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0834 - Shaos Ende?

0834 - Shaos Ende?

Titel: 0834 - Shaos Ende? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Versuch.
    Er war nicht mehr in der Lage. Dann schaute er sie an.
    »Shao…?« Leise, nicht mehr als ein Hauch, wehte der Name aus Sukos Mund.
    Keine Antwort.
    Noch einmal. »Shao…?« Wieder hörte er nichts. Dann trat er näher.
    Er zitterte. Er sah sie genauer. Und Suko wußte, daß sie keine Antwort mehr geben konnte. Die Rache hatte geklappt. Völlig leblos und mit gebrochenem Blick hing Shao in den Ketten. Das Blut aus dem Mund war ihr über den Hals gelaufen und hatte auch ihre Brust beschmiert. Es machte Suko nichts aus, auch so konnte man leben. Er faßte sie an, er quälte sich, als er sie schüttelte.
    Sie konnte nichts mehr sagen, sie konnte nicht mehr reagieren. Sie lebte nicht mehr.
    TOT - TOT - TOT!
    Es hämmerte durch Sukos Gehirn. Er war nur ein Mensch, er hatte etwas verloren, und wieder gellte ein Schrei durch das Verlies. Diesmal war es einer, in dem ein irrsinniger seelischer Schmerz mitschwang.
    Und Suko sank gegen seine tote Freundin…
    ***
    Was wir in den letzten Sekunden geboten bekommen hatten, war für mich, für mein Gehirn, kaum nachvollziehbar. Ich hatte kurz hinter Tatjana das Verlies betreten, ich hatte auch mit schlimmen Dingen gerechnet. Daß aber die Situation eskalieren würde, das war auch für mich neu gewesen, so überraschend zudem, daß ich mich nicht darauf hatte einstellen können. Ich erlebte die Vorgänge mit, wie jemand, der im Kino sitzt, auf die Leinwand schaut, mitfiebert, der es leider nicht schafft, seinem Helden zu Hilfe zu eilen.
    Tatjana hatte von einem gefährlichen Henker gesprochen, und sie hatte nicht gelogen. Ich sah diesen schwerbewaffneten, muskulösen Kerl, der sein mächtiges Beil mit der breiten, halbmondförmigen Klinge umfaßt hielt und ausgeholt hatte.
    Sein Ziel war Suko.
    Nur am Rande bekam ich mit, daß man ihn in Ketten gelegt hatte, denn die andere Überraschung nahm mich voll und ganz in Anspruch. Shao war an eine Säule gekettet, und es ging ihr sehr schlecht, denn aus ihrem Mund war Blut gesickert. Es hatte sich am Kinn und auf dem Hals verteilt, es war auch bis zur Brust gelaufen, aber drei Schüsse lenkten mich ab, denn Suko hatte es geschafft, sich zu drehen.
    Dreimal traf er den Henker.
    Die schwere Gestalt fiel zu Boden. Ihr Schrei hallte noch nach, doch was ich dann mitbekam, wobei ich mich zitternd in Bewegung setzte und Tatjana vergessen hatte, war noch schlimmer.
    Nicht so dicht wie Suko erlebte ich den Tod seiner geliebten Shao mit. Ich hörte sein Flüstern, ich wußte, was er wollte, ich hätte ihm so gern geholfen, ich konnte es nicht.
    Als ich dann seinen Schrei hörte, hätte ich mich am liebsten verkrochen. Es war unbeschreiblich. So etwas Schlimmes hatte ich bei Suko noch nie mitbekommen. All seine Qual, seinen Schmerz und seine Pein schrie er hinaus. Er wußte, daß er jetzt ohne Shao dastand, daß sie endgültig in das Reich der Toten eingegangen war. Ich sah ihn fallen, und er umklammerte die Säule als auch die leblose Shao, als könnte er sie wieder aus dem Jenseits zurückreißen.
    Rache für Yannah!
    Unter dem Motto hatte dieser verfluchte Fall gestanden. Sie war gelungen, und wir, die Experten, hatten uns überfahren lassen. Waren zu Statisten geworden.
    Tatjana hatte es mit der Hilfe des Teufels geschafft, jemand aus unserer Mitte zu reißen.
    In mir kochte es.
    Die Wut überschwemmte mich. Mit einer heftigen Bewegung drehte ich mich herum, bewußt so schnell, daß mein Kreuz wieder nach vorn auf die Brust flog.
    Ich wollte sie haben, ich wollte ihr die Rechnung präsentieren, ich wollte sie…
    Tatjana war verschwunden!
    ***
    Ich stand da und stierte ins Leere. Es dauerte eine Weile, bis ich begriffen hatte, was geschehen war.
    Die Hexe hatte die Gunst des Augenblicks genutzt und sich blitzartig zurückgezogen, denn mit diesem für sie großartigen Teilerfolg konnte sie leben.
    Ich hörte auch nichts mehr. Keine davoneilenden Schritte, kein Brausen, kein Lachen, keinen Triumph, und als ich in den Nebenraum schaute, war von ihr auch nichts zu sehen.
    Natürlich hätte ich die Verfolgung aufnehmen können oder sogar müssen, aber da gab es jemand, der meine Hilfe nötiger brauchte. Er war mein Freund, er hatte ein fürchterliches Leid erlebt, und als Freunde stand man sich auch in diesen Situationen zur Seite. Nicht nur in der Freude, auch im Leid.
    Ich ging zu ihm.
    Man kann es mir glauben, dieser Weg, so kurz er auch war, fiel mir verdammt schwer. An meinen Sohlen hing Leim, der mich vor und bei jedem Schritt

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