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0831 - Wurzel des Bösen

0831 - Wurzel des Bösen

Titel: 0831 - Wurzel des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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unbeeindruckt und bewegte sich wie in Trance vorwärts.
    Wie der Teufel vor dem Weihwasser wich das Meer aus Tierleibern von ihr ab. Die Ratten suchten sich Ersatzbeute und fielen über ihre noch brennenden Genossen her. Sabeth schienen sie bereits vergessen zu haben.
    Unbehelligt ließ sie den Sperrgürtel um Armakath hinter sich.
    Sie steht unter fremdem Einfluss! Laertes hatte sie hier als Beobachterin zurückgelassen, doch etwas musste geschehen sein, das auch er nicht hatte vorhersehen können. Irgendetwas - oder irgendwer - schützt Sabeth! Oder wird sie nur benutzt?
    Dalius Laertes konnte nun nicht mehr zögern. Sein Sprung brachte ihn direkt hinter Sabeth, die nach wie vor nicht bei Sinnen schien. Laertes verlor keine weitere Sekunde mehr - er umfasste von hinten Sabeths Schultern.
    Ihm war bewusst, dass die Gefahr bestand, nun ebenfalls von diesem seltsamen Bannkreis abgewehrt zu werden, doch seine Vampirsinne konnten kein Risiko für ihn erkennen. Tatsächlich geschah nichts. Offensichtlich gehörte er nicht zu dem, was dieser Schutz als feindlich betrachtete, wie unlogisch das auch sein mochte. In Laertes steckte der gleiche Schwarze Keim, den die Ratten in sich trugen, den alles innehatte, das zu den Kreaturen der Schwefelklüfte zählte. Doch da war weit mehr in Dalius Laertes - weit mehr, als er selbst wusste…
    Er ging kein Risiko ein und wählte einen weit gelegenen Zielort. Laertes Befürchtung war, dass der fremde Einfluss auch das nahe Umfeld der Stadt mit einschloss. Es würde sich zeigen, ob er richtig gehandelt hatte…
    ***
    Sabeth brach vollkommen zusammen, als Laertes sie vorsichtig auf dem steinigen Grund absetzte. Laertes brauchte sie nur anzusehen, um zu wissen, warum das so war.
    Die Vampirin war in einem schlimmen Zustand. Es musste Tage her sein, seit sie zum letzten Mal getrunken hatte. Der Dunkle handelte schnell und ohne zu zögern. Ein weiterer Sprung brachte ihn in eine Gegend der Schwefelklüfte, die er bei einem seiner letzten Besuche hier durch Zufall entdeckt hatte. Er konnte nur hoffen, dass hier noch alles so wie damals war, schließlich war die Hölle ein instabiler Ort, ständigen Veränderungen unterworfen, die niemand vorherahnen konnte.
    Laertes hatte Glück. Alles war wie damals. Hier gab es so etwas wie einen Wald, wenn dessen Bäume auch mehr als skurrile Formen besaßen und nicht wirklich leblos waren. Doch der Vampir spürte eindeutig, dass sich keine Schwarzblütler in der Umgebung herumtrieben, die ihm gefährlich oder doch zumindest lästig bei seinem Tun werden konnten.
    Die Jagd dauerte nur wenige Minuten.
    Die Tierwesen, die hier in Horden lebten, waren dem Rotwild der Erde nicht unähnlich. Der größte Unterschied bestand darin, dass sie durchaus höhere Intelligenz besaßen und ihre Köpfe menschenähnlich aussahen.
    Laertes hatte weder Zeit noch Lust, sich in diesem Augenblick darüber Gedanken zu machen. Er tötete eines der größten männlichen Herdentiere und sprang zurück zu Sabeth. Als sie wieder zu Bewusstsein kam, ließ er sie trinken; er wusste von ihr, dass sich sie und ihr Geliebter Tahum in Sarkanas Refugium über eine lange Zeit hinweg von weitaus niederen Kreaturen ernährt hatten. Sabeth hatte sich langsam an die Tatsache gewöhnt, dass ihre existenzwichtige Nahrung nicht immer der reine Genuss sein konnte.
    Nur langsam kam sie wieder zu Kräften - und zur Besinnung!
    »Laertes…«, flüsterte sie. »Fast wäre ich verdurstet. Wie viel Zeit ist vergangen, seit ich in die Stadt gegangen bin?« Sabeths Augen bekamen wieder den Glanz, den Laertes stets bewundert hatte.
    Er schüttelte den Kopf. »Wie soll ich das wissen? Ich wollte in die Stadt, als du sie verlassen hast. Wie hätte ich ahnen können, dass du hinter die Mauer gegangen bist? Warum hast du das getan?«
    Die Vampirin begann sich langsam wieder an das zu erinnern, was mit ihr geschehen war. Und als sie ihre Erzählung beendete, konnte sie selbst kaum glauben, was sie dem Hageren da erzählt hatte.
    »Wie konnte ich mich nur in den Dienst dieser Stadt stellen? Diese… Wächterin… muss mich beeinflusst haben. Sie hat irgendetwas mit meinem Bewusstsein angestellt. Wollte Armakath mich töten?«
    Laertes hörte aus den Worten heraus, dass Sabeth das nicht wahrhaben wollte. »Nein, aber wie die Wächterin schon zu dir gesagt hat - Armakath braucht Freunde. Den Grund kenne ich nicht, noch nicht. Aber es scheint, als benötige die weiße Stadt so etwas wie Helfer, Söldner, die ihr

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