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083 - Der Tod trägt eine Maske

083 - Der Tod trägt eine Maske

Titel: 083 - Der Tod trägt eine Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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trinken«, sagte Helhyr mit gesenktem Blick. Er schien sich zu schämen, konnte der Prinzessin nicht ins Gesicht sehen.
    »Womit hat Cassemock dich gekauft?« fragte Ragu gallig.
    »Er hat mich nicht gekauft, Prinzessin.«
    »Willst du mir weismachen, du hättest dich freiwillig auf seine Seite gestellt? Das glaube ich dir nicht, Helhyr. So lange Zeit konnte ich mich auf dich verlassen. Du warst einer meiner treuesten Diener. Wem kann man überhaupt noch im Reich der grünen Schatten trauen, wenn nicht einmal mehr dir?«
    Helhyr trug einen dunkelgrünen, dickbauchigen Krug. Er goß einen Becher mit einer hellgrünen Flüssigkeit voll und trat zaghaft näher. »Erlaubst du mir, dich zu berühren, Prinzessin?« fragte er unterwürfig.
    »Das fragst du? Kann mit mir nicht jeder anstellen, was er will? Ich bin Cassemocks Gefangene. Man hat mich gefesselt. Wie könnte ich irgend etwas, das man mir antun möchte, verhindern?«
    »Für mich bist du immer noch Prinzessin Ragu, und es tut mir in der Seele weh, dich so zu sehen.«
    »Aber das hindert dich nicht daran, mit Cassemock, dem Hochverräter, gemeinsame Sache zu machen!« zischte Ragu.
    Der Bucklige duckte sich wie ein geprügelter Hund. »Man hat mich gezwungen. Man hätte mich getötet, wenn ich mich nicht zu Cassemock bekannt hätte.«
    »Dann wärst du als aufrechter Mann gestorben. So führst du das erbärmliche Leben eines verabscheuungswürdigen Schurken«, sagte Ragu verächtlich.
    »Es ist besser, so zu leben, als tot zu sein, Prinzessin.«
    »Besser für wen?« fragte Ragu spitz.
    »Besser für dich.«
    »Für mich? Ich habe mit dir nichts mehr zu schaffen, Helhyr. Wer mich so schändlich verrät, der ist für mich gestorben.«
    »Hier«, sagte der Dreiarmige und hielt der Prinzessin den Becher hin. »Trink!«
    »Ich nehme nichts von dir«, sagte Ragu trotzig.
    »Es ist der Saft einer Cora-Nuß. Er wird dich kräftigen und widerstandsfähig machen.«
    »Bist du sicher, daß nicht Gift in diesem Becher ist? Ehe ich von dir etwas annehme, sei es nun Speise oder Trank, sterbe ich lieber.«
    Helhyr sah die Prinzessin unglücklich an. »Begreifst du denn nicht, Ragu? Ich hatte keine Wahl. Ich mußte mein Leben behalten… für dich, um dir helfen zu können. So schlecht kennst du mich, um zu denken, ich hätte wirklich die Seiten gewechselt?« Der Bucklige sprach jetzt sehr leise, als hätte er Angst, man könne ihn sonst hören. »Ich halte nach wir vor zu dir, Prinzessin«, flüsterte er. »Und wenn ich nicht schon so alt wäre, würde ich ein Schwert ergreifen, zu Cassemock gehen und ihn töten; Da ich dazu nicht mehr in der Lage bin, möchte ich dir anders helfen.«
    Ragu musterte den Buckligen ungläubig. Sagte er die Wahrheit? Sie streckte ihm die gefesselten Arme entgegen und forderte ihn auf, sie zu befreien, erst dann könne sie ihm glauben.
    Doch Helhyr schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht.«
    »So also sieht die Wahrheit aus«, sagte Ragu gepreßt. »Ich wußte es.«
    »Du gewinnst nichts, wenn ich dir jetzt die Fesseln durchschneide, Prinzessin. Wenn deine Flucht gelingen soll, muß sie sorgfältig vorbereitet werden: Wir dürfen nichts überstürzen. Cassemocks Wachen sind aufmerksam. Und wenn Cassemock auch nur der geringste Verdacht kommt, er wäre deiner nicht ganz sicher, stellt er zusätzlich zwei Männer vor deine Tür. Dann gibt es kein Entrinnen mehr.«
    »Du scheinst es wirklich ehrlich zu meinen«, sagte Ragu überrascht.
    »Habe ich nicht vor langer Zeit geschworen, dir treu ergeben zu sein bis zum Tod?« sagte Helhyr. »An diesen Schwur werde ich mich bis an mein Lebensende gebunden fühlen. Ich weiß, was gut ist für das Reich der grünen Schatten. Und ich weiß, was schlecht ist. Du, Ragu, bist gut. Cassemock ist schlecht, deshalb sehe ich es als meine Pflicht an, dich und das Reich der grünen Schatten zu retten - und wenn es das Letzte ist, das ich tue.«
    »Verzeih mir, daß ich dir mißtraut habe, Helhyr«, sagte Ragu ergriffen.
    »Ich habe meiner geliebten Prinzessin nichts zu verzeihen«, erwiderte der Bucklige in demutsvoller Haltung. Er forderte sie erneut auf, zu trinken, und diesmal erlaubte sie ihm, ihr den Becher an die Lippen zu setzen. Der köstliche, würzige Saft füllte ihren Magen und ging sofort ins Blut über. Ragu fühlte sich bereits in dem Augenblick besser, als Helhyr den Becher absetzte.
    »Danke, Helhyr«, sagte Ragu.
    »Darf dir ein alter, buckliger Markiase einen Rat geben, Prinzessin?«
    »Du weißt,

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