0839 - Das letzte Duell
fragte Linda und verzog das Gesicht.
Tendyke setzte sich schweigend in Bewegung…
***
Als Ty Seneca von seiner geheimen Kommando-Zentrale aus den Dialog von Tendyke und seiner Gefährtin belauschte, verzogen sich seine Lippen zu einem höhnischen Grinsen.
»Ihr habt keine Chance, mir zu entkommen«, flüsterte er in das Halbdunkel der Zentrale, die nur durch das geisterhafte Flackern der allgegenwärtigen Überwachungsmonitore erhellt wurde. »Dieser Ort ist eine perfekte Falle.«
Gut gelaunt lehnte sich Seneca zurück und beobachtete, wie Tendyke und Linda ihren Marsch fortsetzten.
Die Ereignisse entwickelten sich völlig nach Plan. Erst würde Tendyke dran glauben müssen und später Zamorra.
Seneca wandte seine Aufmerksamkeit wieder den Überwachungsmonitoren zu. Das Lächeln verschwand, als er erkannte, dass er den Jungen aus den Augen verloren hatte. Er musste sich irgendwo außerhalb des Erfassungsbereichs der Kameras aufhalten.
Der Mann aus der Spiegelwelt ließ seine Finger über die Kontrollen des Schaltpults huschen. Das Bild auf den Monitoren wechselte, doch überall erblickte er nur leere Korridore.
Seneca fluchte leise. Bevor er endgültig mit Tendyke abrechnete, musste er erst einmal herausfinden, wo sich der Junge herumtrieb. Nicht auszudenken, was geschehen würde, wenn er Teile der Anlage beschädigte…
Der Mann aus der Spiegelwelt ließ sich die Detailkarte des Komplexes auf den Bildschirm legen, um sich so Tendykes genaue Position anzeigen zu lassen. Abermals huschten seine Finger über die Kontrollen, dann öffnete Seneca eine Sprechverbindung.
***
Abend
Missmutig gingen Zamorra und Nicole hinter Spencer her, der die Führung der kleinen Gruppe übernommen hatte Hin und wieder warf die Französin ihrem Gefährten einen Seitenblick zu. Sie spürte, dass etwas an ihm nagte. Auch sie selbst fühlte sich nicht ganz wohl in ihrer Haut.
Hinter der Stahltür erstreckte sich ein wahres Labyrinth gleich aussehender Gänge. Graue Betonwände prägten das Bild. Wie auch Harpers Village selbst besaß die unterirdische Anlage etwas seltsam Unfertiges, so als seien die Arbeiten urplötzlich eingestellt worden.
»Ohne einen Anhaltspunkt, wo Rob steckt, können wir bis zum Jüngsten Tag hier unten herumstiefeln«, sagte Nicole unwillig. »Ich werde allmählich huflahm!«
Zamorra verkniff sich ein Grinsen und nickte. Die Anlage schien in der Tat nicht gerade klein zu sein. Den Komplex klammheimlich direkt vor Roberts Haustür zu errichten, war eine reife Leistung. Der Parapsychologe fragte sich, mit was für Überraschungen sie hier unten rechnen mussten. Er war auf das Schlimmste gefasst.
»Wir werden ihn schon finden«, antwortete Zamorra.
Spencer, der vor ihm ging, schüttelte den Kopf. »Gewiss werden wir das -falls man ihm nicht schon den Saft abgedreht hat…«
Zamorra verzog das Gesicht. »Das wollen wir doch mal nicht hoffen.« Der Tonfall des sonst so patenten Detectives gefiel ihm gar nicht. »Wo wollen Sie eigentlich hin?«
Der Detektive zuckte mit den Schultern. »Eine Richtung ist doch so gut wie die andere, aber meinetwegen können auch gerne Sie die Führung übernehmen.« Spencer machte eine einladende Geste.
Der Parapsychologe winkte ab. »Lassen Sie mal.« Aus unerfindlichen Gründen war es ihm lieber, wenn Spencer vor ihnen ging. So hatte er ihn wenigstens im Auge.
Vielleicht irrte er sich ja auch und Spencer hatte einfach einen schlechten Tag, doch Zamorra wurde das Gefühl nicht los, dass mit dem Detective etwas nicht stimmte.
Ein Blickwechsel mit Nicole zeigte ihm, dass es seiner Gefährtin ähnlich ging.
Spencer schenkte den beiden bereits keine Beachtung mehr. Er hatte sich wieder herumgedreht und marschierte weiter in die Tiefen der unterirdischen Bunkeranlage.
Zamorra und Nicole sahen dem Detective einen Moment hinterher, dann gab sich der Parapsychologe einen Ruck.
»Also los«, entschied er, »gehen wir weiter. Irgendwo hier drin muss Rob ja stecken!«
***
Wenige Stunden zuvor
Schweigend folgten Tendyke und Linda dem endlos langen Korridor, in dem Tom verschwunden war, als sich unvermittelt abermals Seneca via Lautsprecher zu Wort meldete.
»Halt!«, befahl er barsch. »Bleibt genau dort stehen!«
Tendyke verzog das Gesicht zu einem ironischen Grinsen, gehorchte aber dennoch. »Sonst?«
Das leise Lachen, das Seneca anstelle einer Antwort hören ließ, machte deutlich, dass er nichts Gutes im Schilde führte.
Tendyke fluchte nicht zum ersten Mal an
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