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0834 - Griff nach Armakath

0834 - Griff nach Armakath

Titel: 0834 - Griff nach Armakath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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hart gegen die spitzen Schuppen des Drachenwesens. »Halt deinen Mund… wenn du denn überhaupt einen hast.« Das Wesen wurde still - nur ganz leise konnte Yola sein Jammern vernehmen.
    Die Amazone drehte sich zu ihr herum. »Nun, Heulauge? Hast du endlich Spaß an dem Freiflug gefunden?« Sie sah Yolas kreidebleiches Gesicht und feixte hämisch. »Wohl nicht. Aber das spielt auch keine Rolle. Bald wird die Stadt offen für uns sein. Dann kommt dein großer Moment, Kleine. Mach mir keine Schande!«
    Yola verstand nicht, was die Amazone damit sagen wollte, doch sie schwieg. Jedes Wort wäre auch vergebens gewesen, denn die wilde Kriegerin vor ihr hatte sich längst wieder umgewandt. Offenbar wusste sie mehr als das Model.
    Yolas Magen wurde erneut unangenehm in die Höhe gerissen, als der Flugsaurier zu seinem Sturzflug ansetzte.
    Die Übelkeit, die dieses Manöver bei der jungen Frau erzeugte, war kaum zu beschreiben, doch zumindest blieb sie jetzt ohne weitere Folgen -Yolas Magen war längst radikal entleert! Es gab einfach nichts mehr, was ihr hochkommen konnte.
    Sehnlichst wünschte sich das Model eine gnädige Ohnmacht herbei. Dieser Wunsch blieb unerfüllt. Irgendetwas in ihr zwang sie sogar dazu, genau hinzusehen, als die kleine Amazonenarmee ihre Attacke startete. Nur aus den Augenwinkeln heraus registrierte Yola, dass sich vor der Mauer - ganz in der Nähe des Hauptzugangs zu dieser scheinbar menschenleeren Stadt - etwas Entscheidendes tat. Doch eine ganz andere Erscheinung fesselte den Blick der schönen Frau.
    Auf einem der höchsten Dächer, direkt unter den herabstürzenden Flugmonstren, stand wie hingezaubert eine Frau. Viele Details konnte Yola in diesem kurzen Moment des Erkennens nicht ausmachen, doch sie registrierte den schwarzen Lederoverall, in den die Langhaarige gekleidet war.
    Und den ausgestreckten rechten Arm, den sie den Angreifern entgegenstreckte. Irgendetwas schimmerte in ihrer Hand… ein schwacher Schein, bläulich…
    Genau in diesem Augenblick warfen die Amazonen wie auf ein stummes Kommando hin ihre lebenden Bomben ab.
    Doch die trafen dieses Mal nicht auf den unsichtbaren Schirm, der die Stadt überspannte!
    Dieser blaue Schimmer breitete sich in unglaublicher Geschwindigkeit aus, wurde zu einem riesigen feinmaschigen Netz, das die Kugelwesen weit über der Stadt abfing. Mehr noch: Es schleuderte sie wieder zurück in die Höhe! Der Hauptteil von ihnen explodierte wirkungslos in der Luft, doch drei der unglücklichen Wesen waren dabei sehr nahe an den Flugsauriern. Der Angriff ging nach hinten los!
    Yolas Amazone riss ihr Flugmonster instinktiv in die Höhe, doch zwei der Drachen wurden voll getroffen. Yola sah, wie die Frauen abstürzten und auf die magische Abschirmung trafen. Sie verglühten im Bruchteil einer Sekunde. Und ihren Drachen erging es nicht besser.
    Der Wutschrei der Frau vor Yola war durchdringend. Sie waren gescheitert und hatten sogar Verluste hinnehmen müssen. Ein kurzer Blick nach unten zeigte dem Model, dass die in Leder Gekleidete ruhig und gelassen auf dem Dach stand. Ein winziger Hoffnungsschimmer glühte in Yola auf. Es gab also noch eine andere Seite…
    Doch die konnte ihr jetzt auch nicht helfen. Wie hätte sie sich bemerkbar machen sollen? Zumal die Amazonenführerin vor ihr das Zeichen zum Rückzug gab. Die verbliebenen Flugechsen drehten ab, brachten sich aus der Gefahrenzone.
    Die Stimme der Amazone quoll vor Wut über die Niederlage über. »Gut, dann eben anders. Halte dich gut fest, Heulauge. Und sei bereit, denn die Mauer wird jeden Moment fallen. Und dann wirst du tun, was du tun musst. Mach dich bereit zu töten!«
    Die Kriegerinnen sammelten sich hinter der Linie der vorrückenden Armee, die sich der Stadt immer drängender näherte.
    Und in Yolas Kopf hämmerten die Worte: Mach dich bereit zu töten…
    Sie sollte töten? Sie?
    Die entsetzliche Angst, die dieser Gedanke in ihr auslöste, raubte dem Model die Luft zum Atmen. Mutlos sank sie auf dem Rücken der Echse zusammen. Und nur der Gedanke an ihre Tochter hinderte sie daran, sich nicht in die Tiefe zu stürzen.
    Es wäre so einfach gewesen, allem Schrecken ein Ende zu machen…
    ***
    Daiius Laertes war klug genug, den Zielpunkt seines Sprunges nicht direkt am Boden vor der bedrohten Einfassung zu wählen. Gemeinsam mit Zamorra materialisierte er auf einem niedrigen Flachdach, kaum zwanzig Schritte von der weißen Mauer entfernt. Sekunden später nur erschien van Zant neben den beiden

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