Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0838 - Welt ohne Himmel

0838 - Welt ohne Himmel

Titel: 0838 - Welt ohne Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
Vom Netzwerk:
laut, okay?«
    Der Aufforderung hätte es nicht bedurft, denn die Niederländerin hätte es auch ohne Zamorras Anweisung garantiert nicht anders gehalten.
    Mit Bordgeistern mochte sie möglichst keinen näheren Kontakt haben.
    ***
    Hobbler hetzte hinter dem alten Wodlog her.
    Ohne auch nur ein Wort über das zu verlieren, was beide auf dem Monitor gesehen hatten, war der Alte losgerannt. Der junge Gangläufer hatte einen Moment gezögert. Er hatte doch von hier verschwinden wollen, zurück in die Gänge.
    Natürlich… als er den geheimen Bereich auf seiner Ebene entdeckt hatte, da war er enthusiastisch gewesen. Kontrolle über die Ebenen, über all das, was in den Gängen vor sich ging. Welche Möglichkeiten darin verborgen lagen. Zu wissen, welche Geschäfte wo getätigt wurden und zwischen wem - das war Macht. Und die wollte er haben, wollte sie zum Guten einsetzen.
    Doch das hier?
    Es hatte sein gesamtes bisheriges Leben in ein Licht gerückt, von dem er es nie hatte beschienen sehen wollen. Alles, wirklich alles war doch nur eine Farce, wenn Wodlogs Erzählungen stimmten. Doch Hobbler konnte daran kaum noch zweifeln. Er hatte zu viel gesehen, zu viel gehört.
    Was war das Volk denn dann noch? Ein Haufen Idioten, die ein Leben lang in einem riesigen Kasten verbrachten, der in der Tiefe des Alls hing. Nie hatte jemand etwas hinterfragt, auch er nicht. Die Welt war die Welt, und die endete an den Goldenen Pforten. Den heiligen Pforten… wie lächerlich und dumm kam Hobbler sich nun vor.
    Er wünschte sich nur eins: Er wollte sein altes Leben zurück. Doch wie sollte das gehen? Jetzt, da er doch wusste, wie die Wahrheit aussah. Sollte er die anderen in ihrer Unwissenheit belassen? Niemand würde ihm seine Geschichten glauben.
    Nein, der Weg zurück war ihm für immer versperrt.
    Er folgte Wodlog.
    Dieses Ding, dieses mechanische Ungetüm, das auf dem Monitor auf die Silberinsel zugesteuert war, hatte Wodlog und ihn alles andere vergessen lassen. Nach und nach war es aus dem Bild hinausgetrieben, denn der Screen zeigte ja nur einen einzigen Ausschnitt. Für Momente hatte Hobbler darauf gewartet, dass die Insel zu beben begann, denn wenn dieses Etwas gegen die Außenwandung prallte, dann musste es eine Katastrophe geben.
    Außenwandung…
    Wie rasch er doch die Terminologie des alten Wodlog zu der seinen gemacht hatte.
    Doch nichts geschah. Nicht einmal die kleinste Erschütterung war zu fühlen.
    Wodlog war da bereits aus dem Raum gehetzt. Und nun bemühte sich Hobbler, den Anschluss an den Alten zu halten. Sein Bein schmerzte wieder. Die Wirkung des Wassers war verflogen. Hobbler fluchte… er fluchte auf Wodlog, auf diesen Tag und auf sich selbst.
    Er erreichte Wodlog, als der die Wandung zu den Gängen wieder durchlässig machte. Wie hatte der alte Mann das noch genannt? Akrkatzustand…? - Hobbler fragte sich, warum er sich gerade in diesem Moment mit so einer Unwichtigkeit belastete. Für ihn war das nach wie vor dickes Wasser.
    Dunkelheit empfing die beiden Männer. Hobbler war erstaunt, wie schnell sich seine Augen an die verschwenderische Helligkeit gewöhnt hatten, die in dem Bereich hinter den Wänden herrschte. Für Wodlog waren diese Wechsel naturgemäß einfacher zu verdauen. Ohne auch nur einen Moment zu zögern wandte er sich in Richtung der Goldenen Pforten.
    »Das fremde Schiff ist etwa auf unserer Höhe eingeflogen.« Wodlog verfügte über eine erstaunliche Kondition. Er schien nicht halb so angegriffen wie der viel jüngere Hobbler.
    »Schiff? Wovon redest du nun schon wieder? Was war das? Und wo ist es geblieben?«
    Hobbler bemerkte, dass er seit geraumer Zeit beinahe ausschließlich Fragen von sich gab. Aber war das verwunderlich? Sicher nicht, wenn man bedachte, was alles auf ihn eingestürzt war.
    »Soll ich dir jetzt jede Einzelheit erklären? Nein, dazu fehlt die Zeit. Nimm es als gegeben hin, dass unsere Insel Besuch bekommen hat. Ob der freundlich gesonnen ist, wird sich wohl noch zeigen. Wo das fremde Schiff geblieben ist, willst du wissen? Es wird durch das große Loch in den Lagerraum eingeflogen sein.« Wodlog lachte leise, als Hobbler heftig ausatmete. »Ja, die Insel ist beschädigt -aber das ist so viele Einheiten her… da gab es noch nicht einmal mich. Damals griffen Piraten die Insel an. Sie haben es geschafft, ein riesiges Loch in die Wandung zu schießen. Doch dann war es aus mit ihnen. Ja, die Insel konnte sich gut zur Wehr setzen. Aber jetzt komm weiter. Wenn diese Fremden

Weitere Kostenlose Bücher