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0833 - Hexenliebe

0833 - Hexenliebe

Titel: 0833 - Hexenliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wieder verlassen. Zuvor wollte ich mich noch in den anderen Räumen umschauen.
    Ich ging sehr pingelig vor, ohne daß ich auch nur einen winzigen Hinweis auf Sukos Entführung oder dessen Verbleib entdeckte. Ziemlich frustriert blieb ich im Wohnraum stehen und schaute zum Telefon, das in diesem Augenblick tutete und die herrschende Stille unterbrach.
    Ich erschrak, griff nach dem Hörer und meldete mich mit einem vorsichtigen »Ja bitte…«
    »Bist du es, John?«
    Ich atmete aus. »Glenda, Himmel, ich dachte schon, aber lassen wir das.«
    »Deine Stimme klingt, als hättest du keinen Erfolg gehabt.«
    »Stimmt.«
    Sie schwieg.
    »Aber ich habe auch nicht damit gerechnet, wenn ich ehrlich sein soll. Es war mehr ein Alibigang. Hier ist alles normal, wenn du es relativierst.«
    »Hat niemand etwas gesehen?«
    »Nein, Glenda, ich habe auch mit dem Hausmeister gesprochen. Er hat nichts gesehen, keinen Fremden, der das Haus betrat. Er hat nichts mitbekommen, ich muß dich leider enttäuschen, und glaube mir, ich bin ebenfalls verdammt enttäuscht.«
    »Das kann ich mir denken. Was hast du jetzt vor?«
    »Ich werde wieder gehen. Ich brauche Zeit zum Nachdenken. Mir schießt da einiges durch den Kopf, über das ich noch nicht reden kann, weil es unausgegorene Ideen sind.«
    »Bitte, was…«
    »Nein, Glenda, das würde zu weit führen. Ich werde mit dir reden, wenn ich wieder im Büro bin. Nur soviel: Suko muß mit seiner normalen Kleidung ins Bett gegangen sein, was ja schon sehr ungewöhnlich ist.«
    »Das gibt es doch nicht.«
    »Doch, Glenda.«
    »Und nun?«
    »Ich weiß nicht, welchen Grund Suko gehabt hat. Möglicherweise ist ihm schon vorher etwas aufgefallen. Mich würde interessieren, was in der Zeitspanne geschah, die zwischen seinem Weggang aus dem Büro und der Ankunft passiert ist.«
    »Ist das wichtig?«
    »Ja, denn ich komme immer wieder darauf zurück. Da muß ihm die entscheidende Begegnung widerfahren sein. Etwas anderes kann ich mir anhand der Dinge nicht vorstellen.«
    Glenda hatte eine gute Idee, denn sie sagte: »Er wird irgendwo etwas gegessen haben.«
    »0 ja, kennst du all die Lokale, die es hier in der Nähe gibt?«
    »Nein, aber er kann bei seinen Landsleuten gewesen sein. Und da reduziert sich die Anzahl. Wenn du nachvollziehen willst, was mit ihm passiert, würde ich mich zunächst darauf konzentrieren.«
    »Da könntest du recht haben.«
    »Ich hoffe es für uns und für Suko.«
    »Okay, es wird schon klappen.«
    Ich legte wieder auf und dachte daran, daß es keinen Sinn hatte, noch länger in der Wohnung zu bleiben. Ich mußte endlich meinen eigentlichen Plan in Angriff nehmen.
    Im Flur kam ich mir wieder verloren vor. Plötzlich fing ich an, das Haus zu hassen, aber ich durfte mich auf keinen Fall von den eigenen Gefühlen überwältigen lassen und mußte einen klaren Kopf bewahren. Den Hausmeister sah ich nicht in seiner Loge, verließ den hohen Bau und trat hinaus in den kühlen Wind.
    Zwischen den beiden hohen Häusern lag der Außenparkplatz für Besucher oder auch Mieter, die in der Tiefgarage keinen Platz mehr gefunden hatten. Tagsüber gab es genug freie Flächen, und in eine dieser leeren Parktaschen hatte ich meinen Rover hinein gefahren.
    Um die sterile Atmosphäre des Parkplatzes etwas aufzulockern, waren Büsche bepflanzt worden.
    Sie bildeten natürliche Grenzen. Im Laufe der Zeit waren sie dicht geworden, und die Kinder aus der Umgebung, die genügend Phantasie hatten, benutzten diese Streifen als Verstecke und Spielplätze zugleich.
    Bevor ich meinen Wagen noch erreichte, hörte ich die hellen Stimmen. Ich schaute über den oberen Rand des Strauchwerks hinweg und sah dicht neben dem Rover drei Kinder, zwei Jungen und ein Mädchen. Die Kinder mochten zwischen neun und zwölf Jahre jung sein, und mir fiel besonders das Mädchen auf, nicht nur wegen des hellroten Winteranoraks. Es versuchte, den beiden Jungen immer wieder etwas Bestimmtes zu erklären und deutete auf die Hauswand. Sie hielt den Kopf zurückgelegt, ihr ausgestreckter Finger wies auf eines der zahlreichen Fenster. »Das ist wirklich passiert, ihr Blödmänner, sage ich euch.«
    »Hast du das gesehen?« fragte der Kleinere der beiden Jungen, wobei er auf der Stelle hüpfte.
    »Ja, das habe ich.«
    »Ist der wirklich runtergefallen?« fragte der andere. Er nahm seine blaue Pudelmütze vom Kopf und schwenkte sie wie ein siegestrunkener Fußballer sein Trikot.
    »Das habe ich gesehen!«
    Den Autoschlüssel hielt ich

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