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0829 - Die List des Terraners

Titel: 0829 - Die List des Terraners Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Varben.
    Das schien mit der Größe des Gravobeutels zusammenzuhängen.
    Ab und zu spürte Traiguthur die drängenden Hilferufe des Schweren Magiers. Diese Impulse hatten viel von ihrer einstigen Intensität verloren.
    Unwillkürlich fragte sich der Varbe, ob er dem Schweren Magier zu Hilfe geeilt wäre, wenn es eine Möglichkeit gegeben hätte, die Wohnkugel in der Wüste Tervth zu erreichen.
    Hatte nicht der Schwere Magier zugelassen, daß diese unvorstellbare Katastrophe über Varben-Nest hereingebrochen war? Nicht nur das, der Schwere Magier war selbst einer der Hauptbetroffenen.
    Ein Gott, der versagt hatte, verlor in der Regel allen Respekt seiner Bewunderer. Noch vor Monaten wären solche ketzerischen Gedanken unmöglich gewesen, aber jetzt empfand Traiguthur nicht einmal ein Schuldgefühl, daß er sich damit beschäftigte.
    Die Epoche des Schweren Magiers war zu Ende, nichts würde jemals wieder so sein wie früher. Wenn die Varben überlebten, würden sie sich eine andere Gesellschaftsform suchen müssen.
    Aber an diese Schwierigkeiten wollte der Weltverwalter jetzt noch nicht denken.
    Zunächst galt es, die technischen Probleme zu überwinden, und allein diese erschienen unüberwindbar.
    Traiguthur hatte erfahren, was es bedeutete, das Gewicht seines eigenen Körpers zu spüren, es als unerträgliche Last zu empfinden.
    Er bewegte seine Arme langsam und bedächtig, denn sie fühlten sich an, als hingen Bleiklötze daran.
    Er betätigte die Kontrollen der Funkanlagen und versuchte, Kontakt zu einem anderen Weltverwalter herzustellen.
    Schließlich meldete sich Waybunth.
    „Harmonische Linien und ..." Traiguthur unterbrach sich hastig, denn er war sich bewußt, wie lächerlich der alte Varbengruß angesichts der äußeren Umstände wirken mußte.
    Er sah, daß Waybunths Gesicht verzerrt war. Traiguthurs Gesprächspartner, der in einem anderen Gebäude der Kolonie weilte, erduldete starke Schmerzen. Als Waybunth sich aufrichtete, konnte Traiguthur sehen, daß der andere blutete. Wahrscheinlich war er gestürzt.
    Fast alle Varben hatten in letzter Zeit Verletzungen davongetragen. Einige, die sich leichtfertig auf die Energiestraßen hinausgewagt hatten, waren tödlich abgestürzt. Vielleicht, überlegte Traiguthur bedrückt, hatten sie den freiwilligen Tod einem Leben voller Qualen vorgezogen. Traiguthur war entschlossen, nicht so schnell aufzugeben.
    „Ich bin froh, daß ich einen von euch erreiche", sagte er kurzatmig. „Wir müssen eine Zusammenkunft zustande bringen."
    Darum bemühte er sich seit Wochen, ohne jeden Erfolg.
    „Ich weiß nicht, ob die anderen noch leben", erwiderte Waybunth. „Es gibt keinen Kontakt mehr zu Zweitnest und Stammnest. Vielleicht sind die Auswirkungen der Katastrophe dort noch schlimmer."
    „Das ist durchaus möglich", räumte Traiguthur ein. „Es mag hart klingen, aber wir haben soviel mit unseren eigenen Schwierigkeiten zu tun, daß wir uns nicht um die Varben auf den anderen Welten kümmern können."
    „Wir können nichts tun", sagte Waybunth düster. „Meine Kraft reicht gerade noch dazu aus, mir die benötigte Nahrung zu beschaffen, und allen anderen geht es genauso."
    „Die Nahrungsvorräte werden in ein paar Wochen aufgebraucht sein", erinnerte Traiguthur. „Dann müssen wir irgend etwas unternehmen. Wollen wir wirklich so lange warten?"
    Waybunth dachte nach.
    „Was schlägst du vor?" fragte er nach einer Weile. Die Frage brachte Traiguthur ein wenig aus der Fassung, denn er hatte sich bisher noch nicht mit konkreten Plänen beschäftigt.
    Bisher war es ihm lediglich darauf angekommen, Kontakt zu einem anderen Verantwortlichen herzustellen. Er hatte insgeheim damit gerechnet, daß sich alles andere von selbst ergeben würde.
    „Wir müssen die Ordnung wiederherstellen", sagte er ausweichend.
    „Welche Ordnung?" erkundigte sich Waybunth sarkastisch. „Etwa die des Schweren Magiers, der uns verraten hat?"
    „Er ruft um Hilfe", sagte Traiguthur nachdenklich.
    „Na und?" Waybunth strich sich über den Gravobeutel in seinem Nacken. „Denkst du vielleicht daran, ein Rettungskommando zusammenzustellen?"
    „Warum eigentlich nicht?" fragte Traiguthur. Er war plötzlich von dieser Idee fasziniert. Gewiß, der Schwere Magier verdiente keine Hilfe, aber da war immer noch die schwache Hoffnung, daß er eine Lösung wußte. Die Varben oder der Schwere Magier - allein für sich waren sie hilflos.
    Aber vielleicht konnten jene, die früher auf der Basis Gott und

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