Zug allmählich in Bewegung.
    Nach einiger Zeit drehte der Weltverwalter sich um und blickte zurück. In seiner Phantasie hatte er sich dieses Unternehmen als einen heroischen Vorgang ausgemalt - die Realität wirkte erschütternd.
    Wie ein tödlich verwundeter Wurm wälzten sich die Varben die Bandstraße hinab. Traiguthur sah großgewachsene Männer taumeln und zusammenbrechen. Am Ende der Schlange verlor ein Varbe die Orientierung und stürzte über den Rand der Straße hinab in die Tiefe. Sein gellender Schrei drang in Traiguthurs Gehör.
    „Dichter zusammenbleiben!" rief Taiguthur.
    Es war besser, wenn er sich nicht umblickte!
    Dann brauchte er nicht zu sehen,

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