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0832 - Die Brut ist los

0832 - Die Brut ist los

Titel: 0832 - Die Brut ist los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihn, sie erwischten die Tür, und Suko war sauer. Ich nahm die Gelegenheit wahr und huschte an ihm vorbei. Eine stinkende Wolke empfing mich, denn der Ghoul war dabei, seine wahre und widerliche Gestalt anzunehmen.
    Er quoll auf.
    Berge von Schleim drückten gegen die Kleidung, glitten darunter hervor und aus allen anderen Öffnungen. Der Anblick war einfach widerlich, ich ließ das Wesen nicht wachsen, denn mittlerweile war ich damit beschäftigt, mein Kreuz hervorzuholen.
    Der Kopf quoll auf.
    Es sah aus, als hätte jemand einen Ballon mit wabbligen Inhalt aufgeblasen. Bei ihm ging alles in die Länge, Breite und Höhe, und auch das Maul vergrößerte sich, wobei die Zähne zu kleinen, spitzen Dolchen wurden.
    »So nicht, John.« Plötzlich war Suko an mir vorbeigelaufen und stürmte auf den Ghoul zu. Er schlug, und diesmal rettete den widerlichen Dämon nichts.
    Die drei Riemen hieben voll in die aufgequollene Masse hinein, als wären sie Messer mit Sägeklingen. Sie rissen tiefe Wunden, drangen hindurch, und der Ghoul selbst öffnete sein Maul noch weiter, das eine Schieflage bekommen hatte, als wollte es an der rechten Seite einfach zerreißen.
    Suko zog die Riemen wieder aus der Masse hervor, und einige Tropfen fanden den gleichen Weg, bevor sie zu Boden klatschten. Der Ghoul tat es ihnen nach.
    Ihn rettete nichts mehr, denn seine stempelartigen Beine fanden nicht mehr die Kraft, den unförmigen Körper zu tragen. Er sackte ineinander und landete mit einer rollenden Bewegung auf dem Boden.
    Dort verging er endgültig, was wir auch horten, denn er zerknirschte, er trocknete aus, und der Schleim verwandelte sich in eine stinkende Kristallmasse.
    Suko nickte. Er war zufrieden und blieb auch so, als er sich abwandte. Sein karges Lächeln galt mir.
    »Einen hätten wir geschafft, John. Aber wie viele bleiben?«
    »Keine Ahnung. Ehrlich gesagt, im Moment interessiert mich das auch nicht, weil ich andere Probleme habe. Mir geht das Bild des Toten nicht aus dem Sinn, und ich frage mich immer wieder, ob wir nicht bald über weitere Leichen stolpern werden.«
    »Sie sind unersättlich«, murmelte Suko. Er war bereits zur Tür gegangen und trat jetzt in den Flur.
    Zwischen den weißen Wänden blieb er stehen, den Kopf gesenkt, und er schaute auch nicht auf, als ich die Tür schloß. Er redete mit leiser Stimme, als er meinte: »Ich konnte mir durchaus vorstellen, John, daß der Tamura-Konzern dabei ist, hier seine Zelte abzubauen, obwohl er sie noch nicht richtig aufgestellt hat. Die Verantwortlichen werden Lunte gerochen haben, wir sitzen ihnen auf den Fersen, und das können sie nicht verkraften. Also packen sie gleich lieber ganz zusammen. Du verstehst, was ich meine?«
    »Ich glaube schon.«
    »Der Konzern hat sich überschätzt. Er wollte oder will noch immer in Europa Fuß fassen, führt Crash-Tests mit Toten durch, wobei er durch seine Leute die falschen Leichen gestohlen hat. Alles mußte heimlich geschehen. Keiner der Führungskräfte hat sich an eine Uni gewandt und dort Tote gekauft. Das wäre ja aufgefallen. Nein, man arbeitete im geheimen, aber das Schicksal war gegen den Konzern. Sie haben sich selbst durch die Ghouls die Läuse in den Pelz gesetzt. Jetzt müssen sie alles ausbaden, und sie sorgen für einen entsprechenden Abzug. Auch er soll geheim bleiben. Widerstände werden durch den Terminator namens Zugeda aus dem Weg geräumt. Leicht und locker, denn er ist das Toten gewohnt.« Der Inspektor schlug mir auf die Schulter. »Irgendwelche Einwände, John?«
    »Keine.«
    »Dann bin ich zufrieden.«
    »So leicht schon?«
    »Nein, aber ich mußte mit mir selbst klarkommen, wenn du verstehst. Ich habe nach Motiven gesucht, ich habe sie gefunden, und ich wette, daß wir nicht allein sind.«
    »Das steht fest.«
    »Ich habe es nicht so gemeint, wie du denkst. Es geht mir um Zugeda.«
    »Dein Alptraum, wie?«
    »Das kannst du wohl sagen. Wenn meine Theorien stimmen, müßte er auch hier sein. Er hat uns den Weg gezeigt, er ist durch das Dach geklettert, warum auch immer. Man hat ihm wohl nicht vertraut, sonst hätte man ihm einen entsprechenden Schlüssel für den Eingang in die Hand gedrückt, vorausgesetzt, die Tür wird nicht elektronisch geöffnet. Dieses Eindringen durch das Dach, das Töten, es paßt alles zu meiner Theorie, und wir können uns noch auf einiges gefaßt machen. Der Kampf mit dem Ghoul war nichts dagegen.«
    »Dann hoffe ich nur, daß wir ihn finden.«
    »Nicht hier, weiter vorn, denke ich.

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