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0834 - Griff nach Armakath

0834 - Griff nach Armakath

Titel: 0834 - Griff nach Armakath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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sie mit wachsender Aktivität reagierten.
    Was würde nun kommen? Konnte das, was Yola erlebt hatte, überhaupt noch getoppt werden? Die Worte der Kriegerin gingen ihr im Kopf herum. Sie, Yola, sollte töten…
    Wen? Warum? Es waren nebensächliche Fragen, denn entscheidend konnte doch nur die eine sein: Sollte der Ernstfall eintreten… würde sie es tun? Konnte Yola Hacoon morden? Sagte man nicht, in jedem Menschen steckte ein potentieller Mörder? Sie hatte das nie glauben wollen. Möglich, dass sie schon bald vor der Entscheidung stand - ein Leben nehmen, damit ein anderes blieb -das ihrer kleinen Tochter, ihrer Chloe.
    Die Spannung der Amazonen schien sich von Sekunde zu Sekunde zu steigern. Und Yola konnte sich nicht dagegen wehren, auch in diesen Prozess mit einbezogen zu werden. Sie hatte von solchen kollektiven Emotionen gehört, die sich auf eine ganze Gruppe ausbreiten konnten. Ihr Atem ging schneller… sie glaubte ihren Herzschlag bis in die Fingerspitzen zu fühlen.
    Dennoch registrierte sie der Veränderung deutlich, die mit einem Mal durch die Kriegerin vor ihr ging. Der Körper der Frau schien sich zu verkrampfen. Ihr Kopf ruckte hoch, die Fäuste ballten sich so heftig, dass die Fingernägel tief in das eigene Fleisch drangen. Wie eine Marionette waren ihre Bewegungen, als sie sich seltsam verrenkt zu Yola umwandte. Und ihre Augen… waren nicht die Augen der Amazone! Ein toter Blick traf Yola bis ins Mark hinein.
    Dann begann die Frau zu sprechen, mit einer Stimme, die Blut gefrieren ließ. »Hör mir zu und präge dir diese Worte fest ein! In der Stadt wirst du jemandem gegenüberstehen, dessen Leben zu beenden ist.«
    Yola riss den Mund zu einem Schrei des Entsetzens auf, doch es drang kein Laut über ihre vollen Lippen. Zu sehr bannte sie die Stimme und das, was sie in Yolas Bewusstsein wie ein Brandmal setzte - unauslöschbar für alle Ewigkeiten.
    »Wenn der Moment gekommen ist, dann wirst du wissen, wie du töten kannst - und du wirst es tun. Nichts anderes kann deiner Tochter das Leben retten. Nichts, hast du verstanden?«
    Yola war nicht einmal in der Lage, bejahend zu nicken.
    Ein dämonisches Lächeln umspielte die Lippen der Amazone, die von einer fremden Macht besessen war. »Wenn es getan ist, musst du die Stadt wieder verlassen. Wie, das ist deine Sache. Deine Tochter wird in dem Fall leben. Ist das nicht ein Preis, für den sich jeder Einsatz lohnt?«
    Die Kriegerin wandte sich von Yola ab. Ein Zittern lief durch den Körper der Frau, als sich die fremde Macht aus ihr löste. Im nächsten Moment war alles wie zuvor, ganz so, als wäre nichts geschehen.
    Yola krallte sich an der schuppigen Haut der großen Echse fest. Töten… töten…
    Es war nur dieses eine Wort, das ihr ganzes Denken erfüllte. Mehr hatte dort nun keinen Platz mehr.
    Sie spürte kaum, wie sich der Drache in die Lüfte erhob, gefolgt von den anderen seiner Art. Dann schoss die Flugformation vor - in Richtung der weißen Mauer, in der ein Loch klaffte, dass an eine hässliche Wunde erinnerte.
    Yola registrierte es kaum. Töten… Ich muss töten…
    ***
    Zamorra und Laertes hatten bereits mehrfach gemeinsame Kämpfe bestanden. Dennoch erstaunte es den Professor wieder einmal, wie selbstverständlich sie handelten. Laertes verschwand ohne ein Wort - tauchte am anderen Ende der Maueröffnung auf einem der Hausdächer wieder auf. Die linke und rechte Seite konnten sie somit abdecken und den Ansturm sicher für eine gewisse Zeit in Schach halten.
    Zamorra ließ Merlins Stern freien Lauf. Und die Silberscheibe schonte die Angreifer nicht.
    Silberne Blitze fuhren in den ungeordnet vorstürmenden Haufen der Höllenarmee, der nur ein einziges Ziel kannte - Zerstörung! Merlins Stern sprengte breite Schneisen in die Sturmreihen. Laertes' schwarze Blitze standen dem in nichts nach. Dennoch gelang es einzelnen Kreaturen immer wieder durchzubrechen.
    Artimus van Zant fühlte sich hilf-und nutzlos. Ein großer Krieger sollte er für diese Stadt sein? Er hatte nicht den Schimmer eine Ahnung, wie er in diesen Kampf eingreifen konnte. Mit Verwunderung registrierte er, wie die durchgekommenen Kreaturen sich auf Armakaths Häuser stürzten. Einige von ihnen ließen blinder Zerstörungswut freien Lauf. Magie oder schiere Körperkraft - das Ergebnis war ein und dasselbe. Die Gebäude wurden sinnlos zerstört.
    Unter den dunklen Geschöpfen waren einige, die Artimus absolut verblüfften. Es gab Exemplare, die sich an den Häusern auf

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