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0830 - Das Vampirloch

0830 - Das Vampirloch

Titel: 0830 - Das Vampirloch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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entfernt gehört hatte er von diesem Lokal noch nie, obwohl er in London viel unterwegs war und sich zu den Insidern zählte.
    Was war das Vampirloch?
    Er hatte einen trockenen Hals bekommen, stand ruckartig auf und hielt sich für einen Moment an der Tischkante fest, weil ihn der Schwindel überkommen hatte.
    Mit langen Schritten ging er auf den Kühlschrank zu, stoppte dicht davor und atmete zunächst tief durch, als wollte er sich beruhigen.
    Dann öffnete Eddy die Tür und suchte nach einem Getränk, um den Blutgeruch wegzuspülen.
    Zwei Milchflaschen standen zur Auswahl. Er griff nach der ersten. Mit hastigen Bewegungen schraubte Eddy den Deckel ab, dann setzte er die Flasche an und trank.
    Die Milch schwappte in seine Kehle. Er schluckte sie automatisch, und die kalte Flüssigkeit rann hinab in seinen Magen.
    Milch und Blut!
    Diese Kombination gab es nicht. Weshalb schmeckte die Milch nach Blut?
    Das wollte ihm nicht in den Kopf. Er schüttelte sich, schluckte Speichel hinunter, doch der Blutgeschmack verschwand nicht.
    Er hatte den Körper nach vorn gebeugt, tappte auf die Spüle zu und drehte sich so, daß er hineinspucken konnte.
    Aus dem Mund floß die Milch. Sie hatte sich mit seinem Speichel vermischt, und er schüttelte sich, als er würgen mußte, sich dann normal hinstellte, den Kopf in den Nacken drückte und mit weit geöffnetem Mund Luft holte.
    Küchenluft, relativ frische Luft, die in seine Lungen strömte. Er wankte zum Fenster, riß es auf, atmete tief durch und war froh, daß er keinen Menschen sah, der ihm hätte Fragen stellen können.
    Jetzt klappte es besser. Diese Luft tat ihm gut. Sie war einfach herrlich. Er genoß sie, er trank sie regelrecht, aber er spürte gleichzeitig, daß sie es nicht schaffte, den Blutgeruch aus seiner Kehle zu vertreiben. Er hockte wie ein Klumpen in seinem Rachen, und Figueras merkte, wie etwas über ihn kam, das er sich selbst nicht erklären konnte.
    Es war wie ein gewaltiger Schwall, eine neue Erfahrung, gegen die er sich auch nicht sträubte. Hatte ihn kurz zuvor noch der Ekel in den Krallen gehalten, so änderte sich dies. Blutgeruch und geschmack ekelten ihn nicht mehr.
    Im Gegenteil, aus dem Ekel war eine Sucht geworden. Nicht nur eine Sucht nach Blut, sondern die Sucht nach diesem Vampirloch. Eddy Figueras spürte, daß ihn der Blutgeruch und das Lesen der Zeilen zu einem anderen gemacht hatten. Jetzt war er zu einem Menschen geworden, der sich nicht mehr davor ekelte, sondern danach gierte, etwas Bestimmtes kennenzulernen. Er würde dem Vampirloch einen Besuch abstatten, da gab es überhaupt keine Frage. Er mußte das Lokal kennenlernen, und er hatte mit einem großen Satz den Küchentisch erreicht, auf dem der Reklamebogen noch immer ausgefaltet lag. Er riß ihn an sich, preßte das nach Blut riechende Papier gegen sein Gesicht und saugte diesen Geruch wohlig ein. Das Papier schmeckte süß und gleichzeitig bitter. Es war eine Wohltat, genau das, was er brauchte.
    Eddy veränderte sich immer mehr. Sein Verhalten war nicht mit dem zu vergleichen, das er normalerweise an den Tag legte. Das Papier aufs Gesicht gepreßt, tanzte er durch die Küche, hielt die Augen geschlossen und saugte den Geruch des Blutes tief ein. Er steckte voll tiefer innerer Freude, er wollte diesen Geruch nicht mehr loslassen, es war einfach wunderbar.
    Irgendwann saß er wieder an seinem Platz, stierte auf den Tisch und sah auch das Besteck zwischen Tasse und Teller liegen.
    Er griff nach dem Messer. Dann winkelte er drei Finger und den Daumen der linken Hand an und streckte den Zeigefinger vor. In der rechten hielt er das Messer. Er brachte die Schneide dicht an die Haut heran, spürte die Berührung und zuckte nicht einmal zusammen, als er sich in das Fleisch schnitt.
    Fasziniert beobachtete er die kleine Wunde, die sich allmählich mit Blut füllte. Einen Moment später legte er seinen Mund auf die Wunde und saugte die rote Flüssigkeit auf.
    Er spürte sie auf der Zunge. Er war glücklich. Das eigene Blut schmeckte ihm besser als der köstlichste Wein.
    Eddy Figueras freute sich wahnsinnig auf den Abend!
    ***
    Es war wie jeden Morgen!
    Aufstehen, nach dem Wetter schauen, denn danach richtete sich oft Glendas Stimmung, duschen, den Kaffee aufsetzen, die Wahl der Kleidung, was meistens länger dauerte, etwas Make-up auflegen, frühstücken und dann ins Büro fahren.
    Hin und wieder mit schlechterer, zumeist jedoch mit guter Laune.
    Es gab zahlreiche Frauen, bei denen der Morgen

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