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0831 - Wurzel des Bösen

0831 - Wurzel des Bösen

Titel: 0831 - Wurzel des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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Schutztarnung existierte nicht mehr. Was er gesehen hatte, musste ihn für Momente so völlig aus der Fassung gebracht haben, dass selbst die einfachsten Absicherungen versagt hatten. Der Vampir starrte in die Mündungen zweier Schusswaffen, die auf ihn gerichtet waren. Die beiden Männer konnten ja nicht ahnen, wie wenig sie gegen den seltsamen Fremden ausrichten würden. Doch so weit sollte es erst gar nicht kommen.
    Die Tarnung erneut aufzubauen wäre kein Problem für den Vampir gewesen, doch was hätte ihm das gebracht? Er entschloss sich zu einer anderen Variante. Laertes wusste, das er Hilfe benötigen würde, wenn das geschah, was er befürchtete.
    Und diese Hilfe musste er hierher holen.
    Vor den Augen der beiden Beamten verschwand der unbekannte Eindringling. Einfach so, als habe er sich in Luft aufgelöst…
    ***
    Professor Zamorra war schon seit langen Jahren nicht mehr durch Dinge aus der Fassung zu bekommen, die andere glatt umgeworfen hätten. Das brachte die Tätigkeit so mit sich, der er sich verschrieben hatte.
    Als er den Anruf aus Deutschland entgegennahm, brauchte er allerdings doch eine Sitzgelegenheit. Ziemlich heftig ließ er sich in den Schreibtischsessel seines Büros fallen.
    »Und du bist dir da sicher, Brik?«, vergewisserte er sich. »Es handelt sich um Tinas Leiche?«
    Simon hatte Zamorra die Geschichte um das-Verschwinden der jungen Frau vor gut drei Jahren erzählt. Um ehrlich zu sein - Zamorra hatte nicht wirklich geglaubt, dass der Engländer noch etwas von seiner Frau hören würde. Das alles klang für ihn eher nach einer Kurzschlusshandlung, nach einer Flucht aus dem Alltag. Es war ja nicht so ungewöhnlich, dass Ehen auf diese oder ähnliche Art beendet wurden. Wer konnte schon wissen, was im Kopf der jungen Deutschen vorgegangen war?
    Doch nun sah das alles ganz anders aus. Und Zamorra ahnte den Hauptgrund für Briks Anruf. Er wartete nicht, bis Simon seine Bitte ausgesprochen hatte.
    »Sag diesem Kommissar, er soll an der Fundstelle nichts verändern, bis ich eingetroffen bin«, bat Zamorra. »Ich kann dir nicht so genau sagen, wann das sein wird, aber ich beeile mich. Keine Sorge, das alles wird sich klären lassen. Also nicht verzweifeln.«
    Das Gespräch endete mit den üblichen Floskeln, doch Zamorra spürte überdeutlich die echte Verzweifelung, die in Brik steckte. Er musste dem Freund ganz einfach helfen.
    Dass Nicole jedoch bei diesem Trip mit von der Partie sein wollte, bezweifelte der Parapsychologe allerdings gewaltig. Er konnte sich noch sehr genau an die Meinung seiner Gefährtin zum Thema Das Sauerland - unter Berücksichtigung der dort vorherrschenden Witterung erinnern. Grinsend machte er sich auf den Weg in Richtung Wohnbereich. Irgendwo dort würde er Nicole finden.
    Doch so weit kam er nicht.
    Genau in dem Augenblick, in dem er die Bürotür hinter sich zuziehen wollte, brandete der Alarm auf. Vibrationsalarm kam verstärkend hinzu - alles in allem mehr als genug, um jedem Anwesenden im Château hellwach zu machen.
    Irgendwer - oder irgendetwas? - hatte mit Macht die M-Abwehr durchdrungen.
    Diese weißmagische Schutzkuppel, bestehend aus unzähligen Bannzeichen und Symbolen, schützte Château Montagne vor unliebsamen Besuchern - ganz besonders denen, die besser für immer in den Schwefelklüften geblieben wären. Nur wenige Schwarzmagische konnten sie durchdringen. Morano… Asmodis… und vielleicht noch der eine oder andere mehr? Zamorra war sich da nicht mehr so sicher, wie er es früher einmal gewesen war.
    Zumindest den Alarm hatte es früher nicht gegeben. Das war etwas, das Olaf Hawk bei seiner letzten computertechnischen Aufrüstung installiert hatte, nur hatte der Bursche ihnen davon nichts gesagt. [4] Zamorra hatte es durch Zufall herausgefunden. Die tronischen Systeme überwachten jetzt auch die M-Abwehr!
    Und jetzt bekam Zamorra die Bestätigung, dass diese Überwachung tatsächlich funktionierte!
    Nicole Duval tauchte schattengleich neben ihm im Gang auf. Ein kurzer Blickkontakt zwischen den beiden reichte aus. Zamorra nickte und stieß die noch nicht ins Schloss gefallene Tür mit dem Fuß wieder weit auf.
    Merlins Stern vibrierte nur schwach vor Zamorras Brust. Das wäre anders gewesen, wenn ein x-beliebiger Schwarzblütler den Weg durch die Barriere gefunden hätte. Zamorra sah, wie in Nicoles rechter Hand der Dhyarra seinen blauen Schimmer von sich gab. Nacheinander huschten sie in das Arbeitszimmer, gingen sofort in

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