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0836 - Das Puppenmonster

0836 - Das Puppenmonster

Titel: 0836 - Das Puppenmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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unmöglich, es war nicht zu fassen. Hier wurde etwas gespielt, mit dem sie nicht zurechtkam.
    Bisher hatte sie an übersinnliche Dinge nicht geglaubt und über die Menschen gelächelt, die sich damit beschäftigten. Nun aber revidierte sie diesen Zustand. Was ihr hier widerfahren war, konnte rational nicht erklärt werden. Da hatte sich eine völlig normale Puppe selbständig gemacht und gemordet. Jetzt glaubte Leona auch, daß Ivy den Mann getötet hatte.
    Es dauerte eine Weile, bis sie sich wieder halbwegs gefangen hatte, um sich die Waffe genauer anzuschauen. Sie war ziemlich groß, eigentlich zu groß für eine Puppe wie Ivy.
    Sie klappte die Tasche so heftig zu, als stünde jemand neben ihr, der nichts von dem Inhalt sehen sollte. Dann preßte sie die Tasche zwischen Arm und Körper, drehte sich um und stand mit zwei Schritten an der Tür.
    Sie verließ die Wohnung sehr vorsichtig, weil sie damit rechnete, belauert zu werden.
    Vor ihr lag ein leerer Flur. Keine Puppe, die auf sie wartete. Durch die Fenster floß das graue Licht eines wolkenverhangenen Tages. Leona warf auf dem Weg zum Lift einen Blick nach draußen, aber dieses winterliche Schmuddelwetter konnte ihr keinen Trost geben. Aufgewühlt, schweißgebadet und zitternd betrat sie den Lift und ließ sich nach unten fahren. Die Frau hoffte inständig, daß ihr kein anderer Mieter begegnen würde, denn irgendwelche Fragen wollte sie nicht beantworten. Alles, nur keine Gespräche.
    Im Hausflur huschte sie aus der Kabine und eilte ebenfalls lautlos auf die Tür zu.
    Die »frische« Luft roch nach Abgasen und auch etwas faulig. Das mochte an dem feuchten Wetter liegen, denn der Gestank wehte vom Fluß herüber.
    Ihr Wagen stand auf dem Parkplatz. Es war ein Honda Akkord, mit dem sie gut zurechtkam. Sie mußte nur den Weg vor dem Haus entlanggehen, sich dann nach rechts wenden und hatte wenig später ihr Ziel erreicht.
    So weit kam sie nicht.
    Etwas nahm ihre Aufmerksamkeit gefangen.
    Genau dort, wo der Weg zu Ende war, lag der Klumpen auf dem Boden. Zumindest sah er im ersten Augenblick so aus, bis sie genauer hinschaute und erkannte, daß es eine geköpfte Katze war…
    ***
    Ivy war draußen, Ivy hatte das Haus verlassen, und es war so wunderbar einfach gewesen. Niemand hatte sie, die Puppe, gesehen, aber Ivy blieb trotzdem vorsichtig und hielt sich im Schatten der Hauswand auf. Die Puppe wollte zwar im Freien bleiben, gleichzeitig auch in Deckung, und da gab es genügend Verstecke für eine kleine Person wie sie.
    Nicht alle Fahrzeuge waren an diesem Morgen weggefahren worden. Etwa die Hälfte von ihnen stand noch auf dem Parkplatz, der von Büschen und Bäumen umsäumt wurde. Ein anderer Wohnkomplex grenzte an den Parkplatz.
    Ivy beeilte sich. Sie lief dicht am Gestrüppgürtel entlang. Auf ihren kurzen Beinen wackelte sie dahin, und mit der rechten kleinen Hand hielt sie den Griff des Hackbeils fest. Die kleinen, dunklen Augen waren nicht mehr so leblos wie sonst. Sie leuchteten, sie glänzten, und sie bewegten sich zudem unruhig wie Sensoren, denn die Puppe war darauf eingestellt, einer Gefahr zu entwischen oder sich ihr zu stellen.
    Als Ivy Stimmen hörte, tauchte sie ab. Das Gebüsch befand sich an der rechten Seite, es war trotz der dünnen Zweige knorrig und dicht, und Ivy mußte schon Gewalt einsetzen, um sich hindurchzwängen zu können. Die sperrigen Zweige verhakten sich an ihrem Kleid, sie mußte zerren, um davon loszukommen. Einige Zweige wurden geknickt.
    Tief duckte sich die Puppe auf dem feuchten Boden.
    Dort blieb sie liegen und lauschte, selbst das helle Gesicht gegen die Erde gepreßt.
    Die Stimmen kamen näher.
    Es waren zwei Hausbewohner, die sich auf dem Weg zum Parkplatz befanden. Ein Mann und ein Kind. Die Kleine lief an der Hand des Vaters und freute sich darauf, daß er mit ihr ins Kino gehen wollte.
    Ivy knurrte.
    Die beiden wären perfekte Opfer des Bösen gewesen, aber sie ließ sie ziehen.
    Vater und Tochter schlugen den Weg zum Parkplatz ein. Ivy hatte sich wieder halb aufgerichtet, hörte, wie eine Autotür zuschlug, dann noch eine und kriegte auch das Starten des Motors mit.
    Der Wagen fuhr ab.
    Die Puppe war allein.
    Trotz ihrer geringen Größe war es kaum zu schaffen, sich hinzustellen. In ihrer unmittelbaren Nähe wuchsen die Arme des Gestrüpps so dicht, daß Ivy so gut wie keine Bewegungsfreiheit hatte.
    Sie blieb hocken.
    Zeit kannte sie nicht. Sie wartete nur und verließ sich auf ihren dämonischen Instinkt. Sie

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