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0831 - Wurzel des Bösen

0831 - Wurzel des Bösen

Titel: 0831 - Wurzel des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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ist, sieht doch selbst der größte Trottel.«
    Wie zur Bestätigung blökte der dicke Willi zweimal laut und sah die beiden Männer strafend an.
    Der kleinere der Männer grinste nur und wies mit dem Daumen nach hinten, wo sich die Uni-Typen und die Fernsehknaben heiße Köpfe redeten und wild gestikulierten. »Jeder Trottel schon. Aber die Dussels aus der Stadt nicht. Außerdem sieht der doch so schön trächtig aus, woll? Komm, lass uns gehen. Ich denke, Brik wird zufrieden sein.«
    Sie hatten ihren Auftrag erfüllt. Ganz ähnlich sah es an den beiden anderen Straßen aus, die in Nassen mündeten. Seltsamer Zufall - aber ein ganzer umgekippter Anhänger mit dicken Heuballen blockierte die zweite; an der dritten Zufahrt hatten sich zwei mächtige Traktoren ineinander verkeilt und kamen nicht von der Stelle.
    Wenn es Not tat, half man hier solchen Zufällen eben ein wenig nach, und so war es ein reichlich verkehrsfreier Tag im schönen Dorf Nassen.
    Gemütlich trotteten die beiden in Richtung Dorf. Und ihre Herde friedlich hinter ihnen her. Selbst der dicke Willi machte einen zufriedenen Eindruck. Er war auch überhaupt nicht mehr böse, dass man aus ihm kurzerhand eine Aue gemacht hatte.
    ***
    Armakath braucht Freunde…
    Das war der erste Gedanke, den Sabeth fassen konnte, als sie aus ihrer Benommenheit zurück in die Realität wechselte. Wie viel Zeit inzwischen vergangen sein mochte? Auf der Erde hätte sie es am Stand der Sonne ausmachen können, doch das Firmament der Schwefelklüfte war ohne Sterne oder Mond. Orientierungsmöglichkeiten entfielen somit vollkommen.
    Die Wächterin war nirgendwo zu sehen. Zumindest hatte sich Sabeth nicht von der Stelle gerührt, denn nach wie vor gähnte nur wenige Schritte neben ihr der bodenlose Schlund, geschützt und umschlossen von schneeweißen Steinen - die Wurzel.
    Hatte Sabeth geschlafen? Sie fühlte sich matt, doch das musste nichts bedeuten. Sie war ein Nachtwesen, das gelernt hatte, ohne regelmäßige Ruhe pausen auszukommen. Und wenn sie schlief, so erwachte sie oft erschöpft und unausgeglichen.
    Trotzdem war Sabeth überzeugt, dass etwas anderes geschehen sein musste.
    Armakath braucht Freunde…
    Wozu? War die Stadt an sich nicht bereits ein magisches Bollwerk? Und die Wächterin - wenn es denn wirklich nur eine von ihnen gab - war laut dem Bericht, den Zamorra Laertes gegeben hatte, ein schier unbesiegbares Wesen. Stadt und Wächterin hatten scheinbar spielerisch die wütenden Attacken der dunklen Krone eingesteckt und zurückgeschlagen.
    Wozu brauchte Armakath Sabeth?
    War es so, dass die weiße Stadt Söldner benötigte?
    Sabeth stellte all diese Fragen erst einmal zurück. Im Grunde hatte sie damit gerechnet, von der Wächterin in dem unterrichtet zu werden, was sie als Hüterin der Wurzel zu tun hatte. Doch da hatte sie sich wohl getäuscht. Ihr Blick fiel in das äußerst schmale Gebäude. Nein, auch hier hatte sich nichts geändert.
    Deutlich konnte sie erkennen, dass der Kraftschirm ungeschwächt war; stark genug, um alles Übel von der Wurzel fernzuhalten.
    Erkennen?
    Sabeth trat näher an den Schacht heran. Ja, sie konnte den Schutz sehen. Und die Wände des scheinbar bodenlosen Loches erstrahlten nun nicht länger in leuchtendem Weiß. Sabeth sah die unzähligen goldenen Tupfen, die sich bis in die Tiefe zogen. Der Pfad der Wurzel war gesund, alles war in bester Ordnung.
    Pfad der Wurzel…
    Woher kannte sie diesen Begriff? Wie konnte sie sich so sicher sein, dass es um die ihr anvertraute Wurzel zum Besten stand? Gab es dumme Fragen? Falls ja, gehörten diese ganz sicher dazu. Niemand würde sie Sabeth je beantworten, wenn sie es nicht selbst konnte. Dabei war doch alles so leicht und logisch zu begreifen.
    Sabeth war nun die Hüterin der Wurzel Armakaths!
    Die seltsame Benommenheit, die sie verspürt hatte - in ihr lagen die Antworten verborgen. Vielleicht war es eine Art von hypnosuggestiver Schulung, die Sabeth erlebt hatte? Es war ja auch gar nicht wichtig, wie es geschehen war. Das Ergebnis zählte.
    Doch eine Angst beherrschte Sabeth von diesem Augenblick an. Was musste sie tun, wenn die Wurzel angegriffen wurde. Besser gefragt: Was konnte sie überhaupt tun?
    Irgendetwas in ihr meldete sich wie eine beruhigend zuredende Stimme. Du wirst es wissen. Keine Sorge.
    Sabeth war verblüfft, als sich mit einem Mal ihr Durst meldete. War es möglich, dass diese nicht bewusst erlebte Schulung sie viel länger außer Gefecht gesetzt hatte, als sie es

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