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083 - Der Tod trägt eine Maske

083 - Der Tod trägt eine Maske

Titel: 083 - Der Tod trägt eine Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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sind schön. Schließlich werden sie gemacht, damit Kinder an ihnen Freude haben und mit ihnen spielen.
    Vor diesem Puppenkopf hätten alle Kinder schreiend Reißaus genommen. Er hatte nichts Anziehendes, nichts Freundliches an sich. Kalt, hart und. grausam sah er aus, böse und gemein. Leblos und reglos schwebte der Dämon über dem Wüstensand.
    Das einzige, das zu leben schien, waren seine Augen. Sie bewegten sich jetzt, und ich fühlte mich von ihnen angestarrt, ja geradezu durchbohrt.
    Alle anderen schienen genauso zu empfinden. Keiner sprach ein Wort. Gespannt und beeindruckt schauten wir alle die unheimliche Erscheinung an.
    Mir fiel mein Dämonendiskus ein. Ich durfte nicht zögern, diese Waffe gegen Alcarrax einzusetzen. Der Diskus war meine stärkste Waffe.
    Aber warum öffnete ich mein Hemd nicht? Warum hakte ich die Scheibe nicht los und schleuderte sie nach dem verdammten Puppenkopf?
    Ein eisiger Schrecken durchfuhr mich.
    Entweder verhinderte Alcarrax den Diskuswurf, indem er mir seinen Willen aufzwang, oder… Großer Gott, ich wollte lieber nicht daran denken, aber man kann seine Gedanken nur bis zu einem gewissen Punkt beherrschen. Danach machen sie sich selbständig, und das passierte in diesem Moment.
    Entweder wollte Alcarrax nicht, daß ich den Diskus einsetzte, oder ich wollte es selbst nicht !
    Das schleichende Marbu-Gift! Wollte ich zum erstenmal in meinem Leben einen Dämon verschonen? Stand ich nicht länger auf der Seite des Guten? Passierte jetzt das, was mir Mr. Silver prophezeit hatte? War ich nicht länger Alcarrax' Feind, sondern sein… Freund?
    Nein, es war die Kraft seines Blicks, die mich hinderte, nach dem Diskus zu greifen.
    Ich war noch nicht soweit!
    Ich riß mich von diesem zwingenden Blick los. Es gelang mir, weil Mr. Silver im selben Moment handelte und damit Alcarrax' Aufmerksamkeit auf sich lenkte.
    Ich öffnete mein Hemd. Meine Finger spürten die glatte Scheibe, und während der Ex-Dämon das Höllenschwert ziehen wollte, hakte ich den Diskus los.
    Aber weder der Hüne mit den Silberhaaren noch ich sollte zum Zug kommen, denn Alcarrax gefiel es, sich blitzartig aufzulösen. Plötzlich war er nicht mehr da.
    Ich hängte die Scheibe wieder an die Halskette. Alcarrax hatte sich wohl nur einmal jene ansehen wollen, die so wahnwitzig waren, sich gegen ihn zu stellen.
    Ich war davon überzeugt, daß wir den puppenköpfigen Dämon bald wiedersehen würden.
    »Feiger Kretin!« knurrte Mr. Silver und ließ das Höllenschwert stecken. »Er ist nicht so mächtig und unbezwingbar, wie er sich den Anschein gibt. Habt ihr es gesehen? Er hat Angst vor uns.«
    Nun, das glaubte ich nicht. Ich hatte eher den Eindruck, als nähme uns Alcarrax noch nicht so wichtig, um uns gleich zu bekämpfen.
    Vielleicht mußten wir uns diese »Gunst« erst verdienen.
    »Was nun?« fragte Pater Severin.
    »Wir müssen ihn zum Kampf zwingen«, sagte Scarpatt.
    »Ich glaube nicht, daß sich Alcarrax zu irgend etwas zwingen läßt«, sagte ich. »Er tut, was er will.«
    »Wird er diesen Höllensturm wieder schaffen?« fragte Ugar.
    »Es wäre denkbar«, erwiderte ich.
    »Er wird viele grüne Wesen töten, wenn wir es nicht verhindern«, sagte Ugar. »Als er das Reich der grünen Schatten das letztemal heimsuchte, soll er grausam gewütet haben. Er darf das alles nicht wiederholen und unsere Welt dann ungehindert verlassen - und ein paar Generationen später wiederkommen, Tony. Dies muß sein letzter Besuch im Reich der grünen Schatten sein!«
    »Hört sich ja toll an«, sagte ich sarkastisch. »Ich bin ganz deiner Meinung, Ugar. Du brauchst uns nur noch zu sagen, wie wir's anstellen müssen, um ihn in die Knie zu zwingen, und schon tun wir es.«
    Der Darganese schüttelte mit gesenktem Blick den Kopf! »Tut mir leid, Tony, aber ich habe keine Idee. Ich hatte gehofft, daß ihr vielleicht…«
    »Im Moment sind leider auch wir mit unserem Latein am Ende«, sagte ich bedauernd. »Ist es nicht so, Mr. Silver?«
    »Ja«, dehnte der Ex-Dämon. »Aber so darf es nicht bleiben.«
    Und so blieb es auch nicht. Alcarrax machte in diesem tödlichen Spiel seinen nächsten gefährlichen Zug!
    ***
    Mir war auf einmal schrecklich kalt. Erst diese sengende Hitze, die einem das Hirn aus dem Schädel brannte, und nun diese überfallartige Kälte. Dafür konnte nur Alcarrax verantwortlich zeichnen.
    Es ging so schnell, daß wir nichts dagegen unternehmen konnten. Sogar Mr. Silver wurde von dieser unerwarteten Kältewelle

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