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083 - Der Tod trägt eine Maske

083 - Der Tod trägt eine Maske

Titel: 083 - Der Tod trägt eine Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Sinn oder wie immer man es nennen mag, nicht getäuscht hatte.
    Ich hatte keinen Freund niedergestreckt, sondern einen Feind unschädlich gemacht. Daß das stimmte, bestätigte mir Alcarrax im nächsten Augenblick, denn ein hohntriefendes Gelächter stieg von Mr. Silver auf, und dann verschwand die Kopie des Ex-Dämons.
    Ich eilte weiter, und plötzlich schlug sich Mr. Silver durch die Sandwand. Mit dem Höllenschwert! Das war der echte Mr. Silver. Das war mein Freund, und er war bei bester Gesundheit.
    »Tony!« keuchte der Hüne. »Wo sind die anderen?«
    »Keine Ahnung.«
    »Dieses Röhrensystem soll uns in die Irre leiten.«
    Ich berichtete dem Ex-Dämon von meinem Erlebnis.
    Mr. Silver schüttelte wütend den Kopf. »Dem ist doch wirklich kein Trick zu dreckig. Komm, Tony. Wir müssen versuchen, die anderen zu finden. Bleib dicht hinter mir. Ich möchte dich nicht noch mal verlieren.«
    Wir folgten nicht dem Verlauf der Röhre, sondern Mr. Silver schlug sich durch die Sandwand. Bereits nach wenigen Schritten stießen wir auf Scarpatt. Knallrot leuchtete uns seine Armschlinge entgegen. Nach ihm fanden wir Pater Severin, dann Ugar und schließlich die beiden restlichen grünen Wesen.
    Wir waren wieder vollzählig.
    Das vom Höllenschwert zerstörte Röhrensystem fiel in sich zusammen, wir konnten die magische Fata Morgana wieder sehen und mußten feststellen, daß wir uns von ihr entfernt hatten.
    Wenig später standen wir unter dem mächtigen schwebenden Schädel, dessen Unterseite wabenförmige Öffnungen aufwies, aus denen gleißendes Licht stach.
    Befanden sich die Gezeichneten dort oben? Wie viele von ihnen lebten noch? Wie viele würden wir retten können?
    Ich hörte einen Todesschrei, der mir durch Mark und Bein ging. Soeben mußte ein Opfer sein Leben verloren haben. Niemand von uns wußte, auf welche Weise das geschehen war, uns war nur allen klar, daß kein weiterer Gezeichneter mehr sterben durfte.
    Widerstandsfähig wie Hanfleinen waren die Haarsträhnen des schwebenden Puppenkopfes. Normalerweise kann man eine Fata Morgana nicht berühren, weil es sich ja nur um eine Luftspiegelung handelt. Diese von Alcarrax geschaffene war anders. Wir wunderten uns kaum noch darüber.
    Wir kletterten an den Haaren hoch, vollführten Pendelbewegungen, um an die Waben zu kommen, und schlüpften durch diese in das Innere des schwebenden Schädels.
    Natürlich waren wir hier nicht willkommen, das spürte ich sofort. Das Licht war so grell, daß ich einige Sekunden nichts sehen konnte. Was ich dann aber wahrnahm, schnürte mir die Kehle zu.
    Direkt vor mir lag ein getöteter Markiase. Der Anblick dessen, was von ihm übriggeblieben war, schüttelte mich vor Grauen. Aber ich sah glücklicherweise auch lebende grüne Wesen.
    Unter anderem Yerdyn. Er lag auf dem Boden wie alle anderen Gezeichneten und konnte sich nicht bewegen. Nur den Kopf vermochte er zu heben. Ich eilte zu ihm. Er war nicht gefesselt, folglich mußte ihn Alcarrax' Magie umklammern. Sie war nicht zu sehen. Würde es mir gelingen, sie mit einem magischen Wurfstern aufzureißen?
    Ich wollte es versuchen.
    Aber da schrie Yerdyn plötzlich so laut, als wäre er übergeschnappt. Was hatte er? Erkannte er mich nicht wieder? Dachte er, ich hätte die Absicht, ihn zu töten?
    Plötzlich schrie auch Pater Severin, und das gab mir nicht nur zu denken, es alarmierte mich auch. Yerdyns Augen blickten entsetzt an mir vorbei.
    Da er auf dem Boden lag und ich über ihn gebeugt war, mußte sich eine schreckliche Gefahr über mir befinden! Ich hob den Kopf - und da sah ich sie!
    Ein nacktes Mädchen… Ihr Körper schien aus weißem Marmor gehauen zu sein. Sie hatte die Arme weit abgespreizt, und ihr Mund war weit aufgerissen. Deutlich erkannte ich die mächtigen Vampirhauer. Eine schreckliche Gier verzerrte ihr Gesicht, und ein aggressives Fauchen drang aus ihrem Rachen.
    Sie hing an dünnen Fäden, und ich bemerkte mit Schrecken, daß es noch mehr von ihrer Sorte gab. Doch zunächst griff nur diese eine Vampirfurie an.
    Die anderen warteten ab.
    So also nimmt Alcarrax seine »Nahrung« auf, durchzuckte es mich, während ich zur Seite sprang. Den Silberstern ließ ich, wo er war. Zunächst stieß ich die weiße Vampirfurie von mir. Ihr Körper war nicht hart, sondern erstaunlich weich. So weich, als befänden sich keine Knochen in ihm.
    Durch meinen Stoß pendelte sie von mir fort, doch sie schwang sofort wieder zurück, und ihre Mordgier erschreckte mich.
    Ich faßte

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