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0830 - Die vierte Inkarnation

Titel: 0830 - Die vierte Inkarnation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Mächtigkeitsballung regieren würde?
    Die verworrenen Impulse der drei sterbenden Zustandsformen schreckte ihn aus seinen Überlegungen. BULLOC konnte nicht mehr genau unterscheiden, wer von den anderen CLERMAC, VERNOC und SHERNOC war. In diesem erbarmungswürdigen Zustand waren sie einander zu ähnlich.
    Eigentlich seltsam, daß es früher nicht zu solchen Auseinandersetzungen gekommen war, überlegte BULLOC.
    Er wußte genau, daß zunächst nur CLERMAC existiert hatte. Lange Zeit hatte die erste Inkarnation allein für BARDIOC gekämpft. Doch dann war die Mächtigkeitsballung der Superintelligenz immer größer geworden. Das einsame Wesen innerhalb der Sphäre hatte eine Bewußtseinsspaltung erlebt.
    Aus CLERMAC war VERNOC hervorgegangen. Diese beiden hatten, je nach Lage, die Gegner BARDIOCs gemeinsam oder allein bekämpft. Nach vielen Jahren war SHERNOC hinzugekommen, die Inkarnation schien vollendet zu sein.
    Wahrscheinlich wäre die Entstehung BULLOCs von BARDIOC auch niemals angeregt worden, wenn es nicht zum Kontakt mit der Kaiserin von Therm gekommen wäre. Von Anfang an hatte sich gezeigt, daß die Interessen dieser beiden mächtigen Wesenheiten miteinander unvereinbar waren.
    Es war zu den ersten Zwischenfällen gekommen, in die zunächst nur bedeutungslose Hilfsvölker verwickelt gewesen waren. Dann hatte der Konflikt sich immer mehr ausgeweitet, und im Augenblick sah es so aus, als würden in absehbarer Zukunft beide Superintelligenzen auf breiter Front aufeinander losgehen.
    BULLOC wußte, daß seine Vollendung zu diesem Zeitpunkt kein Zufall war.
    Er war dazu ausersehen, den Sieg über die Kaiserin von Therm zu erringen.
    Da er alle Macht und Fähigkeiten seiner drei Vorgänger in sich vereinte, stellten CLERMAC, VERNOC und SHERNOC nur eine Belastung für ihn dar und mußten ausgelöscht werden.
    BULLOC zweifelte keinen Augenblick daran, daß dies auch im Sinn BARDIOCs war.
    Im Grunde genommen erlebte BULLOC die letzte Phase einer phantastischen Metamorphose.
    BULLOC stellte die letzte und einzigartige Stufe bei dem Versuch BARDIOCs zur Selbstverwirklichung dar.
    BULLOC und BARDIOC waren im Grunde genommen eins, auch wenn sie sich noch nie gegenübergestanden hatten und über eine gewaltige Entfernung voneinander getrennt waren.
    Die vierte Inkarnation spürte, daß die anderen immer mehr verfielen. Sie reagierten nicht mehr überlegt, sondern nur noch impulsiv und willkürlich.
    Trotzdem belasteten diese mentalen Zuckungen BULLOC mehr als der ihnen vorausgegangene strategisch geplante Widerstand. Sie erinnerten ihn an seine eigene Vergänglichkeit.
    Es war eine schwer zu beantwortende Frage, was mit ihm, BULLOC, geschehen würde, wenn der Krieg gegen die Kaiserin von Therm gewonnen war.
    Wurde er dann nicht mehr benötigt?
    Würde an seine Stelle dann eine andere Inkarnation treten?
    BULLOC verdrängte diese Gedanken. Vieles hing von dem Verhältnis ab, das er zu BARDIOC entwickeln würde. BARDIOC würde kein Wesen vernichten, das den Sieg über die Kaiserin von Therm davongetragen hatte (BULLOC zweifelte keinen Augenblick an diesem Sieg).
    Schließlich wollte er seine Fähigkeiten und seine Verbundenheit zu BARDIOC gleich zu Beginn seiner Existenz demonstrieren, mit Hilfe eines raumflugtauglichen Objekts, in das der Zufall - oder die Unfähigkeit seiner Vorgänger - ihn ausgerechnet zum Zeitpunkt seiner Geburt geführt hatte.
    BULLOC vermied es, mit seinen mentalen Sinnen über die Sphäre hinaus die Umgebung abzutasten.
    Dabei hätte er sich verraten können.
    Die Übernahme der SOL und ihrer Besatzung mußte schlagartig ausgeführt werden.
    BULLOC lauschte auf die Impulse seiner Vorgänger.
    Sie waren kaum noch zu spüren.
    Innerhalb kürzester Zeit würden sie ganz verstummt sein, dann konnte er mit dem Angriff auf das Schiff der Menschen beginnen.
    Es war ein erhebender Gedanke, daß jene, die die Inkarnation gefangengenommen hatten, sich dann plötzlich in ihrer Gewalt befinden würden.
     
    *
     
    Preux Gahlmann hatte damit begonnen, die Bettdecken zu zerreißen und ihre Füllungen in einer Ecke des Behandlungsraums anzuhäufen. Der Zweck dieses Vorhabens lag auf der Hand: Der Kranke baute sich ein Nest, das seinen Vorstellungen eher entsprach als das Bett.
    Dr. Hallmann befahl den Medo-Robotern, nicht einzugreifen.
    Inzwischen war der Optimismus des Multi-Mediziners, bei Gahlmann könnte es sich um einen Einzelfall handeln, noch gewachsen. Keine der Kontaktpersonen zeigte irgendwelche

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