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083 - Der Tod trägt eine Maske

083 - Der Tod trägt eine Maske

Titel: 083 - Der Tod trägt eine Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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trug einen Metallreifen an ihrem linken Unterarm. Ein kleiner Dolch steckte darin. Für das, was Cassemock getan hatte und noch tun wollte, verdiente er den Tod.
    Heimlich zog die Prinzessin den Dolch heraus und wandte sich dem Hochverräter langsam zu. Ihr Herz schlug jetzt bis in den Hals hinauf…
    ***
    Die Rüsselwesen rückten näher. Sie senkten die Lanzen mit den Doppelspitzen, und ihr Anblick versetzte mich in Panik. Hatten wir wirklich keine Chance mehr? Sollten wir hier alle sieben unser Leben verlieren? Auch Mr. Silver? Es kam nicht oft vor, daß er sich nicht zu helfen wußte. Er kannte viele magische Tricks, besaß außergewöhnliche Fähigkeiten, war ein wilder, unerschrockener Kämpfer, dessen starker Arm schon vielen Dämonen zum Verhängnis geworden war.
    Doch heute war er genauso starr und hilflos wie wir alle. Der Kälteschock unseres Feindes hatte auch den Ex-Dämon überrascht.
    Mein Blick heftete sich auf Pater Severin. Den Exorzismus konnten wir vergessen. In wenigen Augenblicken konnte das schwarze Gift sich nicht weiter in mir ausbreiten. Denn ich würde tot sein.
    Marbu war dann ein Schnippchen geschlagen.
    Aber so hatte ich mir das nicht vorgestellt.
    Ich schaute Ugar und Scarpatt an. Reglos wie wir alle standen sie da. Selbst die Zeit schien eingefroren zu sein. Bewegen konnten sich nur die Rüsselwesen, und ich hörte ihre knirschenden Schritte immer deutlicher.
    Mein Blick wanderte zurück zu Mr. Silver. Ein Geistesblitz durchzuckte mich. Das Höllenschwert! Es war kein totes Ding, nicht bloß eine leblose Waffe. Das Schwert lebte ! Es hatte einen starken eigenen Willen - und keinen Körper. Bei ihm konnte Alcarrax' Magie keine Muskeln erstarren lassen. Ließ es sich diese Behandlung einfach gefallen? Konnte es der Magie des Puppenköpfigen nicht trotzen? Meine ganze Hoffnung klammerte sich in diesem Moment an das Höllenschwert. Wenn es überhaupt noch eine Chance für uns gab, dann war es durch diese Waffe.
    Aktivierten meine Gedanken den Geist des Höllenschwerts? Oder reagierte es endlich von selbst auf Alcarrax' Attacke? Mir kam vor, als würde die Klinge mit einemmal hell aufleuchten. Vielleicht ging jetzt Wärme vom Höllenschwert aus, eine Wärme, die Mr. Silvers Starre löste.
    Schritt um Schritt kamen die Rüsselwesen näher. Sie hatten eine widerliche Ausdünstung, die uns der Wind entgegentrug.
    Schneller! schrie ich dem Höllenschwert in Gedanken zu. Wenn du uns helfen willst, mußt du dich beeilen!
    Aber diesem Schwert stand keiner von uns nahe, nicht einmal Mr. Silver. Es war sich nur selbst wichtig. Warum also sollte das Höllenschwert etwas für uns tun? Wenn es sich gegen die magische Kälte wehrte, dann nur deshalb, weil sie ihm möglicherweise unangenehm war.
    Egal, aus welchem Grund das Höllenschwert reagierte, plötzlich konnte sich Mr. Silver jedenfalls bewegen. Das Schwert hatte sich, und damit auch ihn, aus der kalten Umklammerung befreit, und der Ex-Dämon handelte augenblicklich.
    Er riß das Höllenschwert aus der Scheide.
    Die Rüsselwesen stoppten irritiert. Ich hörte ein zorniges Grunzen.
    Mr. Silver berührte uns, einen nach dem anderen, mit dem Schwert. Mir war, als würde ich ein helles Klirren vernehmen, und dann fiel die Eisstarre von mir ab. Ich konnte mich wieder bewegen. Und ich machte mir diesen Umstand sogleich zunutze. Zwei Schritte von mir entfernt steckte ein Kurzschwert im gefrorenen Sand.
    Ich holte es mir, und dann griff ich mit Mr. Silver, Pater Severin und den grünen Schattenwesen die Rüsselkiller an. Wir warfen uns ihnen todesmutig entgegen.
    Alcarrax sollte sehen, daß er uns unterschätzt hatte. Wir waren keine Gegner, die er zwischen erstem und zweitem Frühstück so nebenher verspeisen konnte.
    Pater Severin streckte seinen Gegner mit einem Rammstoß nieder. Der Mann fiel auf den Rücken, seine Beine schwangen hoch, und er wollte diesen Schwung nützen, um mit einer Rückwärtsrolle wieder hochzukommen, aber das ließ der Priester nicht zu.
    Er stoppte diese Bewegung mit einem Stockhieb und griff dann zum geweihten Kruzifix. Die »Bande der Auserwählten« bestand nicht aus dämonischen Wesen. Das waren einfach nur grüne Schattenwesen wie Ugar oder Scarpatt, deshalb hatte Pater Severin gegen sie das Kreuz nicht eingesetzt. Er hätte damit nichts erreicht. Es wäre genauso gewesen, wie wenn er mich mit dem Kreuz berührt hätte.
    Aber die Rüsselwesen waren von Alcarrax geschaffen worden, und somit waren sie dämonischen

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