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0833 - Hexenliebe

0833 - Hexenliebe

Titel: 0833 - Hexenliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bereits in der Hand und wollte ihn auch in das schmale Schloß schieben, als mir plötzlich bewußt wurde, was das Mädchen berichtet hatte.
    Ich drehte mich um.
    Die beiden Jungen lachten ihre Spielkameradin aus. »War das Superman oder Batman?«
    »Nein.« Sie trampelte auf. »Das war ein normaler Mensch. Nicht Superman oder so. Ich stand am Fenster gegenüber. Meine Eltern waren nicht da, deshalb habe ich noch nicht geschlafen.«
    »Konnte der denn fliegen?« fragte der Kleinere.
    »Nee.«
    »Dann ist er…«
    »Auch nicht.«
    »Wieso denn nicht?«
    »Den hat jemand aufgefangen.«
    Oh, ich hatte die Ohren gespitzt, und bei der letzten Bemerkung war mir klargeworden, daß ich jetzt eingreifen und sehr genau nachfragen mußte. Was dieses Mädchen berichtet hatte, war so phantastisch, daß es schon wahr sein konnte. Für mich war jetzt wichtig, von der Kleinen Details zu erfahren.
    Ich ging die wenigen Schritte auf die Gruppe zu, und die drei Kinder verstummten.
    »Hi«, sagte ich.
    Sie lächelten verlegen.
    »Ich wohne drüben im Haus.«
    »Das weiß ich«, sagte das Mädchen und zupfte an seinen Handschuhen. »Ich habe Sie schon ein paarmal gesehen.«
    »Das ist toll. Ihr müßt schon entschuldigen, aber ich hörte euch mehr unfreiwillig zu. Und ich habe mitbekommen, wie ihr eure Freundin ausgelacht habt.«
    »Die… die… lügt doch«, rief der Junge mit der Mütze.
    Das Mädchen schüttelte den Kopf. »Ich habe alles gesehen. Es stimmt nämlich.«
    »Sicher«, sagte ich.
    »Hast du ihn auch fallen sehen, Mister?«
    »Klar, das habe ich. Ich heiße übrigens John.«
    »Ich bin Kitty.«
    »Okay, Kitty, dann wollen wir deinen beiden Freunden mal sagen, was wir erlebt haben.« Ich deutete gegen die Hauswand. »Also er fiel von oben herab?«
    Kitty nickte sehr ernst.
    »Weißt du, ich war noch hier draußen unterwegs, und es ging alles so schnell. Ich habe deshalb nicht erkennen können, aus welcher Etage er gefallen ist.«
    »Dann habe ich aber gezählt.«
    »Und?«
    »Es war die zehnte.«
    Mein Magen klumpte sich zusammen. War das die Spur? Zumindest so etwas wie ein Anfang.
    »Himmel, Kitty, du bist ja super! Hätte ich dir nicht zugetraut.«
    »Ist aber wahr!« erklärte sie trotzig. »Es war die zehnte Etage. Ich habe lange genug zählen können.«
    »Hast du auch in das Zimmer geschaut?«
    Sie nickte bedächtig.
    »Und hast du dort etwas gesehen?«
    »Klar habe ich das.«
    Ich wiegte den Kopf. »Ist die Entfernung nicht zu weit?«
    Da lächelte die Kleine plötzlich. »Ich habe ja Glück gehabt. Meine Eltern waren nicht da, und ich weiß auch, wo mein Dad sein Fernglas aufbewahrt. Das habe ich mir geholt. Mein Dad geht oft am Fluß spazieren und beobachtet viel. Er hat ein richtig tolles Glas. Damit habe ich sogar was in der Dunkelheit sehen können. Das hatte mir auch mein Dad mal gezeigt, als wir im Urlaub Rehe beobachteten.«
    »Also konntest du mehr erkennen als ich. Denn ich sah nur den fallenden Mann.«
    »Klar«, sagte Kitty. »Vorher war er sogar in seinem Zimmer.«
    »Dann ist er von allein gesprungen.«
    »Überhaupt nicht, überhaupt nicht!« rief sie und lachte mich aus. »Da waren noch welche bei ihm.«
    Ich staunte äußerlich und fieberte innerlich. »Ohhh - so gut ist das Fernglas?«
    »Habe ich doch gesagt«, beschwerte sie sich. »Das ist wirklich ein supertolles Ding.«
    »Dann hast du also in das Zimmer schauen können?«
    »Klar.«
    »Wen hast du denn da alles gesehen? Wie gesagt, ich sah ihn nur fallen, den armen Mann.«
    »So arm ist der doch nicht. Da waren Frauen in seinem Zimmer. Die haben ihn auch hinausgestoßen.« Sie bekam einen roten Kopf und nickte. »Das war vielleicht eine Sache. Ich habe alles sehen können. Der kippte mit dem Kopf nach vorn.«
    »Und weiter?«
    »Nichts weiter.«
    »Prallte er denn auf?«
    Kitty hob die Schultern. »Das… das habe ich nicht so genau sehen können. Ich habe mich so erschreckt.«
    »Und du hast nicht wieder hingesehen.«
    »Doch.«
    »Und was geschah dann?«
    »Da flogen sie mit ihm weg!«
    Ich ging einen kleinen Schritt zurück. Meine Gesichtszüge erstarrten für einen Moment, was Kitty nicht gefiel, denn wütend trat sie wieder auf und fuhr mich an: »Siehst du, jetzt glaubst du mir auch nicht. Aber ich habe recht. Sie flogen mit ihm weg.«
    »Moment, Moment, ich winkte ab. Ich habe nicht gesagt, daß ich dir nicht glaube. Ich war nur deshalb so überrascht, weil ich fast das gleiche gesehen habe, und ich bin froh, daß ich dich als Zeugin

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