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0834 - Griff nach Armakath

0834 - Griff nach Armakath

Titel: 0834 - Griff nach Armakath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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Dach geschehen war. Diese verfluchte Amazone… Sie hatte Zamorra die Dorne ihres Kopfschmucks in seinen Leib gerammt.
    Dorne… van Zant hatte auf der Erde oft friedliche Punker gesehen, deren weibliche Parts sich mit solchen Dingen schmückten. Schmückten! Ihnen lag es ganz sicher fern, jemanden damit zu verletzen. Aber genau das war soeben geschehen.
    Und mehr als nur das!
    Van Zant konnte nicht sagen, woher er die Sicherheit nahm, doch er wusste ganz einfach, dass die Wunden, die Zamorra zugefügt worden waren, tödlich sein mussten; mindestens vier der gut und gerne zwanzig Zentimeter langen Klingen waren in seinen Oberkörper eingedrungen.
    Warum hatte er sich denn nur nicht gewehrt?
    Auch wenn Merlins Stern nicht auf die Amazone reagiert hatte, wäre es ein Leichtes gewesen, die Frau zu überwältigen. Zamorra und Nicole beherrschten unzählige Kampf sporttechniken - Artimus hatte sie mein als einmal im Kampf erlebt. Es gab wohl kaum jemanden, der ihnen hätte standhalten können. Aber der Professor hatte keinerlei Regung gezeigt, hatte sich regelrecht abschlachten lassen…
    Unbändige Wut und-Trauer bauten sich in van Zants Bewusstsein auf. Und er? Er hatte wieder nur zusehen können. Er, der große Krieger - lächerlich!
    Mit schweren Schritten bewegte sich Artimus auf das Gebäude zu, auf dessen Dach sich die Tragödie abgespielt hatte. Er musste zu seinen Freunden. Vielleicht konnte man ja doch noch etwas tun?
    Eine Kreatur, die van Zant um gut einen halben Meter an Körpergröße überragte, stellte sich dem Physiker in den Weg. Der Südstaatler hatte keine Ahnung, um was es sich dabei handelte. Doch das war ihm in diesem Augenblick unglaublich gleichgültig. Die Wut suchte ein Ventil, und nun hatte sie es gefunden.
    »Verschwinde, du Vieh!« Der Südstaatler schrie den Dämon mit einer Intensität an, die ihn selbst erschrak. Der von Kopf bis Fuß mit Warzen und Pusteln übersäte Höllenknecht ließ sich jedoch nicht beeindrucken. Wahrscheinlich verstand er Artimus auch überhaupt nicht.
    Van Zants Wut war jedoch noch lange nicht verraucht. »Von dir lasse ich mir nicht den Weg zu meinen Freunden verbauen. Mach dich weg, sonst ziehe ich dir deine Schmmpelhaut über die hässlichen Ohren.«
    Im gleichen Augenblick wurde ihm bewusst, was er sich hier gerade aufhalste. Doch da war es schon zu spät, denn der Dämon hatte ihn durchaus verstanden - und griff an!
    Seine überdimensional langen Arme zuckten vor, direkt auf van Zants Hals zu. Die viel zu großen Hände mit den gebogenen Fingernägeln würden gleich zufassen. Doch sie berührten ihn nicht… sie würden überhaupt nichts mehr berühren können!
    Bis hinauf zu den knorrigen Ellbogen loderten Arme und Hände des Dämon in kaltem Feuer - kalt wie das Weltall, und schwarz wie die unendlich weiten Räume zwischen den Galaxien! Schwarz wie die lodernden Flammen auf den Dächern der weißen Stadt.
    Van Zant sah, wie der Höllenbewohner schreiend zu Boden ging; das Feuer machte nicht Halt - lief über den ganzen Körper der Kreatur, die nur Augenblicke später verendete. Und erst jetzt realisierte der Physiker, was ihn vor dem Zugriff des Wesens bewahrt hatte.
    Etwas wölbte sich konvex wie eine Linse vor Artimus' Mitte. Und dieses Etwas besaß keine feste Form. Es veränderte sich ohne Unterlass, war ständig in Bewegung. An den Rändern glühte es in reinstem Weiß, doch seine Innenfläche war tiefschwarz gezeichnet. Instinktiv machte Artimus einen Schritt nach hinten, doch dieses Ding folgte seiner Bewegung. Es war auf eine unwirkliche Art mit ihm verbunden, auch wenn es ihn nicht berührte. Es musste seine Berührung gewesen sein, die der Höllenkreatur zum Schicksal geworden war.
    Schild und Speer… Speer und… Schild!
    Ja, van Zant verstand. Die Wächterin hatte es ihm prophezeit.
    Van Zant wandte sich um. Dort oben, auf dem Flachdach des Gebäudes, rang Zamorra um sein Leben - wenn er denn überhaupt noch lebte. Nicole und Laertes waren bei ihm. Sie würden helfen, wenn es möglich war. Artimus war dort wahrscheinlich reichlich überflüssig. Er konnte nur hoffen.
    Hier unten jedoch brachen nun alle Dämme. Und er, Artimus van Zant, war zurzeit der einzige Verteidiger der weißen Stadt. Endlich konnte er dies auch aktiv sein. Van Zant begann zu laufen. In Scharen drangen die Bewohner der Schwefelklüfte nun durch die Mauerlücke. Nichts und niemand hinderte sie noch daran. Der Griff nach der weißen Stadt war ein voller Erfolg.
    Es sei

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