0834 - Rebell gegen ES
Tallmark, warum so nervös?" fragte Hotrenor-Taak in gewohnt herrischem Tonfall. „Läuft etwa das Projekt nicht nach Wunsch? Sind Schwierigkeiten eingetreten?"
„Nichts von Bedeutung", versicherte Tallmark. „Es ist nur so, daß die Posten vor dem Haus uns irritierten, was sich auch auf die Arbeit niederschlug."
„Sie sind auf meine Veranlassung bereits abgezogen worden", sagte Hotrenor-Taak. „Sie können sich wieder beruhigen, Tallmark. Sind Sie sicher, daß das der einzige Grund für Ihre Aufregung ist? Oder verschweigen Sie mir etwas?"
„Bestimmt nicht", sagte Tallmark schnell. „Was sollte ich Ihnen verschweigen? Bei uns läuft alles nach Plan. Natürlich kommt es hie und da zu Rückschlagen.
Aber wir rechnen mit Zwischenfällen und werden damit fertig. Kershyll Vanne nimmt gerade mit meinen Leuten das immer wiederkehrende Problem der sich in der Hektikzone überlappenden fünfdimensionalen Kraftfelder in Angriff. Wir haben schon wiederholt darauf hingewiesen, daß sich durch die fortschreitende Umwandlung Arcus-Betas in einen Neutronenstern die Zone raumzeitlicher Instabilität ständig weiter ausdehnt.
Schon bald werden die Auswirkungen auch auf Dhoom zu spüren sein. Das darf man nicht unterschätzen. Zum besseren Verständnis möchte ich Ihnen erklären ..."
„Nein, nur das nicht!" rief Hotrenor-Taak aus. „Ersparen Sie mir Ihr n-dimensionales Kauderwelsch. Ich bin nicht wegen des Black Holes gekommen."
„Nicht?" sagte Tallmark unbehaglich.
„Nein", bestätigte Hotrenor-Taak. „Vorübergehend gibt es für mich wichtigere Dinge, die nur scheinbar mich persönlich betreffen.
In Wirklichkeit könnten sie jedoch Auswirkungen auf Sie und Ihre Arbeit haben."
„Worum geht es dabei?" fragte Tallmark.
„Um meine Sicherheit", erklärte Hotrenor-Taak. „Ich fühle mich bedroht. Es gibt sichere Anzeichen dafür, daß eine Gruppe von Verschwörern das Fest der Urquelle für ein Attentat auf mich nutzen möchten."
„Und deswegen kommen Sie zu uns?" wunderte sich Tallmark. „Was könnten wir für Sie tun? Wir sind Wissenschaftler ..."
„Ich komme auch nicht wegen euch Keloskern", unterbrach Hotrenor-Taak ihn unwirsch. „Ich will zu Kershyll Vanne.
Bringen Sie mich zu ihm."
Tallmark stand wie zu Stein erstarrt da, er war zu keiner Bewegung fähig. Der Schreck hatte ihn gelähmt.
„Was starren Sie mich so an, Tallmark?" herrschte Hotrenor-Taak ihn an. „Was ist los mit Ihnen?"
„Es ist nur ... das kommt überraschend für mich", stammelte der Kelosker. „Kershyll ist mit wichtigen Berechnungen beschäftigt, die keinen Aufschub dulden."
„Das hier geht vor", sagte Hotrenor-Taak barsch. „Los, bringen Sie mich endlich zu ihm."
Tallmark sah ein, daß er Hotrenor-Taak nicht länger hinhalten konnte. Langsam, um seinen Kameraden Zeit zu lassen, damit sie einen Arbeitsunfall improvisieren konnten, setzte er sich in Bewegung.
„Glauben Sie wirklich, daß Kershyll Vanne Ihnen wirkungsvoll helfen kann?" versuchte Tallmark noch einmal, den Laren umzustimmen.
„Das lassen Sie meine Sorge sein!"
Tallmark gab es endgültig auf. Jetzt hing alles davon ab, daß sie eine glaubwürdige Erklärung für Vannes Zustand fanden.
Tallmark erreichte mit dem Laren die Tür, hinter der sie Vannes bizarre Erscheinung erwartete.
Für Hotrenor-Taak ging es offenbar zu langsam, denn er griff an Tallmark vorbei und öffnete die Tür.
Der Kelosker wagte nicht, ihm zu folgen oder auch nur einen Blick in den Raum zu werfen. Deshalb kam es für ihn um so überraschender, als er Hotrenor-Taak sagen hörte: „Na, besonders intensiv scheinen Sie nicht zu arbeiten, Vanne."
Tallmark wandte den Kopf und blickte an ihm vorbei.
Und dort stand tatsächlich Vanne.
*
Tallmark fühlte sich unsäglich erleichtert. Vanne war buchstäblich in letzter Sekunde materialisiert. Ein Blick zu Llamkart und Sorgk verriet ihm, daß sie Vanne inzwischen über das Wichtigste aufgeklärt hatten.
„Der Schein trügt, Hotrenor-Taak", sagte Vanne zu dem Laren. „Was ich gerade hinter mich gebracht habe, hat mich alle Substanz gekostet."
„Hoffentlich können Sie sich rasch regenerieren", erwiderte Hotrenor-Taak. „Ich brauche Ihre Unterstützung. Um es kurz zu machen: Einige meiner Offiziere haben sich gegen mich verschworen und planen während des Fests der Urquelle ein Komplott gegen mich. Deshalb wende ich mich an Sie."
Vanne lächelte unsicher.
„Ich kann mir nicht vorstellen, daß Ihnen solche Minirevolten
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