0834 - Griff nach Armakath

Titel: 0834 - Griff nach Armakath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer

Vom Netzwerk:

ganz eigene Art gütlich taten - sie fraßen sie regelrecht auf. Steinbeißer? Steinfresser? Gleichgültig, entschied van Zant.
    Andere hefteten sich an die Fassaden, verschmolzen tatsächlich mit ihnen… und lösten die Steine auf, wie Säure dies wohl nur konnte. Oder saurer Regen, doch der ließ sich dazu zumindest ein wenig mehr Zeit. Hier schmolz der Stein wie Schnee in der Frühjahrssonne dahin.
    Links und rechts - die Seiten der geborstenen Mauer waren gut abgedeckt, und Laertes und Zamorra waren aufmerksam und gnadenlos. Doch die Mitte war naturgemäß der Schwachpunkt dieser Konstellation. Van Zant wusste nicht wie, doch ihm war klar, dass er dort etwas tun musste. Zamorra war viel zu beschäftigt, als dass er Artimus Verschwinden bemerkt hätte. Der Südstaatler stürmte die Treppe hinunter.
    Was wollte er denn gegen diese Kreaturen ausrichten? Mit bloßen Händen auf sie eindreschen? Es war wahnsinnig, aber wenn es denn so sein sollte. Sich mit Nichts gegen solche Wesen zu stellen, konnte man wohl nur so bezeichnen.
    Doch jemand anderes kam Artimus zuvor. Als eben mehrere Dutzend unterschiedlichster Gestalten der Abwehr der beiden Kämpfer auf den Dächern entgangen war, und sich in die Straßen ergießen wollte, schwappte eine blaue Flutwelle unvermittelt zwischen den Gebäuden hervor. Die Höllenbrut hatte keine Chance gegen die Kraft eines Dhyarras - und gegen die Macht der Imagination, die von Nicole Duval zielsicher gesteuert wurde.
    Was folgte, war eine Verschnaufpause, nicht mehr, denn die Horden sammelten sich erneut zum Vorstoß.
    Und nun bekam diese Attacke eine ganz neue Qualität. Im wilden Tiefflug rasten die Flugechsen mit ihren Reiterinnen heran - wild entschlossen, den Verteidigern den Garaus zu machen!
    ***
    Professor Zamorra sah die geflügelten Echsen nahen.
    Ihm war sofort klar, was der Sinn dieser Attacke sein sollte. Die Amazonen würden ihre geflügelten Bestien auf Laertes und ihn lenken, und so die Aufmerksamkeit der Verteidiger voll und ganz in Anspruch nehmen. Nicole alleine würde es kaum fertig bringen, die Mauerlücke zu halten. Das konnte das Ende der weißen Stadt bedeuten, denn wenn diese ungezählten Angreifer sich erst einmal in den Straßen und Gebäuden verteilt hatten, war ihnen kaum noch beizukommen.
    Zamorra blickte sich um. Van Zant war verschwunden. Der Professor hoffte, dass der Physiker schlau genug war, sich irgendwo in Sicherheit zu bringen, wenn hier alle Dämme brachen.
    Mehr Zeit zum Nachdenken bekam der Parapsychologe nicht, denn die Echsen waren heran.
    Zwei der fliegenden Urtiere stürzten direkt vom Himmel auf ihn nieder - wie fallende Steine, die ihr Ziel sicher nicht verfehlen würden. Zamorra wusste, dass ihm nun keine andere Wahl blieb. Er musste nun erst einmal sein eigenes Leben sichern, auch auf die Gefahr hin, dadurch den Sturm der Horden in die Stadt zu ermöglichen.
    Jetzt waren sie heran, fingen ihren Sturzflug nur wenige Meter über dem Kopf des Parapsychologe ab. Eines musste man den Amazonen lassen, sie beherrschten die Flugechsen perfekt. Doch sie griffen hier nicht irgendjemanden an, sondern den Mann, der in unzähligen Kämpfen seine Reflexe geschult hatte. Als sie das realisierten, war es für den ersten Flugdrachen bereits zu spät.
    Zamorra schlug mit Merlins Stern erbarmungslos zu. Einen Seitenblick zu Laertes erlaubte er sich nicht, denn das hier verlangte seine gesamte Aufmerksamkeit. Zudem war er sich sicher, dass der hagere Vampir mit seinen Angreifern fertig werden konnte. Zamorras Hilfe benötigte er dazu wohl nicht.
    Der Parapsychologe ließ sich fallen, wälzte sich zur Seite und lenkte die Silberblitze des Amuletts noch in der Bewegung auf den Saurier, der nicht fassen konnte, dass seine Beute schneller als er war.
    Das Urtier wurde regelrecht vom Dach des Gebäudes gefegt. Seine Reiterinnen waren nicht schnell genug, um sich noch in Sicherheit zu bringen; brennend stürzten die drei Höllenwesen in die Tiefe.
    Der zweite Drache reagierte, schoss zurück in die Höhe, als die Silberscheibe sich anschickte, ihm ein rasches Ende zu bereiten. Zamorra brachte sich in eine kniende Position, aus der er sich in alle Richtungen abschnellen konnte. Die Schreie von zwei weiteren Flugwesen klangen hinter ihm auf. Sie wollten ihn in die Zange nehmen. Alle drei setzen rasend schnell zur Landung an.
    Merlins Stern trat in Aktion. Zamorra wirbelte hoch, machte eine halbe Drehung und griff das Tier an, das als Letztes auf dem Dach