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083 - Der Tod trägt eine Maske

083 - Der Tod trägt eine Maske

Titel: 083 - Der Tod trägt eine Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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überrumpelt. Sie packte uns, fraß sich durch unsere Muskeln, bis ins Knochenmark hinein, und ließ uns erstarren.
    Wir konnten nur noch denken, hören und sehen.
    Und ich dachte: Verdammt, jetzt hat er uns!
    Mir kam die Teufelswüste mit einemmal wie eine trostlose Winterlandschaft vor.
    Jetzt hätte Alcarrax wieder erscheinen und uns angreifen können. Wir waren zu keiner Gegenwehr fähig. Auch Mr. Silver nicht. Starr wie wir stand er da.
    Eiskristalle glitzerten auf seinem hünenhaften Körper. Ich sah die gleichen Kristalle an Pater Severin, Ugar, Scarpatt und den beiden Gezeichneten, die ich vor dem Höllensturm gerettet hatte, und natürlich war ich auch selbst von dieser magischen Eisschicht überzogen. Diesmal schienen wir unseren Meister gefunden zu haben. Mit vielen Dämonen waren wir fertiggeworden, doch Alcarrax schien eine Nummer zu groß für uns zu sein.
    Je länger nichts passierte, desto fester rechnete ich damit, daß sich Alcarrax noch einmal zeigen und uns fressen würde. Der Tod war uns gewiß. Was konnten wir jetzt noch verhindern?
    Eiskristalle glitzerten auf einmal auch vor meinen Augen. Meine Pupillen trübten sich. Ich sah meine Umgebung, als wäre sie mit einem Weichzeichner gefilmt worden.
    Und dann zeigte uns der puppenköpfige Dämon, für wie minder er uns hielt. Er fand es nicht einmal der Mühe wert, uns selbst zu töten.
    Er ließ es tun.
    Vor meinem stark getrübten Blick tauchten große, kräftige Gestalten auf. Krieger, die einen schwarzen Brustpanzer trugen. Einen Augenblick dachte ich- es wären die Grausamen 5, aber dann sagte ich mir, daß sie sich für so etwas nicht hergegeben hätten. Sie ließen sich von anderen Dämonen nicht einspannen und zu Handlangern oder Vollstreckern degradieren. Sie kochten ihr eigenes Giftsüppchen.
    Nein, die Grausamen 5 waren das nicht.
    Sie trugen auch keinen Flügelhelm auf dem Kopf, und sie waren zu siebt.
    Was für Schädel! Eine graue Elefantenhaut schien sie zu bedecken, und diese Krieger hatten überhaupt keine menschlichen Züge. Aus ihrer Visage sprang ein stumpfer schwarzer Rüssel hervor, und kräftige Wildschweinhauer ragten aus ihrem Maul.
    Sie hielten Lanzen in ihren Händen, standen mit leicht gegrätschten Beinen da und hatten es nicht eilig, sich uns zu nähern. Ihre doppelspitzigen Lanzen würden unser Herz noch früh genug durchbohren.
    Dem Höllensturm waren wir entronnen, aber vom Regen in die Traufe geraten.
    Langsam setzten sich die Rüsselwesen in Bewegung. Wir sahen den Tod auf uns zukommen und konnten nicht verhindern, daß er uns erreichte. Ein scheußliches Gefühl war das.
    Grausam war dieser Alcarrax. Er hatte unser Denken nicht eingefroren. Wir sollten alles bei vollem Bewußtsein miterleben.
    ***
    Ragu machte sich Sorgen. Sie war allein in ihrem Gemach, lag auf dem Bett, stützte ihren Kopf mit dem abgewinkelten Arm und hatte den Blick in eine geistige Ferne gerichtet.
    Eine schreckliche Gefahr bedrohte ihre Welt und das Leben ihres Gefährten Ugar. Sie hatte gewußt, daß er ein Gezeichneter war, daß er das Opfermal im Gesicht trug, aber sie hatte gehofft, daß Alcarrax nicht kommen würde, solange sie und Ugar lebten.
    Doch nun war das Zeichen am Himmel gesehen worden, und die »Bande der Auserwählten«, war ausgeschwärmt, um aus allen Gebieten die Opfer herbeizuschaffen.
    Sie schreckten nicht einmal davor zurück, in den Palast einzudringen, die Wachen niederzumachen und sich Ugar zu holen.
    Ugar… Die Prinzessin seufzte schwer. Würde es Tony Ballard und seinen Freunden gelingen, Ugar zu retten? Tony hatte es ihr versprochen, aber er würde dieses Versprechen nur halten können, wenn die Sterne günstig für ihn standen.
    Ragu wußte nicht, was sie tun würde, wenn Tony ohne Ugar zurückkehrte - oder auch fortblieb. War es möglich, Alcarrax zu vernichten? War dieser grausame Dämon nicht zu mächtig?
    Die Prinzessin erhob sich. Sie trug immer noch das weiße Kleid, in dem sie sich so gut gefiel. In Gedanken versunken trat sie ans Fenster und fragte sich, wieviel Zeit noch vergehen würde, bis Alcarrax über das Reich der grünen Schatten herfiel.
    Sie wußte nicht, wie lange sie am Fenster stand. Irgendwann war ihr. als befände sie sich nicht allein im Raum, und als sie sich umwandte, sah sie Cassemock.
    »Ich habe dich nicht anklopfen hören!« sagte sie energisch.
    Er lächelte. »Ich habe nicht angeklopft, Prinzessin.«
    »Du hattest nicht meine Erlaubnis, diesen Raum zu betreten!«
    Cassemock kam

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