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0830 - Der Tod des Unsterblichen

0830 - Der Tod des Unsterblichen

Titel: 0830 - Der Tod des Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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wäre.
    Der Dämon wandte sich um. Andrew starrte ihn mit geweiteten Augen an. Seit dem Beginn des Angriffs waren erst wenige Sekunden vergangen. Alles ging blitzschnell, und gerade darin lag die Ausweglosigkeit für die beiden Dämonenjäger begründet.
    Zamorra sah, wie Andrew plötzlich aufschrie und das Langka aus seiner Hosentasche zerrte. Der magische Gegenstand glühte in dunklem Gelb.
    In der nächsten Sekunde zuckten Strahlen aus ihm heraus. Sie jagten auf Lucifuge Rofocale zu und bohrten sich in seine Brust. Satans Ministerpräsident wurde nach hinten geschleudert, flog einige Meter durch die Luft, bevor er hart aufprallte und sich mehrfach überschlug. Seine Krallen zogen tiefe Furchen in die Erde.
    Fassungslos sah Zamorra, dass die ledrige Haut an Lucifuge Rofocales Brust verschmort war.
    Satans Ministerpräsident war verletzt!
    »Lass ihn nicht entkommen!«, rief Zamorra.
    Sie mussten die einmalige Chance nutzen, die sich ihnen hier bot. Andrew war längst aufgestanden, hielt das Langka vor sich. Noch immer glühte es, und als Andrew es auf Rofocale ausrichtete, zischten erneut Strahlen aus ihm hervor.
    Lucifuge Rofocale wich mit unglaublicher Geschwindigkeit aus. Die Strahlen schlugen in die Erde ein. Kaskadenartig flogen Erdbrocken durch die Luft und prasselten in weitem Umfeld nieder. Satans Ministerpräsident schrie und schickte Andrew eine Feuerlohe entgegen.
    Zamorra wurde Zeuge eines unfassbaren Kampfes.
    Wieder sandte das Langka Strahlen aus, die in die Flammen hineinfuhren und sie löschten, ehe sie Andrew erreichten.
    »Wir sehen uns wieder!«, brüllte Lucifuge und warf sich herum.
    »Lass ihn nicht entkommen!«, rief Zamorra erneut.
    Andrew rannte los, auf ihren Feind zu. Er erreichte ihn nicht. Der Erzdämon entfernte sich rasend schnell, erhob sich schließlich in die Luft und flog in die Richtung, aus der er gekommen war. Andrew gab die vergebliche Verfolgung auf und kehrte zu Zamorra zurück, der sich inzwischen mühevoll auf die Beine gequält hatte. »Merlin hat uns eine unglaublich mächtige Waffe mit auf den Weg gegeben.«
    »Ob das Langka nur hier wirksam ist?«, fragte Zamorra. »Und noch wichtiger - woher stammt es? Hat Merlin es erschaffen? Wenn wir damit sogar Lucifuge Rofocale verletzen können…« Er brach seine Überlegungen ab. »Es hat keinen Wert zu spekulieren. Wir müssen weiter. Satans Ministerpräsident ist für den Augenblick geschlagen, doch er wird wiederkommen, daran gibt es keinen Zweifel. Er hat höchstes Interesse daran, uns daran zu hindern, zu Gerret und den anderen Gefangenen vorzudringen.«
    »Wie geht es dir?«, fragte Andrew und deutete auf die noch immer blutende Schulterwunde Zamorras. »Wirst du…«
    »Du wirst mich nicht los«, unterbrach der Meister des Übersinnlichen. »Denke erst gar nicht daran, mich zurückzulassen oder auf die Erde zu schicken.«
    »Ich könnte das Tor zurück in weniger als einer Minute öffnen. Ich war schon fast so weit, als mich der Schlag des Dämons erwischte und das Ritual unterbrach.«
    »Vergiss es«, stellte Zamorra klar. »Wir werden uns auf den Weg machen, sofort.«
    Damit ging er los, die Schmerzen, die in seinem Körper wüteten, missachtend -den verkrüppelten Bäumen und Torre Gerret entgegen. Ihr Ziel war so nahe wie nie zuvor…
    ***
    Lucifuge Rofocale stoppte seine Flucht vor den verkohlten Überresten, die von Henri Baudelaire übrig geblieben waren. Sein Hass auf Andrew Millings und sein Zorn auf Professor Zamorra war ins Unermessliche gestiegen.
    Zu dumm, dass er Zamorra eigentlich noch brauchte - zur Erfüllung seines großen Planes -, nur durfte der davon selbst nichts erfahren. Als »Erfüllungsgehilfe« musste er glauben, aus eigenem Antrieb zu handeln, wenn er die Siegel des magischen Buches öffnete. Aber dass er Lucifuge Rofocale jetzt gewaltig in die Quere kam, war nicht vorgesehen gewesen!
    Und nun hatten die beiden es gewagt, ihn zu verletzen !
    Lucifuge Rofocale blickte an sich herab. Dort, wo die weißen Strahlen aus der Waffe, mit der Millings auf ihn zielte, getroffen hatten, war seine Lederhaut zerfetzt. Dunkles Dämonenblut quoll aus der Wunde. Lucifuge Rofocale aktivierte seine Heilungsmagie, und zu seiner Erleichterung schloss sich die Wunde wieder.
    Was war das gewesen? Womit hatte Millings ihn angegriffen? Lucifuge Rofocale hatte nie zuvor etwas Derartiges gesehen. Ein unscheinbares Ding wie ein verkrüppeltes Stück Holz, allerdings mit einer silbrig-metallenen Oberfläche…
    Es gab

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