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0830 - Das Vampirloch

0830 - Das Vampirloch

Titel: 0830 - Das Vampirloch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wie ihn nur der Feinschmecker in einem ebensolchen Lokal empfinden konnte.
    Schon längst war sie von einer wilden Freude erfüllt. Sie tobte in ihrem Innern, sie war nicht mehr zu bremsen. Die Freude ergriff von ihr Besitz, und Glenda hatte alles vergessen.
    Es gab für sie nur ein Ziel.
    Sie mußte hin, sie mußte dieses Vampirloch finden, denn nur dort würde sie sich wohl fühlen.
    Den Reklamezettel wollte sie nicht auf dem Tisch liegenlassen. Er landete ebenfalls im Papierkorb.
    Danach ging Glenda in den kleinen Flur, wo der Wintermantel an der Garderobe hing. Für einen Moment betrachtete sie sich im Spiegel und konzentrierte sich auf ihr Gesicht.
    Es war bleich geworden, doch sie sah nicht ungesund aus. Sie kam sich super vor, sie liebte plötzlich die neue Rolle, in die sie sich hatte hineindrängen lassen.
    Was ging sie noch Scotland Yard an, was war ihr Job, was John Sinclair, ihr Chef, Sir James oder Suko?
    Gar nichts.
    Wichtig war nur das Blut.
    Sie würde es schlürfen.
    Sie würde davon berauscht werden, und sie würde sich wohl fühlen wie nie zuvor im Leben.
    Das Vampirloch wartete.
    ***
    Und auf Suko und mich wartete der Dienst!
    Arbeitsbeginn an einem Montag. Himmel, was war darüber nicht schon alles geschrieben und, diskutiert worden! Es gab die Montagsautos, die Montagsmüdigkeit, die montäglichen Blaumacher, es gab das Montagssyndrom, es war eigentlich alles vorhanden, was einen derartigen Tag schlecht machen konnte.
    Dieses Syndrom kannte auch ich, aber es steckte nicht permanent in mir, denn an diesem Montag fühlte ich mich gut. Ja, ich war okay, ich konnte mich überhaupt nicht beklagen, denn ich hatte ein sehr ruhiges Wochenende verbracht und den Alpen-Teufel längst vergessen. Zudem hatten Suko und ich uns für einige Zeit nicht in London aufgehalten und waren durch Österreich gefahren, wobei ich noch eine Begegnung mit Richard Löwenherz gehabt hatte.
    Das lag zurück, das war auch überstanden, und wir hatten uns beide sehr auf London gefreut.
    Natürlich hatte ich schon mit Sir James telefonisch gesprochen und von ihm erfahren, daß zur Zeit nichts anlag. Anscheinend schienen die Mächte der Finsternis eine kurze Pause eingelegt zu haben, was auch mir nur recht sein konnte.
    Die Welt war an diesem Montag also wieder zurechtgerückt worden, so daß ich mich fühlen konnte wie ein Mensch.
    Suko erging es ähnlich. Wir hatten uns für die U-Bahn entschlossen, standen dicht beieinander, und Suko erklärte mir, daß er schon bald wieder Bäume ausreißen könnte.
    »Laß sie lieber stehen, es gibt zu wenige von ihnen.«
    »Dann pflanze ich eben welche.«
    »Das ist besser.«
    Die U-Bahn schaukelte uns dem Ziel entgegen, und das Innere der Wagen bot das typische Bild.
    Fahrgäste, die kaum miteinander sprechen und eigentlich nur Zeitung lasen oder darauf warteten, aussteigen zu können.
    Ich hatte schon beim Frühstück einen Blick in die Zeitungen geworfen, aber nichts Außergewöhnliches festgestellt. Die Schlagzeilen waren fast die gleichen geblieben, denn die Welt hatte sich weiterhin in Kriege und Konflikte verstrickt.
    Natürlich gab es andere Blätter, die sich noch immer mit den Royals beschäftigten. Ob es nun um Lady Di im Fitneß-Center oder um die angebliche Schlaffheit ihres Gemahls ging, es war immer wieder das gleiche.
    Ziemlich pünktlich trafen wir im Büro ein und wunderten uns, daß Glenda noch nicht anwesend war.
    Suko kommentierte meinen Blick. »Suchst du eine, die dir den Kaffee kocht?«
    »Daß schaffe ich zur Not auch selbst.«
    »Dann tu es.«
    »Ich warte noch. Glenda wird verschlafen haben. Schließlich haben wir heute Montag.«
    »Das ist ein Grund.«
    In unserem Büro war es ziemlich kalt. Ich drehte die Heizung um zwei Stufen höher und schaute auf meinen Schreibtisch, wo sich einiges angesammelt hatte.
    Es waren Meldungen über Vorfälle, die sich in der letzten Woche ereignet hatten, und sie alle beschäftigten sich mit schweren Verbrechen.
    Ich teilte den Stapel und knallte Suko die Hälfte davon auf den Schreibtisch »Und?« fragte er.
    »Nichts und. Durchlesen!«
    »Ja.« Die Antwort glich mehr einem Knurren.
    Wir beschäftigten uns mit dieser Lektüre. Zumindest mir fiel die Stille nicht auf, die uns umgab.
    Wir erlebten eine Ruhe, die schon nicht mehr normal war.
    Sukos Stimme riß mich aus meiner Konzentration. »Glenda ist noch immer nicht da.«
    »Wie…?«
    »Glenda ist nicht da«, sprach er über den Schreibtisch hinweg. »Sie hat bisher auch nicht

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