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0833 - Hexenliebe

0833 - Hexenliebe

Titel: 0833 - Hexenliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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fand. Mir hätte doch keiner geglaubt.«
    »Du bist doch erwachsen.«
    Ich winkte mit beiden Händen ab. »Trotzdem, Kitty, auch Erwachsene werden oft ausgelacht.« Ich stellte sie jetzt auf die Probe und sagte: »Ich meine gesehen zu haben, daß genau die ihn weggetragen haben, die auch im Zimmer waren.«
    »So war es auch.« Beiden Jungen, die bisher schweigend zugehört hatten, streckte sie die Zunge heraus. Die Knaben sagten nichts. Sie schauten nur an der Hauswand hoch oder zum Himmel, als würde von dort der Mann mit den Frauen hervorkommen.
    »Für mich war es zu dunkel, Kitty, du hattest ja das tolle Fernglas. Hast du denn gesehen, wohin die Frauen mit dem Mann geflogen sind?«
    Sie nickte und schüttelte danach den Kopf. »Nach oben«, sagte sie. »Die sind nach oben geflogen.«
    »In den Himmel?«
    »Ja.« Sie hob beide Arme. »Ich mußte ja am Fenster bleiben und konnte nur in eine Richtung sehen.« Plötzlich fing sie an zu kichern und preßte eine Hand vor den Mund. »Einige waren sogar nackt«, sagte sie und lachte wieder.
    »Wirklich?«
    »Ja, das konnte ich gut erkennen.«
    Ich atmete tief durch. Fragen hatte ich keine mehr. Zudem rief eine Frau nach Kitty, die sich blitzschnell umdrehte und zu ihrer Mutter rannte. Die beiden Jungen wollten auch nichts mit mir zu tun haben, denn sie liefen in eine andere Richtung fort.
    Ich blieb allein mit meinen Gedanken.
    Was ich da erfahren hatte, war einfach unwahrscheinlich. Zumindest konnte ich jetzt die Triaden vergessen. Suko war von fliegenden Frauen aus seiner Wohnung gestoßen und dann aufgefangen worden. Fliegende Frauen - unmöglich?
    Im Prinzip schon, aber nicht bei uns, wo wir uns mit Fällen beschäftigen, die jenseits der Realität lagen. Es gab normalerweise keine fliegenden Frauen, es sei denn, es handelte sich dabei um Hexen.
    Das war genau die Idee - Hexen!
    Suko mußte von irgendwelchen Hexen gekidnappt worden sein. Aber warum er, weshalb nicht ich?
    Hatte er stärker und intensiver mit Hexen zu tun, als es bei mir der Fall war?
    Nein, auf keinen Fall. Und doch mußte es da einen Grund gegeben haben. Den wollte ich herausfinden. Mit neuem Mut machte ich mich daran, die Spur meines Freundes aufzunehmen. Ich mußte herausfinden, was zwischen dem Yard Building und seiner Wohnung mit ihm geschehen war…
    ***
    Die Zeit war für Suko nichts anderes gewesen als ein Rausch, den er jedoch nicht so bewußt hatte erleben können. Irgendwann war dieser Rausch verflogen, da hatte er sich nicht mehr direkt in den Klauen der Hexen befunden und war an sein Ziel gelangt.
    Ob während der ungewöhnlichen Reise ein Dimensionstor durchschritten worden war, davon hatte Suko keine Ahnung. Jedenfalls befand er sich in einer Umgebung, die auch in eine normale Welt hineingepaßt hätte. Er hockte im Düstern, spürte leichte Kopfschmerzen und hielt seine Hand gegen die Stirn gepreßt.
    Es war nicht dunkel um ihn herum, nur eben düster. Das einzige Licht stammte von einem Feuer, das weiter von ihm entfernt unter einem Rost brannte, über dem sich die offene Kaminhaube wie ein Schutz gesellte, damit der leicht kräuselnde Rauch abziehen konnte.
    Der Untergrund bestand aus Steinen. Überhaupt gab es in seiner Umgebung nur Steine, denn die Wände und die Decken waren aus dem gleichen Material geschaffen, und als Suko sich bewegen wollte, da hatte er unwahrscheinliche Mühe, die Arme anzuheben und die Beine zu bewegen. Dabei hörte er das Klirren einzelner Glieder, die aneinander schabten und über den Boden hinwegschleiften.
    Wenn er es schaffte und sich jetzt auf die Füße quälte, dann würde er sich bewegen wie ein Greis, denn die Gewichte zerrten seine Gelenke immer wieder nach unten, so daß er, wenn überhaupt, nur dahinschlurfte und sonst nichts passierte.
    Suko hatte nicht gemerkt, daß er angekettet worden war, also war er möglicherweise für eine kurze Zeit bewußtlos gewesen, was seine Gegnerinnen sofort ausgenutzt hatten.
    Er blieb sitzen, weil er sich eben nicht überanstrengen wollte, und schaute in das Feuer, das ihn wie ein gewaltiges Zyklopenauge anglotzte.
    Er roch die Glut, er roch den Rauch, von dem nicht alles abzog, denn Teile davon hatten sich an den Wänden festgesetzt wie dunkler Schmier, und zwischen den Steinen hielt sich der Rauch gefangen, weil kein fremder Luftzug in das Verlies drang. In diesem Loch herrschte eine bedrückende Stille und Enge.
    Suko erinnerte sich an den Besuch dieser Hexenweiber und auch daran, was sie mit ihm

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