0837 - Taran kehrt zurück

Titel: 0837 - Taran kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa

Vom Netzwerk:

nicht erleben.
    »Du solltest eigentlich in diesem Gefängnis sein, Aus erwählt er«, grummelte der Meegh. »Ich selbst gehörte zu jenen, die dich einfingen und einsperrten. Daher weiß ich, dass es absolut keine Möglichkeit gibt, zu entrinnen. Wieso also kannst du hier sein?«
    »Das ist das große Preisrätsel des Jahrtausends«, brummte der Dämonenjäger. »Zu gewinnen: Ein Leuchtkeks. Kann man im Dunkeln essen.«
    »Autsch!«, stöhnte Nicole. »Der-Witz stammt doch noch aus den Sechzigern.«
    »Aber Choogh kennt ihn nicht.« Zamorra grinste kurz, wurde dann aber wieder ernst. Er nickte Nicole kurz zu. Beide öffneten für einen Moment ihre mentale Abschirmung, und Zamorra entnahm aus Nicoles Gedankeninhalt, über was sie mit dem Meegh geredet hatte. Besonders informativ fand er es nicht gerade. Gut, die Meeghs wollten an die in AREA 51 gehortete und erforschte Gkirr-Technik heran und brauchten wohl jemanden, der sie da einschleusen konnte. Aber wozu das alles gut sein sollte, blieb im Dunst der Unklarheit. Warum sollte ausgerechnet Taran dazu in der Lage sein?
    Oder Zamorra?
    »Du kannst es vergessen«, sagte der Parapsychologe. »Ich werde dich auf keinen Fall in AREA 51 bringen. Nimm deine Kumpels und verschwinde mit ihnen wieder dorthin, von wo ihr gekommen seid. Hier auf der Erde will ich euch jedenfalls nicht noch einmal sehen.«
    In diesem Moment geschah das Unglaubliche.
    Zamorra sah nicht mehr das Zimmer mit dem Meegh und Nicole!
    Er sah das neunte Siegel!
    ***
    In gigantischer Größe erschien es vor seinen Augen, vor einem diffusen, düsteren Hintergrund. Er sah den Schatten einer schwarzen Katze, und er sah den Schatten eines Dämons, den er zu kennen glaubte: Lucifuge Rofocale!
    Das Siegel zerbrach, öffnete sich vor seinen Augen, und irgendwie begriff er, dass genau das in diesem Moment geschah, weit entfernt im Château Montagne. So hatte er die Veränderung noch nie erlebt. Sicher war es schon geschehen, dass sich ein Siegel während seiner Abwesenheit geöffnet hatte. Aber das hatte er nicht gesehen , nicht in dieser Form mitbekommen!
    Unwillkürlich stöhnte er auf.
    Wie durch Watte hörte er Nicole eine Frage stellen, aber er konnte sie nicht verstehen. Alles war so anders geworden. Die Realität wich zurück vor der Vision, wurde förmlich verdrängt. Vielleicht sogar gelöscht?
    Verliere ich den Verstand ?, fragte er sich.
    Wer ein Meegh-Raumschiff ansah, dessen Schattenschirm abgeschaltet war, wurde wahnsinnig. Aber bei den Meeghs selbst hatte es das nie gegeben. Außerdem hätte dieser Effekt bereits viel früher stattfinden müssen, schon als Choogh sich auf ihn fallen ließ und durch die direkte Berührung für Zamorra sichtbar wurde. Nein, an dem Spinnenmann lag es nicht…
    Er sah den Dämon und die Katze, wie sie aufeinander losgingen. Spielte sich das etwa im Château ab? Wie aber hatte es der Dämon geschafft, die weißmagische Abschirmung zu durchdringen? Das war doch unmöglich!
    Dass er selbst sie durchlässig gemacht hatte, war Zamorra nicht bewusst. In dieser Hinsicht war sein Denken nach wie vor völlig blockiert.
    Das Bild der Kämpfenden verschwand im schwarzen Hintergrund. Dafür trat das Siegel deutlicher hervor. Es war jetzt offen, und Zamorra konnte die Seiten des dahinter befindlichen Kapitels sehen. Sie blätterten sich langsam auf. Er las die Schrift, die er nicht entziffern konnte, und er sah die Bilder, die anfingen sich zu bewegen. Langsam zunächst, dann immer schneller und bedrängender. Sie schienen ihn unter ihre Kontrolle bringen zu wollen.
    »Nein«, keuchte er auf. »Nicht - nicht jetzt!«
    Natürlich war ihm ständig daran gelegen, weitere Siegel zu öffnen und die Rätsel zu lösen, vor die das Buch ihn stellte. Aber warum ausgerechnet in diesem Moment, in dem sie es mit Meeghs zu tun hatten, die es eigentlich gar nicht geben durfte?
    Die Bilder wurden immer eindringlicher.
    Plötzlich sah Zamorra sich wieder in jener Station in Weltraumtiefen, in die es ihn und Nicole beim Öffnen des siebten Siegels verschlagen hatte. Die Station, welche von Riesen besetzt war und die sie atomar gesprengt hatten! [4]
    Sie existierte wieder…?
    Nein, es war eine andere. Offenbar gab es mehrere dieser Stationen.
    Und Zamorra sah noch etwas. Bildschirme zeigten es ihm. Vor der Schwärze des Weltraums bewegten sich Schatten. Dunkle Schatten, die Sterne verdeckten und näher kamen, immer näher. Dutzende, Hunderte, Tausende…?
    Riesen, die die Station kontrollierten,