Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
083 - Der Tod trägt eine Maske

083 - Der Tod trägt eine Maske

Titel: 083 - Der Tod trägt eine Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Monster präsentierte sich uns. Ich sah einen kräftigen, gebogenen, spitz zulaufenden Vampirzahn blitzen, und ein Blitz flammte auch in der tiefen dunklen Augenhöhle auf.
    Ein harter magischer Schlag traf den Ex-Dämon im nächsten Moment und riß ihm das Höllenschwert aus der Hand. Die Waffe wirbelte durch die Luft und bohrte sich in den Wüstensand - unerreichbar für Mr. Silver. Und keiner von uns konnte ihm die Waffe bringen, denn sie hätte uns getötet, wenn wir sie berührt hätten.
    Es war ein Schock für Mr. Silver, das Höllenschwert verloren zu haben. Das brachte ihn für einen Moment aus dem Tritt, und Alcarrax nutzte die Unsicherheit seines Feindes sofort aus.
    Mir kam vor, als könnte der Ex-Dämon seine außergewöhnlichen Fähigkeiten nicht mehr aktivieren. Alcarrax schien sie zu blockieren, und eine tödliche Kraft mußte auf den Hünen einwirken, denn ich sah, wie sein kräftiger Körper bebte und wie ihm silberner Schweiß ausbrach.
    Alcarrax vernichtet ihn! schrie es in mir. Tu etwas, Tony! Rette deinen Freund! Wirf den Diskus!
    »Tony!« röchelte der Ex-Dämon. »Worauf wartest du?«
    Er wankte, faßte sich an die Kehle, sein Gesicht war verzerrt. Es mußte ihm sehr mies gehen. Mir war zwar bewußt, daß ich ihm mit dem Dämonendiskus helfen konnte, aber in mir befand sich eine Sperre, die ich nicht überwinden konnte.
    Marbu!
    Zum erstenmal zwang mich das schwarze Gift, nichts gegen einen dämonischen Feind zu unternehmen. Ich mußte stillhalten und zusehen, wie Alcarrax meinen Freund in die Knie zwang.
    Ich wollte Mr. Silver helfen, aber ich konnte nicht.
    »Tony, wirf den Diskus… Mach ihn fertig, sonst bringt er uns alle um!« preßte der Ex-Dämon gequält hervor. Immer stärker wankte er, und schließlich konnte er sich nicht mehr auf den Beinen halten.
    »Tony!« schrie der Hüne. »Was ist los mit dir?«
    Da griff Pater Severin ein. Er erkannte den tödlichen Ernst der Situation und handelte. Blitzschnell riß er mir den Dämonendiskus aus der Hand, und im gleichen Augenblick schnitt die Scheibe auf Alcarrax zu. Der puppengesichtige Dämon setzte seine ganze Kraft gegen Mr. Silver ein und wurde von dem Diskus überrascht. Die milchig-silbrige Scheibe hieb in den schwebenden Dämonenschädel. Das restliche Porzellan klirrte zu Boden, während sich der pelzige Monsterschädel öffnete und eine helle, stinkende Flamme zum grünen Himmel emporraste.
    Als sie erlosch, existierte Alcarrax nicht mehr. Nie wieder würde er das Reich der grünen Schatten heimsuchen.
    Mr. Silver kam wieder zu Kräften und erhob sich. Er mied es, mich anzusehen. Unsere Beziehung schien einen Knacks erhalten zu haben.
    Ich konnte es dem Ex-Dämon nicht verdenken, daß er sauer war. Wenn Pater Severin nicht so schnell geschaltet hätte, hätte Alcarrax den Hünen vernichtet, und ich hätte dabei tatenlos zugesehen.
    Mr. Silver holte sich das Höllenschwert und schob es in die Lederscheide. Ich ging zu ihm hinüber. »Es tut mir leid, Silver«, sagte ich niedergeschlagen. »Ich konnte nichts tun. Ich wollte dir beistehen, aber ich konnte nicht.«
    Endlich schaute er mich an, und ich sah in seinen Augen, daß er sich um mich Sorgen machte. »Marbu!« sagte er.
    »Du hast es vorhergesehen. Mein Weg ist mir vorgezeichnet. Marbu hat den nächsten Schritt getan.«
    »Höchste Zeit, daß wir dagegen etwas unternehmen«, knurrte der Ex-Dämon. Dann streckte er mir zum Zeichen dafür, daß er mir nichts nachtrug, die Hand entgegen, und ich schlug erfreut ein, denn ich war mehr denn je auf einen guten Freund wie ihn angewiesen.
    ***
    Wir kehrten in den Palast zurück und machten uns auf einen Kampf gegen Cassemock und seine Männer gefaßt, doch ein Markiase namens Kobbar hatte inzwischen mit seinen tapferen Freunden aufgeräumt. Es war wieder alles im Lot.
    Ragu war so glücklich darüber, Ugar wiederzuhaben, daß sie darauf verzichtete, Cassemock für seinen Verrat mit dem Tod zu bestrafen. Sie schenkte ihm sein Leben und schickte ihn in die Verbannung.
    Fodda ließ die »Bande der Auserwählten« hochgehen, und Yerdyn äußerte die Absicht, in die Wildnis zurückzukehren. Er wollte eine neue Hütte bauen und so leben, wie es ihm Bika, sein Vater, beigebracht hatte.
    Eine innige Dankeswoge überschwemmte uns, und wir waren glücklich, daß wir den friedliebenden grünen Wesen hatten helfen können. Wir verließen das Reich der grünen Schatten und erreichten unsere Welt durch ein Dimensionstor. Ich hätte mein Problem

Weitere Kostenlose Bücher