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0830 - Die vierte Inkarnation

Titel: 0830 - Die vierte Inkarnation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Krankheitssymptome, und auch aus den übrigen Decks des Schiffes wurden keine neuen Fälle gemeldet.
    Eine Analyse SENECAs lag vor, aber sie half den Ärzten nicht weiter. SENECA attestierte Gahlmann beste Gesundheit - eine gesunde Ratte. Inzwischen hatten die Ärzte Kosmo- und Parapsychologen eingeschaltet, denn der Verdacht, bei Gahlmann könnte es sich um einen besonderen Fall von Autosuggestion handeln, lag nahe.
    Es hatte sich jedoch herausgestellt, daß Gahlmann keine latenten parapsychischen Fähigkeiten besaß, die psionische Aura seines Bewußtseins war so schwach, daß sie als unter dem Normalwert liegend angesehen werden mußte.
    Als Dr. Hallmann seinen Beobachtungsplatz vor der Transparentwand des Behandlungsraums verließ, um sich für eine erneute Untersuchung der unter Quarantäne stehenden Besatzungsmitglieder vorzubereiten, überlegte er, daß ihm bisher keiner der befragten Spezialisten weitergeholfen hatte.
    Das belegte die Ungewöhnlichkeit dieses Falles.
    Im Vorraum der Quarantänestation wurde Dr. Hallmann von einem korpulenten Mann aufgehalten, der zu den Kontaktpersonen gehörte.
    „Ich bin Fengor aus dem Labortrakt", stellte sich der Solgeborene vor. „Sie haben mich bereits dreimal untersucht."
    „Ich erinnere mich", bestätigte der Arzt. Dann sah er den anderen erschrocken an. „Sie fühlen sich doch hoffentlich nicht krank?"
    „Nein", sagte Fengor. „Aber ich wollte mit Ihnen sprechen - über Gahlmann."
    Der Arzt deutete auf zwei Sessel. Er registrierte, daß Fengor nervös wirkte. War er im Besitz von wichtigen Informationen?
    „Es kommt Ihnen sicherlich lächerlich vor, aber ich glaube, Ihnen einen Hinweis geben zu können", eröffnete Fengor, nachdem er sich gesetzt hatte.
    „Wir müssen jeder Spur nachgehen, auch wenn sie noch so bedeutungslos erscheint", sagte Hallmann. „Preux Gahlmann kommt oft in unser Labor, um eine Kühlflüssigkeit zu holen", sagte Fengor.
    „Ja, das ist ja auch der Grund, warum Sie und Ihre Mitarbeiter hier sind", erinnerte sich der Mediziner.
    „Aber was hat das mit Gahlmanns Krankheit zu tun?"
    „Wir haben ein Spielchen ausgetragen", sagte Fengor. „Ich habe vier Mäuse gezüchtet, mit denen wir Rennen veranstalteten."
    Er berichtete von den Vorfällen im Labor.
    „Gahlmann wurde also von einer Maus gebissen?" stellte Dr. Hallmann fest. „Sie meinen, es bestünde eine Verbindung zwischen diesem Zwischenfall und der Krankheit des Hangaringenieurs?"
    „Ich dachte, jeder Hinweis sei wichtig!"
    „Natürlich, natürlich!" besänftigte ihn der Arzt. „Wenn Gahlmann Tollwut oder eine Sepsis bekommen hätte, würde ich Ihren Verdacht akzeptieren. Der Gedanke jedoch, daß der Biß dieser Maus eine Veränderung ausgelöst haben könnte, wie wir sie jetzt bei Gahlmann erleben, ist einfach absurd.
    Er wäre noch verständlich, wenn Gahlmann PSI-Kräfte besäße, aber das ist nicht der Fall." Fengor starrte ihn an.
    „Gahlmann besitzt keine psionische Energie - aber die Maus!" stieß Fengor hervor.
    „Was?"
    Fengor streckte die Beine von sich und verschränkte die Arme über der Brust.
    „Ich habe alle vier Mäuse untersucht und dabei festgestellt, daß Custer eine starke psionische Aura besitzt."
    „Und damit kommen Sie erst jetzt?"
    „Der Zusammenhang war so... ungewöhnlich!" verteidigte sich Fengor. „Ich habe zunächst überhaupt nicht daran gedacht. Erst jetzt, als Gerrit die Sprache auf die Mäuse brachte, fiel mir der Zwischenfall wieder ein."
    Hallmann nickte und erhob sich.
    „Diese Maus muß sofort untersucht werden."
    Fengor schüttelte den Kopf und sagte niedergeschlagen: „Das ist nicht möglich, Doc! Ich habe alle vier Gen-Mäuse in den Konverter gesteckt, bevor ich in die Quarantänestation ging."
     
    *
     
    Die Bewegungen innerhalb der Sphäre hatten fast völlig aufgehört, so daß in der Hülle des seltsamen Gebildes keine neuen Deformationen mehr auftraten. Rhodan hatte den Wissenschaftlern aufgetragen, sich ausschließlich mit der Suche nach einer Möglichkeit zur Durchleuchtung der Sphäre zu beschäftigen, denn er wollte in der kurzen Zeitspanne, die ihm noch blieb, herausfinden, wer oder was sich in diesem Behältnis befand.
    Bisher hatte man versucht, die Untersuchungen ohne jedes Risiko durchzuführen, aber nun mußte bei der gebotenen Eile auf eine Sicherheitsmaßnahme verzichtet werden.
    Die Mutanten fanden nach wie vor keine Hinweise darauf, daß sich innerhalb der Sphäre ein fremdartiges Bewußtsein regte.

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