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0831 - Wurzel des Bösen

0831 - Wurzel des Bösen

Titel: 0831 - Wurzel des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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bin… Ich wollte hier…«
    Der Schäfer lachte laut los, bevor er sich bequemte, Onur auf die Beine zu helfen. »Mach mal langsam, du hast eine feine Beule am Kopf. Bist hier wohl ausgerutscht. Ist ja auch alles so glitschig nach dem Regen. Na, regnet ja eigentlich immer hier, woll? Aber wenn du aus Meschede kommst, hab ich einen Tipp für dich.«
    Onur war für alles dankbar.
    »Drei Kilometer oder so in die Richtung steht so ein Geländewagen. Mitsu-Dingsda - du weißt schon. Hat ein Kennzeichen aus Meschede dran. Ist das vielleicht deiner?«
    Und ob das Onurs Wagen war. Doch das erklärte noch lange nicht, warum er sich hier im Gelände herumgetrieben hatte. Was hatte er hier gewollt? Sich mit jemandem treffen? Der schmerzende Kopf hinderte ihn am klaren Denken.
    Es war ja vorerst auch egal. Er wollte nur nach Hause duschen, jede Menge Aspirin schlucken und anschließend in sein Bett. Auf schwankenden Beinen machte er sich auf den Weg. Doch so einfach ging das nicht.
    »Mann, nun nehmen Sie doch das Vieh von mir weg«, bat Onur. »Der frisst mich sonst noch ganz auf.«
    Der Schäfer war pikiert. »Willi heißt er - und ist kein Vieh, verstanden? Ist ein netter Bursche. Hat nur immer Hunger. Also dann, guten Heimweg. Und nicht ausrutschen - da stößt man sich so leicht den Kopf.«
    Jens Onur antwortete nicht mehr. Er winkte nur ab und stapfte los.
    Der Schäfer tätschelte den Schafbock. »Hat er dir nicht den zweiten Schnürsenkel gegönnt, mein Dicker? Böse Menschen gibt es.«
    Die beiden - Mann und Schaf - machten sich auf den Rückweg nach Nassen. Das war leicht gewesen. Nun schuldete Brik ihnen aber schon zwei Gefallen, aber der Tommy hatte sich noch nie lumpen lassen.
    Der Schäfer lachte. »Das sind aber auch Dussel in der Stadt. Denen kannst du alles erzählen. Komm, Willi, Futter ruft.«
    Das ließ sich Willi nicht zweimal sagen.
    Jens Onur schaffte es schließlich nach Hause. Doch auch nach einer wirklich ausgedehnten Duschaktion, wollte ihm die Erleuchtung einfach nicht kommen. Irgendwann verschwanden auch die Kopfschmerzen und kamen nicht mehr zurück.
    So wenig, wie die Erinnerung…
    Wie hätte er auch auf die Idee kommen sollen, dass ein Professor aus Frankreich ihm per Hypnose ein paar Stunden seines Lebens für immer aus dem Hirnspeicher gelöscht hatte…?
    ***
    Ihr Haar wehte im lauen Wind.
    Vom Dach des hohen Kuppelbaus aus hatte sie eine perfekte Rundumsicht. Entlang der weißen Mauer war jetzt keine einzige Bewegung zu erkennen. Nicht eine Ratte hatte es gewagt, noch einmal in die Nähe der Stadt zu kommen. Für eine gewisse Zeit würde das auch so bleiben. Der Gestank von verbranntem Fell und Fleisch hatte eine äußerst abschreckende Wirkung. Doch das war nur nebensächlich für die Wächterin.
    Das war erst der Anfang gewesen, der erste tastende Schritt.
    Die Wächterin wusste sehr wohl, an welchem Ort sich Armakath manifestiert hatte. Wenn sie es doch nur hätte verhindern können, aber daran war nicht für einen Atemzug lang zu denken gewesen.
    Alles war vorbestimmt. Nichts und niemand konnte etwas daran ändern.
    Wann sie wohl kommen werden?
    Es konnte noch eine ganze Weile dauern, je nachdem, wie es zurzeit um die Hierarchie in den Schwefelklüften bestellt war. Die Schwarze Familie war unschlagbar darin, sich selbst aufzureiben und im letzten Augenblick die schon sicher geglaubten Erfolge in Niederlagen umzuwandeln. Hier zählte nur die eigene Macht, der ganz persönliche Triumph über die Feinde, auch wenn sie aus dem eigenen Lager stammten. Selbst wenn es die Hölle an den Rand der Zerstörung bringen sollte.
    Die Wächterin schloss die Augen. Als sie sie wieder öffnete, hatte sie ihre Position verändert und befand sich direkt beim Wurzelschacht. Auch diese Last ruhte nun wieder auf ihren Schultern. Dabei hätte sie die Hilfe der schönen Dunkelhäutigen so sehr gebraucht. Sabeth war eine würdige Hüterin gewesen - und sie würde diese Aufgabe auf dem Planeten Erde ebenfalls hervorragend lösen.
    Die Wächterin hatte sie gehen lassen müssen.
    In allem ruhte ein wahrer Sinn. Oft konnte man ihn nur nicht sofort erkennen, war blind für alle Notwendigkeiten. Sie hatte Sabeth nicht festgehalten, denn Armakath brauchte Freunde.
    Und die machte man sich nicht, wenn man ihnen Hilfe abschlug, wenn man sie im Stich ließ.
    Die Wächterin sah zum sternenlosen Firmament hinauf.
    Freunde… und Mitstreiter. Bald schon…
    Viel zu bald.
    Gewalt und Magie - Schild und Speer.
    Der Kampf

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