0834 - Rebell gegen ES
mit dem Schlimmsten rechnen."
„Wieso kann dann der Alte wissen, daß Vanne noch lebt?" fragte der Konspirator scharf.
„Vielleicht gibt es zwischen den beiden eine Verbindung auf höherer Ebene." Jorkan-Thau zuckte gelassen die Schultern. „Am Erfolg unseres Unternehmens wird das nichts ändern. Hotrenor-Taak wird sterben. Und zwar, wenn das Fest der Urquelle seinen Höhepunkt erreicht hat - und alle werden seinen Tod für einen feierlichen Akt halten."
„Vanne bereitet mir Sorgen", sagte der Konspirator.
„Was sollte ein einzelner Mann schon gegen uns ausrichten?" hielt Jorkan-Thau dagegen. „Dazu ist er noch ein Mensch. Selbst wenn er noch lebt und Hotrenor-Taak helfen wollte, stünde er auf verlorenem Posten. Er wird nirgends Unterstützung finden.
Die zehntausend Laren, die sich zum Zeitpunkt des Attentats in der Lichterhalle aufhalten, werden so berauscht sein, daß sie von den Vorgängen um sie herum kaum etwas mitbekommen.
Wir selbst werden uns selbstverständlich gegen die berauschenden Düfte schützen. Wir brauchen einen klaren Kopf."
„Was unternehmen Sie gegen Vanne?" beharrte der Konspirator. „Vanne wurde gewarnt", sagte Jorkan-Thau. „Wenn er sich dennoch blicken läßt, dann sind meine besten Leute auf ihn angesetzt.
Vanne wird ebenso wie die anderen keine Ahnung haben, was mit Hotrenor-Taak passiert.
Der Verkünder der Hetosonen wird einfach für immer verschwinden. Und dann gehört die Macht uns.
Mir und Ihnen ..."
„Keinen Namen!" fiel ihm der Konspirator ins Wort. „Ich möchte alles vermeiden, was darauf hindeutet, daß ich hinter dieser Aktion stehe. Die Welt wird es noch früh genug erfahren."
*
Die Festkuppel war schon Tage vor Keran-Haats Eintreffen fertiggestellt. Sie faßte zehntausend Personen, außerdem wurden die Feierlichkeiten übertragen, so daß auch die Mannschaften der in der Hektikzone stationierten Einheiten daran teilhaben konnten.
Die Vorbereitungen waren praktisch abgeschlossen. Selbst das manövrierunfähige Raumschiff, die STAACCREEN, mit dem Keran-Haat in die Urquelle eingehen sollte, war inzwischen im Kuppelgebäude untergebracht.
Hotrenor-Taak hätte zufrieden sein können. Seine Leute hatten gute Arbeit geleistet. Es würde das aufwendigste Fest der Urquelle werden, das je in der Milchstraße gefeiert wurde.
Aber es würde auch das unruhigste Fest werden, das fühlte der Verkünder der Hetosonen.
Diesbezüglich brauchte er sich jedoch nicht allein auf sein Gefühl verlassen. Er hatte inzwischen genügend Beweise dafür gesammelt, daß eine Verschwörergruppe am Werk war, die ein Attentat gegen ihn plante.
In den letzten Tagen war ein Großteil von Hotrenor-Taaks Vertrauenspersonen ausgeschaltet worden.
Da war der Sicherheitschef, der angeblich zuviel Lichtrauch inhaliert hatte.
Einen anderen Offizier hatte man im Leuchtenden Meer treibend gefunden; die Diagnose lautete auf „Tot durch Ertrinken" - und diese Reihe ließe sich beliebig fortführen. Obwohl bei allen diesen Unfällen keine Gewaltanwendung festgestellt worden war, wußte Hotrenor-Taak, daß dahinter die Verschwörergruppe steckte.
Natürlich hätte Hotrenor-Taak eine großangelegte Säuberungsaktion starten können. Doch davon nahm er aus vielerlei Gründen Abstand.
Erstens wollte er das Fest nicht stören, dem seine Leute schon seit Monaten entgegenfieberten.
Außerdem kannte er die Verschwörer nicht namentlich und konnte nicht sicher sein, ob nicht auch jene dazugehörten, die die Säuberungsaktion leiteten.
Die Hintermänner wären dann nur vorzeitig gewarnt worden. Und selbst wenn es ihm gelang, einige von ihnen zu entlarven, würden jene, die unentdeckt blieben, das Vorhaben ausführen.
Deshalb traf Hotrenor-Taak seine Gegenmaßnahmen im stillen. Wenn sie auch nicht umfassend waren, so versprach er sich davon mehr Wirkung als von einer großangelegten Aktion.
Er ging in jedem Fall davon aus, daß die Verschwörer während des Festes zuschlagen würden. Das war der günstigste Zeitpunkt für sie, weil dann die große Masse der Festteilnehmer ein solches Vorhaben begünstigte.
Hotrenor-Taak war mit seinem Stellvertreter Jorkan-Thau unterwegs, um die getroffenen Vorbereitungen für das Fest zu inspizieren.
„Sie werden mit uns zufrieden sein, Hotrenor-Taak", sagte Jorkan-Thau selbstgefällig.
„Dieses Fest wird in jeder Beziehung alle vorangegangenen übertreffen."
Hotrenor-Taak glaubte, einen spöttischen Unterton aus den Worten seines Stellvertreters
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