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084 - Im Schatten der Guillotine

084 - Im Schatten der Guillotine

Titel: 084 - Im Schatten der Guillotine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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die attraktive Engländerin.
    Sie trocknete sich ab und stöhnte wohlig. Während sie sich ankleidete, sprach sie weiter. „Seid ihr schon lange hier?"
    „Ich weiß es nicht", sagte die eine.
    „Wie heißt ihr?"
    Beide hoben die Schultern. Maureen forschte weiter, erkundigte sich, wo und wann sie geboren waren und wie ihre Eltern hießen, aber auf all diese Fragen konnten die beiden in ihrem fehlerfreien Schulenglisch keine Auskunft geben.
    Die drei kehrten in den Wohnraum zurück. Jean-Luc Argue hatte dem Mann und den beiden anderen Frauen Kinderbücher zum Lesen gegeben. Nun forderte er auch die übrigen beiden auf, sich zu setzen und der Lektüre zu widmen. Sorgfältig überprüfte er, ob sie die Bände auch richtig hielten und sie den Stoff beherrschten.
    Maureen wartete, bis er sich zu ihr an den Holztisch setzte. Sie aßen von dem Kuchen. Maureen stellte erst jetzt fest, daß sie entsetzlichen Hunger hatte.
    „Sie sprechen Englisch, diese Schützlinge", sagte sie schließlich. „Von wem haben sie es gelernt?" „Von dem Professor, der hier bei uns in der Siedlung weilt. Sie werden ihn noch kennenlernen. Er ist weißhaarig und dünn, und man traut ihm angesichts seines Äußeren kaum zu, daß er so viel Energie, Verständnis und Liebe für diese Menschen aufbringt."
    Sie fixierte den Franzosen. „Mr. Argue, die Schützlinge können also nur so viel Englisch, wie der Professor ihnen beigebracht hat."
    „Richtig."
    „Und vorher sprachen sie nicht?"
    „Sie konnten nur Laute wie Neugeborene hervorbringen."
    „Das ist ja ein Witz! Sie sind über zwanzig Jahre alt. Ich finde das Ganze absurd. Sie wissen auch nicht, wo noch wie und von wem sie auf die Welt gebracht wurden. Können Sie mir hierüber eine Auskunft geben, Kollege?"
    „Nein. Da müssen Sie schon Magnus Gunnarsson fragen. Wir warten auch darauf, daß er sich uns gegenüber erklärt. Die Zwischenzeit füllen wir voll mit dem Unterricht aus, wie Sie sehen. Außerdem sind da noch andere Probleme - wie zum Beispiel das der Namensgebung. Zur Zeit sind wir damit beschäftigt, jedem Mann und jeder Frau wenigstens einen Vornamen zu geben. Brigitte Thomsen hat den Schützling, den sie bereits gesehen haben, Bob genannt."
    Sie stand auf und ging auf die Tür zu. „Mr. Argue, ich halte es für dringend notwendig, mich mit Magnus Gunnarsson zu unterhalten. Sie werden es mir wohl nicht übelnehmen, wenn ich das Haus für eine Weile verlasse."
    „Warum wohl?" entgegnete er freundlich. „Ich bezweifle nur, daß Sie mehr herausbekommen als das, was ich Ihnen gesagt habe, werte Kollegin. Aber gehen Sie! Sie haben fast uneingeschränkte Bewegungsfreiheit. Nur einen Rat gebe ich Ihnen: Wagen Sie sich nicht in den Dschungel!" Maureen trat ins Freie und erwiderte: „Worauf Sie sich verlassen können - Kollege."
    Resolut schritt sie auf den Gang zwischen den beiden Häusern zu, den sie zuvor in Gesellschaft Lemmys durchquert hatte. Fünf Gestalten kamen auf sie zu. Sie zuckte ein bißchen zusammen, wollte sich abwenden, erkannte dann aber Lemmy, Hunter, Archer, Coco Zamis und Oshadogan. „Ich will zu Magnus Gunnarsson", sagte sie zu Lemmy. „Wo kann ich ihn finden?
    „Er schläft im Haupthaus. Das ist der größte Bau in der Kolonie. Aber um diese Zeit empfängt er niemanden mehr, auch mich nicht. Er will nicht gestört werden.
    „Scheint mit wichtigen Studien über die Weiterveredlung von Menschen beschäftigt zu sein", fügte Fred spöttisch hinzu.
    Maureen Hopkins machte eine störrische Miene. „Aber ich muß mit ihm reden. Außerdem hat er mir doch vor kurzem gesagt, wir würden uns später noch ausführlich sprechen."
    „Das hat sich jetzt eben geändert", gab Lemmy ihr zu verstehen. „Magnus Gunnarsson brütet über seinen Problemen. Sie würden sich nur seinen Zorn zuziehen, falls Sie ihn jetzt stören würden." Coco machte zwei Schritte auf die Engländerin zu. „Was ist denn los? Wollen Sie sich uns nicht anvertrauen, Maureen?"
    Maureen berichtete über das, was sie in Argues Haus gesehen und erlebt hatte. Die Männer und das schöne schwarzhaarige Mädchen lauschten mit angespannten Mienen. Nicht ein einziges Mal unterbrachen sie sie.
    Nachdem sie geendet hatten, meinte der Dämonenkiller: „Ich will Ihnen nicht vorenthalten, wie ich über die Sache denke, Maureen. Die dreißig Lebewesen - nennen wir sie ruhig Menschen - wurden künstlich erschaffen. Nein, nein, nicht aus der Retorte, wie Sie jetzt annehmen können. Ihr Ursprung beruht auf

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